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Für Bundestrainer Michal Winiarski (r.) und Nationalteam-Kapitän Lukas Kampa, hier zu ihrer einst gemeinsamen Zeit in Gdansk, wird es schwer, sich für Olympia 2024 zu qualifizieren. Foto: trojmiasto.pl

Schwere Lose für die deutschen Teams

Olympia-Qualifikation für Paris 2024 wird ein steiniger Weg

Die Meisterschaftsrunden in vielen Ländern gehen jetzt auf die Zielgerade, Pokalsieger sind teils sogar schon ermittelt und auch in den europäischen Vereinswettbewerben rücken die Entscheidungen näher. Da lohnt es sich, einen Blick auf die in diesem Jahr anstehenden Konkurrenzen der Nationalteams zu werfen. Und da rückt eine Entscheidung besonders in den Fokus: die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.

Tickets nur für 11 Teams pro Geschlecht

Pro Geschlecht werden letztlich 12 Teams beim Olympia-Turnier vom 27. Juli bis 11. August 2024 spielen, Gastgeber Frankreich ist jeweils gesetzt. Die weiteren je 11 Plätze werden über einen zweistufigen Qualifikationsprozess vergeben, wobei letztlich jeder Kontinent mit mindestens einer Nation vertreten sein muss.

Stufe 1 sind weltweit drei Qualifikationsturniere à 8 Teams mit dem 24 besten Ländern der Weltrangliste – außer Frankreich und dem weiter ausgeschlossenen Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine. Zu diesen 24 zählen auch beide deutsche Teams. Die beiden Ersten jeder Gruppe (also 6) lösen ein Paris-Ticket. Bei der kürzlich erfolgten Auslosung haben die DVV-Männer eine schwere Gruppe erwischt, treffen im Pool A vom 30. September bis 8. Oktober diesen Jahres in Brasilien (Ort noch unbekannt) auf die Gastgeber, auf Welt- und Europameister Italien sowie auf Iran, Kuba, Ukraine, Tschechien und Katar. Nur die beiden Letztgenannten stehen in der aktuellen Weltrangliste hinter Deutschland (17.).

An eine direkte Qualifikation ist da sicher nicht zu denken, aber es bleiben ja noch 5 freie Plätze und eine weitere Chance. Sie werden anhand der dann gültigen Weltrangliste im Juni 2024 vergeben. Dabei wird priorisiert:

1) das/die Team(s) von einem oder mehreren Kontinent(en) noch ohne Qualifikant(en), 2) die besten Teams der Rangliste, die sich noch nicht qualifiziert haben. Der Weltrangliste kommt also gerade für den DVV immense Bedeutung zu, jeder Sieg in den vorgeschalteten Wettbewerben Nations League und Europameisterschaft zählt. Bundestrainer Michal Winiarski bleibt kaum Spielraum für personelle Experimente.

Die Aufgabe wird auch nicht gerade dadurch erleichtert, dass die Unruhe im Verband nicht abreißt. Nun hat Sportdirektor Christian Dünnes, seit sechs Jahren im Amt, verkündet, dass er sich eine neue Herausforderung sucht. Schon länger ist die Beachsparte sportlich führungslos, dort war Sportdirektor Niclas Hildebrand im vergangenen Juli freigestellt worden – einen Nachfolger gibt es noch nicht. Bleibt zu hoffen, dass er im Hallen-Volleyball schneller gefunden wird.

Für die DVV-Frauen, derzeit 13. der Weltrangliste, werden die Chancen etwas größer eingeschätzt. Bundestrainer Vital Heynen wurde mit seinem Team in den Pool C gelost, muss vom 16. bis 24. September in Polen außer gegen die Gastgeberinnen (10.) noch gegen Italien (2.), die USA (4.), Thailand (15.), Kolumbien (19.), Südkorea (23.) und Slowenien (25.) spielen. Auch hier gilt: Jeder Sieg in der Nations League und bei der EM ist auch wichtig für die Weltrangliste und damit für die Chance, sich für Olympia zu qualifizieren.

Bundesliga-Spieltag zusammengefasst

Gleich zum Auftakt der Playoffs sorgten die Giesen Grizzlys mit ihrem Sieg in Friedrichshafen für eine faustdicke Überraschung, hatten dabei erstmals seit einer längeren Verletzungspause wieder beide Diagonalangreifer dabei. Und einer, Augusto Colito, feierte mit 24 Punkten ein glänzendes Comeback. Über den Spanier sowie über Lorenz Karlitzek liefen fast alle Angriffe (41 und 40), dennoch bekamen die Häfler das Geschehen nur phasenweise in den Griff. Das passt zu ihrer wechselhaften Saison, in der sie nun mit dem Rücken zur Wand stehen und am Sonnabend in Hildesheim gewinnen müssen, um nicht vorzeitig zu scheitern.

Die weiteren Viertelfinals liefen wie erwartet, wobei Herrsching das Pech hatte, in Düren nicht nur das Match, sondern zudem Außenangreifer Jonas Sagstetter mit einer Sprunggelenksverletzung zu verlieren.

Die Spiele im Stenogramm:

Playoff-Viertelfinale („best of 3“), 1. Spiel:

SVG Lüneburg – Netzhoppers KW-Bestensee 3:1

(21:14, 21:14, 21:25, 25:22)

92 Min., 2370 Zuschauer

MVP: Cowell (SVG)

Scorer: Ketrzynski (17), Cowell (10), Maase, Schnitzer (je 8), Ewert (7), J. Worsley (3), van de Kamp (2), Eshenko (1) – Schulz (16), Timmermann (8), Westphal (7), Chamberlain, Presho (je 5), Keturakis, Deweese (je 4), Barsemian, Baumann (je 1)

Berlin Recycling Volleys – TSV Haching München 3:0

(25:16, 25:19, 25:10)

66 Min., 3519 Zuschauer

MVP: Krauchuk (Berlin)

Beste Scorer: Schott, Krauchuk (je 12), Carle (10) – Petrusic (10), Rupprecht (6), Schumann (5)

VfB Friedrichshafen – TSV Giesen Grizzlyes

(20:25, 23:25, 25:13, 25:23, 7:15)

117 Min., 1000 Zuschauer

MVP: Karlitzek (Giesen)

Beste Scorer: Superlak (19), Stern (13), Peter, Brown (je 7) – Karlitzek (25), Colito (24), Günthör (6)

powervolleys Düren – WWK Volleys Herrsching 3:1

(23:25, 25:17, 25:21, 25:21)

106 Min., 600 Zuschauer

MVP: Kocian (Düren)

Beste Scorer: Gevert (24), Brand (19), Ernastowicz (12) – van Tilburg (24), Borris (10), Hurt (7)

Europacup-NEWS 

In der Champions League stehen am Mittwoch die Halbfinal-Hinspiele an. Titelverteidiger ZAKSA Kedzierzyn-Kozle erwartet zum vorweg genommenen Endspiel den italienischen Seriensieger Sir Safety Perugia, der sich in den Playoffs nun aber schwer tut und gegen Mailand schon eins von drei Matches verloren hat. Der zweite polnische Vertreter Jastrzebski Wegiel muss zunächst reisen, tritt bei Halkbank Ankara an.

Einen Schritt weiter ist schon der CEV Cup, dort erwartet SVG-Bezwinger Modena Volley zum Final-Hinspiel den belgischen Außenseiter Knack Roeselare, der überraschend Italiens Pokalsieger Piacenza ausschaltete. Piacenza wiederum fügte Modena in den heimischen Playoffs gerade eine Niederlage zu, verkürzte in der best-of-5-Serie auf 1:2.

SVG-NEWS in Kürze 

Nordwestdeutscher Meister wurde die männliche U16 der SVG Lüneburg bei den Titelkämpfen in Hannover, ist damit für die Deutsche Meisterschaft am 13./14. Mai in Brandenburg an der Havel qualifiziert. Die SVG gewann die Gruppenspiele gegen Salzgitter und die Tebu Volleys ebenso klar mit 2:0 wie die Zwischenrunden-Matches gegen Oldenburg und Emden und ließ auch im Finale gegen den USC Braunschweig beim 25:18, 25:18 nichts anbrennen. Vierte bei den Nordwestdeutschen Meisterschaften wurde die männliche U18 der SVG hinter Braunschweig, Baden und Giesen, die weibliche U18 wurde Sechste.

Beach-NEWS

Mit einem herausragenden 3. Platz beim Elite-16-Turnier im mexikanischen Tepic im Rahmen der World Tour überraschten Nils Ehlers/Clemens Wickler, mussten sich im Halbfinale den späteren Turniergewinnern David Ahman/Jonatan Hellvig aus Schweden 1:2 geschlagen geben, die sie in den Gruppenspielen noch besiegt hatten. Svenja Müller/Cinja Tillmann wurden starke Fünfte. Julia Sude/Isabel Schneider schieden in der Qualifikation aus.

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