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Colton Cowell (r.), zuvorderst ein Annahme-Spezialist, beeindruckte auch wieder mit seiner Sprungkraft im Angriff, war zweitbester SVG-Scorer. Foto: Behns

Faden zum Glück wiedergefunden

Durchhänger im dritten Satz beim 3:1 gegen die Netzhoppers

So einen krassen Bruch im Spiel der SVG Lüneburg haben die Fans wohl selten gesehen, der guten Stimmung tat das aber keinen Abbruch. Denn unter dem Strich stand der erwartete Sieg zum Auftakt der Playoffs, ein 3:1 (25:14, 25:14, 21:25, 25:22) vor 2370 Zuschauern im 1. Viertelfinale gegen die Netzhoppers KW-Bestensee. Da war der kleine Makel, das starke Nachlassen in Durchgang drei nach zwei fulminanten Sätzen, zu verschmerzen. Am nächsten Sonntag kann nun in Bestensee in Spiel zwei der „best of 3“-Serie das Ticket für das Halbfinale gelöst werden.

Fulminanter Beginn – nicht nur mit einem Ass

Nach dem ersten Ball, einem Ass von Joe Worsley mithilfe der Netzkante, fegte zwei Sätze lang ein Aufschlag-Angriffs-Orkan über die Brandenburger hinweg. Vor allem der spätere MVP Colton Cowell war in seinem Tatendrang zunächst nicht zu bremsen, sammelte 5 Punkte im ersten und 3 im zweiten Durchgang und demonstrierte nicht nur seine enorme Sprungkraft, sondern auch seine Qualitäten in der Annahme. Da auch seine Nebenleute in der Feldabwehr durch die Halle hechteten, als ginge es schon um den Finaleinzug, standen die Gäste, so sehr sie sich auch tapfer wehrten, auf verlorenem Posten.

Auch Xander Ketrzynski war bei der SVG diagonal wieder on fire, wenn auch bei seinen Angriffen zeitweise mit hoher Fehlerquote. Letztlich aber war der Kanadier wieder bester Scorer mit 17 Punkten, darunter vier Blocks und zwei Asse. Überhaupt, sein Aufschlag: mehrere Serien machten den Gästen schwer zu schaffen. Die hatten selbst im Service eine ihrer größten Schwächen (24 Fehler). Was sollte da schon schief gehen, auch wenn Jordan Ewert erst beim Stand von 10:6 im zweiten Satz seinen ersten Punkt verbuchte?

Doch die Netzhoppers, ohnehin ein krasser Außenseiter, der nichts zu verlieren hatte, blieben ruhig und arbeiteten sich Stück für Stück ins Match hinein – und warteten, bis das Gewitter vorbeigezogen war. Das war ab Durchgang 3 der Fall, die Hausherren gönnten sich nun den Luxus einer kollektiven, längeren Auszeit. Solche Konzentrationsschwächen bestraft aber sogar ein klar unterlegener Gegner. Der hatte inzwischen auch umgestellt. Nach Oldie Dirk Westphal, der schon im Verlauf des 2. Abschnitts gekommen war und vor allem die Annahme stabilisierte, wurde ab Satz 3 auch der zuletzt starke Diagonale Randy Deweese erlöst (Angriffsquote nur 20%). Die Diagonalposition übernahm der junge Max Schulz, bis dahin im Außenangriff auch ziemlich wirkungslos und ausgewechselt.

In neuer Rolle, die er im letzten Sommer auch im Nationalteam nach einer Verletzung von Linus Weber überzeugend gespielt hatte, drehte Schulz auf – 6 Punkte in diesem Satz – und wurde noch bester Scorer der Gäste (16). Und auch durch die Mitte ging bei KW nun mehr. Folge: die erstmalige Führung überhaupt im Match (3:2) wuchs zunächst auf zwei (9:7), dann auf drei (13:10) und schließlich auf vier Punkte (17:13). Mit einem Zwischenspurt glich die SVG noch einmal aus (18:18), doch die Netzhoppers konterten (18:21) und brachten den Satz nach Hause.

In Satz 4 den Faden wieder gefunden

Das sollte jedoch nur ein Achtungserfolg bleiben, weil die SVG nun noch einmal anzog. Obwohl Schulz weiter sein Talent unterstrich (7 Punkte) und Westphal seine Cleverness auch im Angriff ausspielte, wurde Satz 4 wieder zu einer klaren Sache – klarer, als es das Ergebnis von 25:22 aussagt. Eine schnelle, klare Führung (7:4) war zwar schnell wieder hergeschenkt (7:8) – ein Fall für „Energiebiest“ Auke van de Kamp, der nun Ewert ablöste und neuen Schwung brachte. Auch Ketrzynski drehte mit 6 Punkten noch einmal richtig auf, über 11:9 und 17:12 ging es auf 23:14. Doch es passte zu diesem wechselhaften Match, was dann passierte. Bei den Netzhoppers kam Felix Baumann, gerade vom VCO Berlin dazugeholt, zum Aufschlag, legte eine Serie hin, um dann mit einem verschlagenen Service zum 25:22 auch für den versenkten Matchball zu sorgen.

„Über das Ergebnis sind wir zufrieden, keine Frage. Zwei Sätze lang haben wir auch sehr gut gespielt, waren fokussiert und hoch überlegen“, leitete Chefcoach Stefan Hübner seine Analyse ein, um dann aber auch moderate Kritik folgen zu lassen: „Ich hätte mir gewünscht, dass wir das ruhig weiterspielen. Wir haben dann aber den Faden verloren, es kam Unruhe auf, wir haben nicht alles clever zu Ende gespielt. So etwas kann sich gegen einen stärkeren Gegner rächen. Das müssen wir im zweiten Spiel besser machen.“

SVG: J. Worsley, Cowell, Maase, Ketrzynski, Ewert, Schnitzer – G. Worsley; eingewechselt: Eshenko, Gerken, Böhme, van de Kamp.

In eigener Sache

Bus-Fahrt für Fans

Für die Fans der LüneHünen, die am 2. April, 15 Uhr, im zweiten Playoff-Viertelfinale gegen Königs Wusterhausen im brandenburgischen Bestensee antreten, hat der LüneBlock einen Bus organisiert. Dank Unterstützung des LüneBlock-Sponsors AVACON ist für Hin- und Rückfahrt ein Reisepreis von nur insgesamt 22,50 € pro Person möglich – was aber erst ab einer Gruppe von 40 Personen gewährleistet werden kann. Es wäre also schön, wenn der Bus möglichst voll wird. Die genauen Abfahrtzeiten werden dann rechtzeitig mitgeteilt. Gemeinsame Sitzplätze in der Landkost-Arena von Bestensee hat der LüneBlock bereits angefragt

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