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Max Schulz (beim Schmetterball) brachte die SVG, hier mit Jordan Ewert (l.) und Jordan Schnitzer im Block, im ersten Match noch einmal in Bedrängnis, nachdem die Netzhoppers schon geschlagen schienen. Foto: Behns

LüneHünen sind hungrig auf viel mehr

2. Duell in Bestensee soll Weg ins Halbfinale frei machen

„Hungrig auf mehr“ – dieses Motto leitet beide Kontrahenten vor ihrem zweiten Aufeinandertreffen im Playoff-Viertelfinale am Sonntag (15 Uhr), wenn die SVG Lüneburg bei den Netzhoppers KW-Bestensee antritt. In der „best of 3“-Serie kann und will die SVG das Ticket für das Halbfinale lösen – und will dort noch mehr. Denn auch das Wort Endspielserie macht mehr und mehr die Runde. Die Netzhoppers dagegen wollen ihre Saison nicht schon beenden, sondern zumindest noch einmal im Schmuckstück LKH Arena antreten. Gewinnen sie nun, findet das entscheidende dritte Match am kommenden Samstagabend, 8. April, 20 Uhr an der Ilmenau statt.

Netzhoppers haben sich noch nicht aufgegeben

Was die Brandenburger betrifft, ist der Leitgedanke durchaus überraschend, zu deutlich waren sie im ersten Duell unterlegen, deutlicher als es das 1:3 auf den ersten Blick aussagt. Denn erst als die LüneHünen nach zwei locker gewonnenen Sätzen nicht mehr voll fokussiert waren, öffnete sich dem Gegner ein Türchen, wieder ins Spiel zu kommen. Und die Zuschauer bekamen noch „unterhaltsamen Volleyball mit einigen verrückten Ballwechseln“, so SVG-Chefcoach Stefan Hübner, zu sehen. Einer davon hatte sogar das Potenzial, in einem Saison-Ranking der längsten, spannendsten und kuriosesten Ballwechsel ganz vorne aufzutauchen, wurde im Internet vielfach bestaunt und gefeiert.

Derart kämpferisch geben sich die Netzhoppers auch jetzt, haben aus vorgenommenen personellen Änderungen, aus dem Gewinn des dritten Satzes und knappem Verlauf von Durchgang vier Mut geschöpft. Selbst wenn man das als Pfeifen des Wanderers im dunklen Wald abtut – es hat auf jeden Fall unterstrichen, dass man kein Match zu leicht nehmen darf. Im Volleyball hat es schon die ungewöhnlichsten Ergebnisse gegeben, gerade auch in dieser Saison. Deshalb redete der Sportliche Leiter Bernd Schlesinger der Mannschaft letzte Woche beim Spielfazit auch gleich ins Gewissen: „Wir haben zwölf sehr intelligente Spieler. Ich bin mir sicher, dass sie im nächsten Match wissen, dass sie sich solch einen Hänger nicht noch einmal leisten können.“

Nun ist auch noch einmal deutlich geworden, dass der Gegner mehr Potenzial hat, als die Hauptrunden-Tabelle aussagt. Insbesondere Youngster Max Schulz machte seine Sache ausgesprochen gut, als er vom Außenangreifer auf die Diagonalposition versetzt wurde. Und Oldie Dirk Westphal bewies in einem seiner letzten Spiele der schillernden Karriere noch einmal seinen Wert. Ob KW-Trainer Tomasz Wasilkowski nun gleich in dieser Formation beginnen lässt? Auf jeden Fall ist die SVG auf alle Eventualitäten eingestellt und ist selbstverständlich Favorit, der auch in fremder Halle – aber mit Unterstützung eines ganzen Bus‘ voll Fans aus der Heimat – die nächste Runde klar machen will.

Und dann heißt es warten auf den Gegner, bis mindestens Dienstag. Zur Verdeutlichung noch einmal der Modus, weil darüber in Fankreisen offenbar große Unsicherheit herrscht und verschiedene Versionen kursieren:

Der Schlüssel für das Halbfinale heißt 1 gegen 4 und 2 gegen 3, Ausgangspunkt Zwischenrunden-Endstand. Hieße also im Normalfall Berlin – Düren und SVG – Friedrichshafen. Scheidet aber aus dieser „Setzliste“ einer aus, rücken die anderen auf. Beispiel: Friedrichshafen scheitert an Giesen (da steht es ja 0:1), dann rücken Düren (3), sofern es sich gegen Herrsching durchsetzt, und VfB-Bezwinger Giesen (4) auf und spielen Berlin – Giesen und SVG – Düren. Sollte auch Düren ausscheiden, dann trifft die SVG auf Herrsching.

Keinesfalls ein Nordderby möglich

Zum Nordderby gegen die Giesen Grizzlys kann es also auf keinen Fall kommen, eine Entscheidung über den Halbfinal-Gegner der SVG fiele frühestens am Dienstagabend, wenn Herrsching zum zweiten Duell Düren empfängt (früher ist der Audi Dome nicht frei) und Düren auch diesen zweiten Vergleich gewinnt. Bei den Dürenern hat übrigens nach den Oldies Björn Andrae und Tomas Kocian (beide Karriereende) auch Nationalspieler Tobias Brand seinen Abschied (noch ohne Ziel) nach vier Jahren bekannt gegeben. Es könnte aber auch erst am 9. April Klarheit herrschen. In jedem Fall möchten erst einmal die LüneHünen für Klarheit sorgen und sich ein freies Osterwochenende verschaffen.

Im Stream läuft das Match ab 14 Uhr mit Vorberichten auf Twitch im Kanal Spontent (www.twitch.tv/spontent), ein Public Viewing kann dieses Mal aber nicht stattfinden.

Europacup-NEWS 

Eine große Überraschung liegt im CEV Cup in der Luft. Im Final-Hinspiel gewann der belgische Außenseiter Knack Roeselare klar mit 3:0 (25:21, 25:23, 25:21) beim SVG-Bezwinger Modena Volley und hat nun im zweiten Duell vor den eigenen, emotionalen Fans die große Chance, gegen die Italiener den Pokal zu holen.

In der Champions League haben in den Halbfinal-Hinspielen die beiden polnischen Teams den Grundstein zum Einzug ins Endspiel gelegt. Titelverteidiger ZAKSA Kedzierzyn-Kozle schlug die oft als derzeit beste Mannschaft der Welt bezeichnete Sir Safety Perugia 3:1 (25:18, 24:26, 25:19, 25:22), Jastrzebski Wegiel gewann sogar auswärts bei Halkbank Ankara in der Türkei 3:1 (25:22, 25:23, 16:25, 25:22).

NEWS aus der Szene

Der ehemalige LüneHüne Viktor Lindberg (2019 – 2021), jetzt Vingakers VK, ist zum Volleyballer des Jahres in Schweden gewählt worden. Zum 9. Mal in seiner Vereinsgeschichte holte sich Chenois Genf den Pokal in der Schweiz, gewann 3:1 gegen Lausanne UC

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