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Karla Borger (l.) und Julia Sude sind derzeit das Aushängeschild im deutschen Beachvolleyball. Bei Olympia 2021 noch enttäuschend, wurden die deutschen Vizemeisterinnen anschließend noch EM-Dritte und gewannen völlig überraschend das Finale der World Tour. Foto: DVV

Rettungsanker ist geworfen

German Beach Tour startet nächste Woche in Düsseldorf

Während die Turnierserie „World Beach Pro Tour“ des Weltverbandes FIVB schon seit Ende März läuft, gab es in den letzten Wochen viele Negativ-Schlagzeilen und eine entsprechend große Aufregung in der deutschen Beach-Szene um die German Beach Tour, die höchste Turnierserie hierzulande. In zwei Jahren Corona-Pandemie fast vollständig zum Erliegen gekommen, sollte 2022 ein Neustart erfolgen, doch bis Anfang Mai sah es eher so aus, als sollte das Event endgültig einschlafen. Inzwischen ist zumindest der Beginn in der kommenden Woche gesichert.

Die Wiederbelebung war mit sechs Turnieren plus der Deutschen Meisterschaft in Timmendorf durchgeplant, da schreckten Spieler/-innen und Fans wenige Wochen später auf: Die DVS, Vermarktungsgesellschaft des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV), als Rechteinhaber und Veranstalter auftretend, meldete Insolvenz an. Die gerade erst vereinbarte Zusammenarbeit mit der Sportfive GmbH und mit der Streaming-Plattform Twitch war damit hinfällig. Die Sportbusiness-Agentur Sportfive, die sich weltweit bei Sportgroßveranstaltungen einen Namen gemacht hat, sollte als Vermarkter und Organisator firmieren. Auf Twitch und seinem Sport-Kanal Spontent, bekannt durch die Übertragung aller Hallenspiele aus der Männer-Bundesliga, sollten die Spiele im Sand live zu sehen sein.

Walkenhorst steigt als Planer und Organisator ein

Nach wochenlangem Schwebezustand und schwierigen Gesprächen hinter den Kulissen ist inzwischen klar, dass es doch einen Neuanfang gibt, wobei aber einige Verhandlungen noch laufen. Für die weitere Planung und Organisation mit den verschiedenen Turnier-Austragungsorten konnte die neu gegründete NBO Event GmbH unter Leitung von Alexander Walkenhorst gewonnen werden. Der früher oft polarisierende Ex-Beacher und amtierende deutsche Meister, der im letzten Jahr seine Karriere beendete, hatte schon 2021 Ersatz-Veranstaltungen wie die „Beach-Liga“ neu ins Leben gerufen und sich dann in der Hallensaison mit den Übertragungen auf Spontent einiges Renommee erworben.

Nun ist abgesichert, dass Spontent nicht nur streamt, sondern nach Klärung der Rechte-Situation auch als Planer und Organisator auftreten darf und dass die German Beach Tour mit einer Doppelveranstaltung in Düsseldorf vom 19. bis 22. Mai und 26. bis 29. Mai beginnt. Abschluss der Tour soll dann Anfang September die Deutsche Meisterschaft am Timmendorfer Strand sein, eine zum 30. Mal dort laufende Jubiläums-Veranstaltung. Dazwischen sind noch, angelehnt an die bisherigen Planungen, vier weitere Turniere in Vorbereitung.

Ergänzend finden ab 24. Juni die Turniere der „Rock the beach“-Tour statt. Diese neue, zunächst vier Veranstaltungen enthaltene Serie ist gedacht für Profis gleichermaßen wie Amateure und hat einen Festival-Charakter – ein Rahmenprogramm mit Partys, Workshops und Konzerten.

Nationalmannschaft

Nach Ende des ersten Lehrgangsabschnitts in Kienbaum hat der neue Bundestrainer Michal Winiarski einen 19er-Kader für die Turniere der Nations League benannt, der einige Überraschungen enthält. So stehen gleich fünf Spieler noch ohne Länderspieleinsatz im Aufgebot, das in der kommenden Woche nach einem „Media Day“ auch zwei Tests in Belgien bestreitet. Absolute Neulinge, die teils vom Lehrgang der B-/U23 dazustießen, sind Außenangreifer Tobias Brand (Düren), Mittelblocker Iven Ferch (Herrsching), Zuspieler Leon Dervisaj (Frankfurt) sowie die Liberos Moritz Eckardt (Düren) und Leonard Graven (Haching).

Außer diesem 19er-Kreis wurden noch sechs Spieler auf eine Longlist der FIVB gesetzt, die gleichfalls in der Nations League spielberechtigt wären. Drei sind ebenfalls völlige Neulinge: Mittelblocker Franz Hüther (VCO Berlin), Außenangreifer Max Schulz (KW-Bestensee) und Diagonalangreifer Simon Gallas (Uni Southern California, früher Bühl). Auf dieser Liste steht neben Eric Burggräf (Zuspiel, Düren) und Tim Peter (Außen, Herrsching) überraschend auch  Ruben Schott (Außen, Berlin) – sogar ganz fehlen die zum Lehrgangsauftakt noch eingeladenen Routiniers Marcus Böhme (Friedrichshafen) und Denys Kaliberda (Außen, KW-Bestensee).

NEWS aus der Liga

Der holländische Nationalspieler Stijn van Tilburg, der sich bei den Giesen Grizzlys verabschiedet hatte, wechselt zu den WWK Volleys Herrsching. Die planen mit ihm als Diagonalangreifer, in Giesen hatte er zwei Jahre lang im Außenangriff gespielt.

Vom Zweitliga-Absteiger TSG Mainz-Gonsenheim wechselt Mittelblocker Mark Gumenjuk (22) zum TSV Haching München.

Nach einigen Vertragsverlängerungen in den letzten Wochen melden die powervolleys Düren nun den ersten Neuzugang: Mittelblocker Luuc van der Ent, holländischer Nationalspieler von den WWK Volleys Herrsching, wird Nachfolger des abgetretenden Tim Broshog.

NEWS aus der Szene

Cucine Lube Civitanova heißt erneut der Meister in Italien wie schon in den beiden Vorjahren und zum insgesamt 7. Mal. In vier hochklassigen Finals („best of 5“) setzte sich der Titelverteidiger mit 3:1-Siegen gegen Sir Safety Perugia um Superstar Wilfredo Leon durch.

Fünf spannende Finals waren nötig, um den Meister in Tschechien zu ermitteln: CEZ Karlovarsko verteidigte den Titel mit einem 3:2 gegen den Hauptrunden-Vierten LK Lvi Prag.

Nach 47 Jahren Wartezeit ist Montpellier UC wieder Meister in Frankreich durch Siege im Final-Hinspiel (3:2) und -Rückspiel (3:0) gegen Tours VB. Es ist der 8. Titel der Vereinsgeschichte für das Team um die Ex-Berliner Nicolas LeGoff (Mittelblock) und Luke Perry (Libero).

Mit einem 3:2-Erfolg im Finale der Superliga gegen Lokomotiv Nowosibirsk wurde Dinamo Moskau wie im Vorjahr Meister in Russland. Das Spiel um Platz 3 gewann Zenit Kazan mit 3:0 gegen Zenit St. Petersburg.

Erneut verschoben ist die Universiade, Weltspiele der Studenten, in Chengdu/China. Zunächst für 2021 geplant und dann auf diesen Sommer gelegt, weil die Olympischen Spiele in Tokio in der Hochphase der Covid-19-Pandemie von 2020 auf 2021 geschoben wurden, soll die Universiade nun 2023 stattfinden. Grund ist die „anhaltende Unsicherheit über die Corona bedingten Rahmenbedingungen“, so der Weltverband des Studentensports. China ist gerade wieder besonders stark vom Virus und restriktiven Maßnahmen dagegen betroffen. Mit rund 13.000 Teilnehmern ist die Universiade das zweitgrößte Multi-Sportevent nach den Olympischen Spielen. Im Volleyball sollte die deutasche B-/U23-Nationalmannschaft der Männer starten.

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