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Der Block steht - so wie hier gegen Herrsching muss das Blockspiel der SVG (v.l. Jordan Ewert, Pearce Eshenko, Lukas Maase) auch jetzt in Friedrichshafen funktionieren. Foto: Behns

Nur eine Momentaufnahme oder schon wirklich auf Augenhöhe?

SVG zum Duell der punktgleichen Verfolger in Friedrichshafen 

Die Hinspiele in der Bundesliga-Hauptrunde der Volleyball-Bundesliga finden an diesem Donnerstag (19.30 Uhr) einen würdigen Abschluss, wenn sich der punktgleiche Tabellenzweite und -dritte gegenüberstehen – und die SVG Lüneburg ist dabei zur Überraschung vieler Interessierter eine ganz heiße Aktie. Die LüneHünen sind in ihrer fünften englischen Woche in Folge schon wieder „on the road“. Die lange Busfahrt ging dieses Mal an den Bodensee, beim VfB Friedrichshafen zieht das Verfolgerduell in seinen Bann.

Auch neues VfB-Team ist eine Macht

Dieses Match ist ein Nachholspiel aus dem Oktober. Es musste damals verlegt werden, weil die Süddeutschen noch keine Halle zur Verfügung hatten. Der Umbau des Hangar R am Bodensee-Flughafen verzögert sich, diese Spielstätte ist erst ab Januar verfügbar. Ersatzweise wurde schnell die Messehalle B2 in Friedrichshafen umgerüstet, sie ist seit gut drei Wochen für Volleyball in Betrieb und nun also der Austragungsort. Probleme, die der SVG nur allzu gut bekannt sind, die aber zum Glück nun der Vergangenheit angehören. Und seitdem spielt das Team geradezu befreit auf. Aber kann die Erfolgsserie auch in Friedrichshafen halten?

Die Häfler sind mit ihrer neuen, abermals erheblich umgebauten Mannschaft weiterhin eine Macht und wollen noch mehr am Thron der Berlin Volleys rütteln als schon in der letzten Saison, als sie sich in der Finalserie erst nach 5 Spielen und zwei Auftaktsiegen geschlagen geben mussten. Zum Auftakt der aktuellen Spielzeit gab es allerdings zwei Dämpfer, erst ein 0:3 im Endspiel des Bounce House Cups gegen Berlin, dann auch zum Punktspielstart ein 1:3. Seitdem aber gelang es nur Giesen, dem VfB noch Sätze abzunehmen (2:3). Zudem gab es in der Champions League kürzlich die erste Niederlage, ein 1:3 in Polen bei Jastrebski Wegiel. Kurz: „Sie sind breit aufgestellt für eine intensive Saison, um in allen Wettbewerben mitzumischen“, lobt SVG-Chefcoach Stefan Hübner.

Aber nicht nur die Süddeutschen haben allen Grund zur Zufriedenheit. Die SVG, die bisher ebenfalls nur gegen Berlin verlor (1:3 in der Bundesliga, 2:3 im Pokal), schwebt auf einer Euphoriewelle. Daran soll nun auch nichts ändern, das das Erfolgsteam erstmals nicht in der üblichen Starting Six antreten kann – Colton Cowell blieb mit Magen-Darm-Grippe daheim. „Aber Auke ist bereit“, versichert Hübner, dass van de Kamp besonders heiß ist, sich zu beweisen. Eine Schrecksekunde gab es noch, als Xander Ketrzynski im Abschlusstraining umknickte, doch getaped wird er spielen können.

Beide strotzen vor Selbstvertrauen

„Wir treten da mit Selbstvertrauen an und wollen den guten Moment möglichst nutzen“, gibt Hübner die Stimmung wieder. Sieht er beide Teams derzeit auf Augenhöhe – so wie es die Tabelle und viele statistische Werte widerspiegeln? „Das kann man so einsortieren, aber entscheidend ist doch letztlich das Spiel. Findet man da die richtigen Mittel zum Erfolg? Das ist immer wieder neu spannend und zeigt sich erst auf dem Feld. Auf jeden Fall haben beide bisher eine gute Runde gespielt und stehen nicht von ungefähr da oben.“ Ihre besondere Stärke haben beide im Blockspiel. „Bei uns ist das eher die Kombination Block/Feldabwehr, bei denen ist es die individuelle Stärke“, sieht Hübner einen kleinen Unterschied. Immerhin hat sich der VfB mit Aleksandar Nedeljovic und André Brown so verstärkt, das ein alter Haudegen wie Marcus Böhme (37, 270 Länderspiele) kaum noch Spielzeit bekommt.

Kollege Mark Lebedew hat die Entwicklung in Lüneburg natürlich wahrgenommen und urteilt: „Mit den beiden knappen Ergebnissen in Berlin haben sie bewiesen, dass sie eine Top-Mannschaft sind. Es sieht so aus, als gehören sie diese Saison sogar zu den besten drei Teams der Liga.“ Deshalb glaubt Hübner: „Sie werden sich bestimmt sehr gut auf uns vorbereiten. An übermäßigen Respekt oder gar Ehrfurcht glaube ich aber nicht – sie sind ja auch gut drauf.“

Gezeigt wird das Match auf Twitch, im Kanal Spontent (www.twitch.tv/spontent), mit Vorberichterstattung ab 19 Uhr. Und im Restaurant „Alexander der Große“ in Kirchgellersen kann es im Public Viewing verfolgt werden.

SVG-NEWS in Kürze 

Erstmals seit dem 19. November genießt die SVG Lüneburg II in der Männer-Regionalliga Nordwest wieder Heimrecht, erwartet am Sonntag um 16 Uhr den VC Osnabrück zum Kellerduell in der Sporthalle Kaltenmoor II und muss unbedingt gewinnen, um den Anschluss nicht zu verlieren.

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