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Jordan Ewert hatte vor einer Woche ungewohnte Schwierigkeiten gegen den starken Block der Friedrichshafener

Nochmal tief in den Süden

Gute Ausgangsposition absichern

In Friedrichshafen wäre ein Punkt eine große Hilfe

Einen Rechenschieber haben die LüneHünen nicht im Gepäck, spannend wird es dennoch: Wenn am Sonnabend (19 Uhr) das letzte Match der Bundesliga-Hauptrunde beim VfB Friedrichshafen angepfiffen wird, ist für die SVG Lüneburg von Platz 4 bis 6 noch alles möglich. Jetzt steht Rang 5 zu Buche, und der ist auf jeden Fall eine bessere Ausgangsposition für die Playoffs als Rang 6 – und die beste Startbasis ins Viertelfinale ist nun einmal das Ziel. Dazu bedarf es am Bodensee noch einmal einer Topleistung, zu verfolgen am Sonnabend im Live-Stream auf sporttotal.tv.

Die Akkus sind wieder aufgeladen

Chefcoach Stefan Hübner ist bekanntlich kein großer Freund von Rechenspielen, Tabellenkonstellationen und deren mögliche Szenarien. Statt „was wäre, wenn…“ beschäftigt er sich lieber mit der Tagesaktualität und damit, wie sein Team die beste Leistung aufs Feld bringt. Das wirkte am vergangenen Sonnabend beim 1:3 gegen die auf acht Spieler dezimierten Häfler geistig und körperlich platt, sodass Hübner zwei Tage Auszeit verordnete. In der Hoffnung, das nun die Akkus wieder aufgeladen sind.

Im Spiel-Stress war zuletzt auch der Spitzenreiter mit drei Matches innerhalb von acht Tagen nach seiner Corona-Zwangspause durch eine 14-tägige Quarantäne für das komplette Team, in dem drei Spieler betroffen waren. Zwei dieser drei Matches gingen immerhin in den Tiebreak (s. auch unten, „News aus der Liga“). Aber immerhin ist der VfB nun seit 17 Spielen ungeschlagen und alle Akteure scheinen wieder fit. Im Vergleich zum Duell vor einer Woche waren am Mittwoch gegen Frankfurt auch wieder die Außen Nicolas Marechal und Martti Juhkami, Mittelblocker Nehemiah Mote und Zuspieler Nummer 1, Dejan Vincic, über weite Strecken im Einsatz, sodass völlig offen ist, wer gegen die SVG dieses Mal aufläuft.

Bei allen Unwägbarkeiten – ein Blick auf die Tabelle lohnt sich vor dem letzten Spieltag dennoch:

Von Rang 4 ist Herrsching nur noch zu verdrängen, wenn die Bayern zum Abschluss in Berlin keinen Punkt holen. Bei einem 0:3 müsste die SVG dann 3:1 gewinnen, gar 3:0, holt sich Herrsching einen Satz – und das ist nicht ausgeschlossen angesichts von Berlins Viertelfinal-Rückspiel gegen Trentino noch am Donnerstagabend in Italien.

Doch die LüneHünen können auch noch auf Platz 6 abrutschen. Frankfurt liegt drei Punkte zurück und gastiert zum Abschluss in Bühl. Springt da ein Dreier heraus und geht die SVG leer aus, ziehen die Hessen bei dann Punktgleichheit vorbei auf Platz 5, weil sie im Saisonverlauf mehr Siege verbucht hätten (11 gegenüber 10).

Das Playoff-Viertelfinale (Modus: „best of 3“) beginnt dann gleich am kommenden Mittwoch, 10. März. Nach heutigem Tabellenstand würde die SVG in der Gellersenhalle auf Herrsching treffen (19 Uhr). Denn anders als in früheren Jahren beginnt der schlechter Platzierte daheim, und erst Spiel zwei steigt am Sonnabend, 13. März (19 Uhr) beim besser Platzierten der Hauptrunde – und dort würde nur einen Tag später (15 Uhr) auch ein dritter Vergleich stattfinden, sollte noch keine Entscheidung gefallen sein. Wird die SVG noch 4., spielt sie definitiv auch gegen Herrsching, nur in umgekehrter Reihenfolge – also am Mittwoch in Bayern, dann Sonnabend und eventuell Sonntag erneut daheim. Sind die LüneHünen am Wochenende Sechste, beginnen sie auf jeden Fall mit einem Heimspiel gegen Berlin.

Viertelfinale beginnt schon am Mittwoch

Mit der von früher abweichenden Reihenfolge werden in Pandemie-Zeiten Reisen quer durchs Land aufs Nötigste reduziert. Durch die Austragung des Viertelfinals innerhalb nur einer Woche war es zudem möglich, einen Zeitpuffer in die Planung einzubauen, sollte Corona noch in irgendeinem beteiligten Team für Terminprobleme sorgen, nicht nur in Bezug auf Corona und eine Quarantäne, sondern auch bezüglich Hallen-Belegungszeiten. Wegen dieser Unsicherheiten wäre es auch nur verwirrend, hier auf weitere Szenarien einzugehen. Geregelt sind sie aber im Gegensatz zur letzten, abgebrochenen Saison ohne Kür eines Meisters dieses Mal bis ins Detail.

Nur schon einmal so viel: Das Halbfinale, dann wieder mit dem Heimrecht des besser Platzierten zu Beginn, wird ebenfalls definitiv im Modus „best of 3“ gespielt, laut jetziger Planung ab dem 17. März. Hier – auch das mit Blick auf Corona – geht es dann, anders als früher, nach einem Spielplan-“Baum“ weiter. Der Sieger Platz 5 – Platz 4 trifft dann auf den Sieger aus Platz 8 ­- Platz 1 (wohl Friedrichshafen) und der Sieger 6 – 3 auf den Sieger 7 – 2 (wohl Düren).

NEWS AUS DER LIGA

Obwohl noch mit dem gewonnenen Pokalfinale vom Sonntag inklusive Feierlichkeiten in den Knochen, haben die United Volleys Frankfurt den VfB Friedrichshafen am Mittwoch im letzten Nachholspiel der Hauptrunde an den Rand einer Niederlage gebracht, führten im Tiebreak 12:11, doch die Häfler wendeten noch das Blatt.

United Volleys Frankfurt – VfB Friedrichshafen 2:3
(25:19, 23:25, 23:25, 25:19, 15:17)
126 Min., 0 Zuschauer
MVP: Malescha – Marechal
beste Scorer: Malescha (20), Grozer (19), Schöps (12) – Weber (17), Marechal (15), van de Velde (10)

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Der Nächste bitte: Bei den powervolleys Düren hat Zuspieler Eric Burggräf (21) seinen Vertrag um zwei Jahre bis 2023 verlängert – schon Spieler Nummer 4, der einen neuen Kontrakt unterschrieben hat.

NEWS AUS DER SZENE

Der europäische Verband CEV hat jetzt den Rahmenterminplan für die Europameisterschaft bekanntgegeben, die trotz Pandemie weiterhin in vier Ländern geplant ist. Start ist am 1. September mit Spielen in Tampere/Finnland und Tallinn/Estland, in den beiden Tagen danach geht es in Krakau/Polen und Ostrava/Tschechien weiter. Die Halbfinals und die Spiele um die Medaillen finden am 18. und 19. September in Kattowitz/Polen statt. Die Auslosung der Paarungen für das Turnier mit 24 Teams, für das noch einige Qualifikationsspiele ausstehen, findet Mitte Mai statt.