Ex-LüneHünen sind Pokalsieger
Pokalsieger im zweiten Anlauf
Ex-LüneHüne Noah Baxpöhler triumphiert mit Frankfurt
Die Siegerliste im DVV-Pokal ist um einen neuen Namen reicher: Die United Volleys Frankfurt holten sich den Cup als Gewinner 2021 mit einem 3:0 (25:23, 25:21, 25:22) gegen die Netzhoppers KW-Bestensee und sind damit in der kommenden Saison berechtigt, im CEV-Cup zu starten. Damit darf sich jetzt auch ein ehemaliger LüneHüne Pokalsieger nennen: Mittelblocker Noah Baxpöhler, mit der SVG 2019 im Finale gegen Friedrichshafen unterlegen (0:3), dann nach Toulouse/Frankreich gewechselt und seit Sommer in der Hessen-Metropole, steuerte sechs Punkte bei. Der ehemalige Lüneburger Leon Dervisaj war für das Pokalfinale nicht spielberechtigt.
Die Hessen, 2015 als TG Rüsselsheim aufgestiegen und unter dem Namen United Volleys RheinMain ins benachbarte Frankfurt umgezogen, schließlich 2018 noch einmal umbenannt zu den jetzigen United Volleys Frankfurt, feiern also den ersten Titel ihrer noch jungen Vereinsgeschichte. Und das verdient – der Gegner aus Brandenburg hatte nie wirklich eine Siegchance, führte zwar im ersten Satz zeitweise deutlich (18:13), doch Frankfurt wendete das Blatt noch vor der Crunchtime ebenso wie im zweiten Satz. In Durchgang drei hatte KW nichts mehr zuzusetzen.
Netzhoppers zu harmlos im Angriff
Zwar war bei den Brandenburgern der lange verletzter Zuspieler Byron Keturakis wieder fit, zeigte wie wertvoll er nicht nur als Ballverteiler, sondern auch im Block ist (3 Punkte) und unterstrich seine Aufschlagstärke nicht nur mit einem Ass. Zu schlecht war aber die Angriffsquote des gesamten Teams (39%), was auch dadurch belegt wird, dass der beste Scorer, der Este Karli Allik, gerade mal auf 10 Punkte kam.
Ganz anders die Sieger. Da zeigte Altmeister Jochen Schöps (318 Länderspiele), wie wertvoll der 37-Jährige immer noch ist und machte im Diagonalangriff 12 Punkte, darunter einige ganz wichtige. Cool trug der Champions-League-Gewinner (2007) und zweifache Olympia-Teilnehmer (2008, 2012) zum Triumph – seinem persönlich fünften im DVV-Pokal – bei. Der eigentliche Diagonale Daniel Malescha spielte, wie schon öfter in der Liga, mal wieder im Außenangriff und wurde zum besten Scorer. Zuspieler Mario Schmidgall war ein guter Ersatz für den an der Bandscheibe operierten Matthias Valkiers.
Am bemerkenswertesten aber war der Auftritt des argentinischen Nationalspielers Facundo Imhoff. Der Mittelblocker, zuletzt in Finnland und im Dezember gerade noch rechtzeitig verpflichtet, dass er schon im Halbfinale dabei sein konnte, glänzte mit 8 Punkten im Angriff bei einer Quote von 80% sowie mit 4 direkten Blockpunkten und wurde als „Player of the Match“ ausgezeichnet.
Bei den Frauen holte sich der SSC Schwerin seinen 7. Pokalsieg mit einem nie gefährdeten 3:0 (25:19, 25:13, 25:18) gegen den SC Potsdam.
WOCHENENDSPIELE ZUSAMMENGEFASST
Neben den Pokalfinals fanden auch noch drei Punktespiele in der Männer-Bundesliga statt, die weitere Weichen stellten. Platz 1 bis 3 sind fest vergeben an Friedrichshafen, Düren und Berlin. Von Rang 4 ist Herrsching nur nochtheoretisch zu verdrängen. Wenn die Bayern zum Abschluss 0:3 in Berlin verlieren, müsste gleichzeitig die SVG Lüneburg 3:1 in Friedrichshafen gewinnen; holt sich Herrsching nur einen Satz, müsste die SVG gar 3:0 siegen.
Doch die LüneHünen können auch noch auf Platz 6 abrutschen. Frankfurt erwartet jetzt am Mittwoch Friedrichshafen zum Nachholspiel und gastiert zum Abschluss in Bühl. Springen dabei insgesamt mindestens 4 Punkte heraus, können die Hessen noch Fünfte werden, wenn die SVG nichts mehr holt. Mittwochabend weiß man dann mehr…
Die Begegnungen des Wochenendes:
Bundesliga:
SVG Lüneburg – VfB Friedrichshafen 1:3
(22:25, 24:26, 25:18, 17:25)
94 Min., 0 Zuschauer
MVP: Krage – Worsley
Scorer: Lindberg (18), Peemüller (10), Ewert, Krage, Schlien (je 8), van Solkema, Craft (je 3) – van de Velde (16), Weber (14), Maase (11), Balean (10), Böhme (8), Worsley, Bonin (je 4)
WWK Volleys Herrsching – TSV Giesen Grizzlys 3:0
(27:25, 25:21, 30:28)
82 Min., 0 Zuschauer
MVP: Mantha – Eshenko
beste Scorer: Mantha (18), Penrose (17), Wieczorek (15) – van Tilburg (13), Wagner (12), Menner (11)
TSV Unterhaching – powervolleys Düren 0:3
(32:34, 19:25, 18:25)
84 Min., 0 Zuschauer
MVP: Graven – M. Andrei
beste Scorer: Petrusic (18), Chefai (10), J. Sagstetter (9) – M. Andrei, Ireland (je 10), B. Andrae (9)
Pokalfinale:
United Volleys Frankfurt – Netzh. KW-Bestensee 3:0
(25:23, 25:21, 25:22)
79 Min., 0 Zuschauer in Mannheim
Player of match: Imhoff
beste Scorer: Malescha (15), Imhoff, Schöps (je 12) – Allik (10), Mönnich (8), Weir (6)
NEWS AUS DER LIGA
Zwei Leistungsträger haben bei den Giesen Grizzlys verlängert: Außenangreifer Stijn van Tilburg und Zuspieler Jan Röling bleiben über die Saison hinaus in Hildesheim.
NEWS AUS DER SZENE
In dieser Woche stehen die Viertelfinal-Rückspiele in der Champions League an. Die Berlin Volleys haben dabei nach einem 1:3 im Hinspiel gegen die Trentino Volleys nur noch geringe Hoffnungen auf ein Weiterkommen, wenn sie nun am Donnerstag (19 Uhr) in Italien gastieren. Ebenfalls 1:3-Heimniederlagen kassierten im ersten Vergleich Belchatow/Polen gegen Kazan/Russland und Lube/Italien gegen Kedzierzyn-Kozle (Polen). Mit einem 3:0-Polster tritt Modena zum inner-italienischen Duell in Perugia an.
Bei Cucine Lube Civitanova hat es nach der Hinspiel-Niederlage einen überraschenden Trainerwechsel gegeben. Ferdinando de Giorgi, seit 2018 im Amt und mit dem Team Gewinner der Königsklasse 2019, wurde geschasst. Nach vier Jahren zurück ist Gianlorenzo Blengini, auch aktueller Nationaltrainer Italiens.
Der europäische Verband CEV hat unterdessen die „Super Finals“, also die Champions-League-Endspiele der Männer und Frauen, für den 1. Mai ins italienische Verona vergeben.
Vor ihrer ersten großen Bewährungsprobe im Olympiajahr stehen die Beacher, darunter auch Ex-LüneHüne Julius Thole mit seinem Partner Clemens Wickler: Vom 8. bis 12. März findet in Doha (Katar) das erste Vier-Sterne-Turnier seit einem Jahr statt. Corona bedingt ist aber noch keine komplette World Tour terminiert.