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Internationale Spiele der SVG gibt es auch in der Saison 2023/24 in der LKH Arena - dann aber in der Champions League. Foto: WW

Noch ein Stück höher hinaus

SVG hat erstmals für Champions League gemeldet

Nachdem die SVG Lüneburg in den letzten beiden Saisons internationale Erfahrung im CEV Cup gesammelt hat, wagt sie nun den nächsten Schritt: Die LüneHünen treten 2023/24 in der Champions League an. „Ja, wir haben gemeldet“, bestätigt Business Manager Matthias Pompe die erstmalige Teilnahme der LüneHünen im höchsten europäischen Vereins-Wettbewerb.

Möglich wird dieser Schritt einerseits durch den fortdauernden Ausschluss russischer und belarussischer Teams wegen des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine, wodurch Deutschland laut einer Champions-League-Rangliste – fußend auf dem Abschneiden der letzten Jahre – erneut einen dritten Startplatz in der Königsklasse bekam. Und als Dritter der Hauptrunde in einer historisch starken Spielzeit hat die SVG Anrecht auf diesen Platz, vervollständigt so das Trio mit Meister Berlin Recycling Volleys und dem VfB Friedrichshafen. Wegen Russlands Ausschluss bekommt zudem Tschechien einen zweiten Startplatz und Portugals Meister bleibt die Qualifikation erspart.

Aufgabe so reizvoll wie herausfordernd

Wegen Deutschlands gutem Stand im Ranking der Champions League umgeht auch der SVG die Qualifikation von drei Runden und ist für die Gruppenphase (4. Runde) wie Berlin und Friedrichshafen gesetzt – wie im Vorjahr Düren. Das gab letztlich auch den Ausschlag, diesen Schritt zu wagen. Durch die Qualifikationsmühle zu müssen und da vielleicht schon auszuscheiden, hätte die Entscheidung – aus finanziellen und organisatorischen Gründen ohnehin mutig für den internationalen Underdog von der Ilmenau – erheblich erschwert.

„Klar wird das alles herausfordernd, aber das nehmen wir gerne an“, ist sich Pompe bewusst, „wir wollten das gerade auch für unsere Fans und natürlich auch für die Spieler unbedingt machen – wenn es sich ohne zu großes Risiko rechnet.“ Für die organisatorische Arbeit stellt sich die SVG, wie ohnehin noch nach dem Abschied von Kjeld Döring aus dem Management im Frühjahr, gerade breiter auf (dazu ein anderes Mal mehr). Und finanziell ist das Risiko dank Sponsorenhilfe minimiert.

Die Startgebühr, höher als im CEV Cup, kommt in etwa durch die Antrittsprämie pro Spieltag der Gruppe wieder herein. Zu schultern sind zum Beispiel die Gebühren für das verpflichtende Challenge System inklusive zugehörigem Personal, zudem müssen die Produktionskosten von Live-Bildern (Streaming) getragen werden. Sportdeutschland.tv hat – gegen Gebühr – die Übertragungsrechte bis 2027. So können die SVG-Fans dieses Mal auf jeden Fall auch die internationalen Auswärtsspiele verfolgen. Die Auslosung der Gruppenphase soll am 19. Juli erfolgen, beginnen wird sie dann am 21./22. November nach der vorgeschalteten Qualifikation (ab Ende Oktober).

Geschäftsführer Andreas Bahlburg sieht einen weiteren Traum des Projektes SVG nun verwirklicht: „Klasse, dass wir den Etat dafür dank Sponsoren weitgehend zusammen bekommen haben. Und sportlich spiegelt das die tolle Leistung der letzten Saison wider, ist für die Region wichtig und für uns sowieso – das ist der nächste Schritt der Entwicklung. Damit sind wir unseren langfristigen Planungen voraus, der Sportliche Leiter hatte ja mal von einer Champions-League-Teilnahme 2025 gesprochen…“

Geradezu euphorisch reagierte Chefcoach Stefan Hübner auf die Meldung beim europäischen Verband CEV: „Champions League ist natürlich ein Traum, ich freue mich riesig auf diese tolle Herausforderung. Es ist einfach toll, dass der Verein jetzt auch möglich gemacht hat, was wir uns sportlich durch die gute letzte Saison verdient haben. Klar ist das auch ein großer Mehr-Aufwand – eine Riesenaufgabe für das Organisationsteam, nochmal eine ganz andere Hausnummer. Aber es hilft uns auch, weiter zu wachsen, nachdem wir zwei Jahre erste europäische Erfahrungen gesammelt haben.“

Auslosung am 19. Juli

Nun ist noch Geduld bis zur Auslosung der fünf Vierergruppen gefragt. Sie soll am 19. Juli in Luxemburg stattfinden. Wobei dann natürlich noch ein Gegner wegen der Qualifikation offen bleiben könnte. Aber insgesamt gibt es mehr Planungssicherheit, weil die Termine in der Gruppenphase rechtzeitig feststehen und nicht wie im CEV Cup nach jeder Runde kurzfristig festgeklopft werden müssen – inklusive der schwierigen Flug- und Hotelbuchung. So können sich die Fans auch rechtzeitig um Tickets für die drei Heimspiele kümmern (nicht bei der Dauerkarte enthalten).

Insgesamt 10 deutsche Mannschaften starten in der kommenden Saison europäisch, bei den Männern noch die powervolleys Düren im CEV Cup und die Giesen Grizzlys im Challenge Cup. Bei den Frauen haben Stuttgart und Potsdam wie im Vorjahr in der Königsklasse gemeldet, hinzu kommen Schwerin und Dresden im CEV Cup sowie Wiesbaden im Challenge Cup. Damit ist das volle deutsche Kontingent ausgeschöpft. (hre)

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