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LüneHünen wollen Tabellenplatz von Herrsching zurück

Der Frust vom unglücklichen 1:3 ist bei den LüneHünen abgehakt, in der Gellersenhölle soll nun Versäumtes nachgeholt und das Punktekonto weiter aufgestockt werden. Das ist am Sonnabend (20 Uhr) doppelt wichtig, dem mit dem TSV Herrsching kommt einer der Rivalen um Playoff-Platz 5 – ein Rang der wohl am ehesten realistisch ist, auch wenn Platz 4 oder gar 3 noch längst nicht außer Reichweite ist.

Herrsching, der selbst ernannte „Geilste Club der Welt“, hat die SVG gerade von Platz 5 verdrängt, gewann am Mittwochabend 3:1 in Rottenburg. Die Süddeutschen – das sind in dieser Saison vor allem zwei Neuzugänge: Michal Sladecek und Christoph Marks. Der slowakische Zuspieler Sladecek  kam aus der polnischen Plus-Liga, ist zwar schon fast 38 Jahre alt, aber noch topfit. Regelmäßig heimst er Lob für seine variable Regie ein, ist auch höchst effektiv im Aufschlag und hat den abgewanderten Patrick Steuerwald (RheinMain) schnell vergessen lassen. Diagonalangreifer Marks ist der jüngste Spross der „Marks-Brothers“, auch Jan-Philipp und Nicolas spielten in der Bundesliga, bevor sie vor eineinhalb Jahren gemeinsam zum  Zweitligisten Lindow-Gransee gingen. Christoph wechselte da vom Internatsteam VCO Berlin nach Solngen, spielte eine starke Debütsaison in der 1. Liga und wurde dann an den Ammersee geholt. Dort entwickelte er sich weiter zu einem Top-Spieler, steht derzeit im Ranking der Topscorer auf Platz 3.

Noch mehr hält SVG-Trainer Stefan Hübner aber von dem Schweden Wilhelm Nilsson und Andre Brown aus Kanada („zwei starke Mittelblocker“), die als Zugänge bestens eingeschlagen haben. Der polnische Außenangreifer Slawomir Zemlik zog sich dagegen im Hinspiel einen Kreuzbandriss zu. „Das scheint aber eher den gegenteiligen Effekt gehabt zu haben, andere haben mehr Verantwortung übernommen und sind in die Bresche gesprungen“, glaubt Hübner. So gelang auch der 3:2-Coup in Pokal-Viertelfinale in der Max-Schmeling-Halle gegen Berlin.

Leistungsträger sind nach wie vor auch die Nationalspieler Tom Strohbach (Außenangriff) und Ferdinand Tille (Libero), eine starke Zweier-Achse in der Annahme. Auf Strohbach lag früher auch die ganze Last im Angriff, nun ist die Mannschaft ausgeglichener besetzt.

Tille und Strohbach waren im vergangenen Sommer aber nicht beim Gewinn der EM-Silbermedaille dabei, weil sie sich eine Auszeit nahmen.

Die LüneHünen haben in Düren eine weitere Leistungssteigerung unter Beweis gestellt, umso bitterer, dass dabei nichts für die Tabelle herausgesprungen ist. Dennoch: „Für uns geht es darum, die Fortentwicklung der letzten Wochen voranzutreiben und uns weiter zu stabilisieren“, will Hübner Schritt für Schritt vorangehen, um dann in der entscheidenden Saisonphase die Mannschaft auf dem höchsten Level zu haben.

Der zuletzt krank fehlende Michel Schlien ist wieder an Bord, damit steht der gesamte Kader zur Verfügung. Im Hinspiel gab es ein 1:3, eine von mittlerweile mehreren vermeidbaren Auswärtsniederlagen. „Da hatten wir gute Angriffszahlen – Herrsching hatte aber überragende. Beide Mannschaften haben es damals nicht geschafft, in der Abwehr stabil zu stehen“, blickt Hübner zurück. „Es geht dieses Mal neben einer guten Annahme darum, gut und druckvoll aufzuschlagen, um Herrsching auch wegen des guten Zuspielers vom Netz wegzuhalten.“

Auf die Annahme um den immer besser werdenden Libero Tyler Koslowsky war in Düren Verlass: 82 Prozent positiv (55 Prozent perfekt). Wenig Fehler machten neben ihm Ray Szeto und Cody Kessel, die letztlich auch im Angriff nach einigen Personal-Rochaden die wirksamste Kombination ergaben.