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Einschwören auf die nächsten Aufgaben: Chefcoach Stefan Hübner und seine Spieler. Foto; Behns

Jetzt geht es Schlag auf Schlag

DVV-Pokal in Bitterfeld läutet englische Wochen für SVG ein

Diese jetzt zu Ende gehende Woche war nochmal gut zum Durchschnaufen, jetzt beginnen für die SVG Lüneburg die englischen Wochen – je nach Erfolg könnte diese Phase durchgängig bis kurz vor Weihnachten anhalten. Erste Voraussetzung dafür ist an diesem Sonnabend (19 Uhr) ein Weiterkommen im DVV-Pokal, woran angesichts eines Achtelfinals beim Zweitligisten VC Bitterfeld-Wolfen wohl kaum Zweifel bestehen. Weitaus höher sind die dann folgenden Hürden, beginnend am Mittwoch mit dem Heimspiel im CEV Cup gegen Dinamo Bukarest. Aber nun geht es erst einmal nach Sachsen-Anhalt.

Frühere Internatsspieler Basis des Kaders

Bitterfeld-Wolfen, eine 47.000-Einwohner-Stadt, spielt seit zehn Jahren in der 2. Liga Nord, war also zwei Jahre lang Klassengefährte der SVG, bevor diese 2014 aufstieg, wurde dann zweimal Vize und einmal Dritter, um dann zur grauen Maus zu mutieren. Erst 2020/21 tauchte der Verein wieder im Spitzenfeld auf (4.) und ist aktuell Tabellenführer mit 5 Siegen in 5 Spielen. Im Kader stehen einige Perspektivspieler. Im Internatsteam von VC Olympia spielten schon Julian Hoyer (Außenangriff) und Benedikt Gerken (Zuspiel), zudem Marco Frohberg (Diagonal) und Onno Möller (Mittelblock) – beide davor im Talentschuppen der YoungVolleys Friedrichshafen – sowie Peer Lindemann (Internat Frankfurt).

Alle sind Jahrgang 2001 und fast alle kamen schon zur letzten Saison, ein weitgehend eingespieltes Team also. Neu in diesem Sommer waren u.a. zwei Ausländer, der Australier Anton Napolitano (Zuspiel, 25) und US-Boy Eric Visgitis (Mittelblock, 24). Neu ist auch der farblich abgesetzte Hallenboden ohne Fremdlinien. Unterschätzt werden darf dieser Gegner keinesfalls, zumal nicht im Hexenkessel vor heimischen Fans in der Bernsteinhalle Friedersdorf, 10 km außerhalb. Dort gibt es neuerdings auch eine mobile Tribüne, die die Kapazität auf 450 Zuschauer erhöht. Trotz gelockerter Bedingungen der VBL für einen Aufstieg reicht die Halle jedoch noch nicht, grundsätzliches Interesse an der Bundesliga wird dem Verein aber nachgesagt.Fest steht ja inzwischen, dass Karlsruhe und Freiburg zur neuen Saison hoch wollen.

Für den DVV-Pokal qualifizierte sich Bitterfeld als Gewinner des Regionalpokals Nordost mit einem schwer erkämpften 3:1 (32:30, 23:25, 25:22, 25:21) im Endspiel der Vierer-Endrunde gegen Zweitligist SV Lindow-Gransee. Dieses Match nun am Sonnabend ist das Spiel des Jahres. „Die arbeiten schon recht professionell dort,“ sagt SVG-Chefcoach Stefan Hübner anerkennend, lässt aber auch keinen Zweifel an den Kräfteverhältnissen: „Wir wollen weiterkommen und haben uns gut und ernsthaft vorbereitet. Es ist einfach immer wichtig, den nötigen Respekt zu haben und vom ersten bis letzten Punkt konzentriert zu sein.“

Daran gab es am vergangenen Wochenende in Haching noch einmal eine Erinnerung, als das Schlusslicht nahe an einem Satzgewinn war, eine Phase, in der die LüneHünen allzu sorglos agierten, gerade in der Annahme nicht voll bei der Sache waren und den Bayern leichte Punkte ermöglichten, dann aber rechtzeitig wieder die Kurve bekamen. „Gegen einen stärkeren Gegner wird das bestraft. Solche Nachlässigkeiten sind ärgerlich und einfach nicht unser Anspruch“, ermahnt Hübner seine Mannen noch einmal.

Achtung: Übertragen bzw. gestreamt wird das Match wie die Bundesligaspiele auf Twitch, dieses Mal im Kanal Spontent 5, da einige Spiele zeitgleich laufen – also: www.twitch.tv/spontent_five (ab 18.30 Uhr). Im Restaurant „Alexander der Große“ in Kirchgellersen gibt es ein Public Viewing. Die Auslosung der Viertelfinals findet dann am Montag im Rahmen der Sendung „House Besichtigung“ auf twitch.tv/spontent (ab 20 Uhr) statt.

NEWS aus der Szene

Wieder Trainerwechsel in Kanada

Ben Josephson nach nicht einmal einem Jahr abgelöst

Die Kanadier der SVG Lüneburg, Pearson Eshenko, Jordan Schnitzer und Xander Ketrzynski, bekommen schon wieder einen neuen Nationaltrainer. Nachdem Headcoach Ben Josephson Mitte Oktober abgelöst wurde, steht nun der Nachfolger fest: Tuomas Sammelvuo – ein großer Name im internationalen Volleyball. Der Finne war von 2013 bis 2019 Finnlands Nationalcoach, dann zwei Jahre lang auf Russlands Bank (Olympia-Silber 2021). Zudem betreute der 46-Jährige bis zum Frühjahr zwei Saisons den russischen Spitzenclub Zenit St. Petersburg, dann übernahm er den polnischen Champions-League-Sieger ZAKSA Kędzierzyn-Koźle.

Josephson, langjähriger erfolgreicher Chefcoach des College-Teams Trinity Western University (TWU), hatte sein neues Amt erst zum 1. April 2022 angetreten und sollte den anstehenden Umbruch in Kanadas Team nach dem olympischen Viertelfinale 2021 und dem Rücktritt von Vorgänger Glenn Hoag in Angriff nehmen. Dazu zog er einen großen Kader zur Sichtung und ein Trainerteam zusammen, in dem auch der befreundete Stefan Hübner einige Wochen lang mitwirkte (wir berichteten).

Mit dem Neuaufbau war der kanadische Verband aber offenbar nicht zufrieden und hatte keine Geduld. In der Nations League wurden die Ahornblätter 15. (von 16) mit nur zwei Siegen in 12 Spielen, und bei der WM schied Kanada nach nur einem Sieg in drei Gruppenspielen schon früh aus. Schnitzer und Ketrzynski standen den Sommer über im erweiterten Aufgebot und trainierten mit, Eshenko wurde darüberhinaus in der Nations League eingesetzt, bei der WM aber nicht.

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In Italien hat Pokalsieger Sir Safety Perugia um Wilfredo Leon den Supercup durch ein 3:2 (20:25, 25:22, 23:25, 25:22, 15:8) gegen Meister Cucine Lube Civitanova gewonnen.

Die Frauen des SC Potsdam haben den Supercup und damit den ersten Titel ihrer Vereinsgeschichte gewonnen. Der Vizemeister bezwang Doublesieger MTV Stuttgart in der Stuttgarter Porsche-Arena vor 6145 Zuschauern mit 3:1 (25:20, 25:15, 20:25, 25:16).

DVV-Pokal, Volleyball-Bundesliga, Volleyball-News

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