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In überragender Form: Mittelblocker Anton Brehme war auch beim Krimi gegen Belgien einer der Sieggaranten. Foto: CEV

Happyend nach verkorkstem Beginn

Aus 0:2 mach‘ 3:2 – Match gegen Belgien bei der Europameisterschaft nichts für schwache Nerven

Auch nach dem Umzug von Perugia nach Ancona blieb die DVV-Auswahl bei der Europameisterschaft in ihrer Gruppe A in Italien auf Erfolgskurs – das 3:2 (22:25, 17:25, 25:15, 25:22, 15:12) gegen Belgien in 134 Minuten war aber nichts für schwache Nerven.

Bundestrainer Michal Winiarski kehrte zur Aufstellung des EM-Starts gegen Estland zurück und ließ wieder die Oldies Georg Grozer und Lukas Kampa sowie Moritz Reichert und Tobias Krick zusammen mit Anton Brehme, Ruben Schott und Julian Zenger ran. Doch das funktionierte überhaupt nicht, immer wieder stand Belgiens Block im Wege. Im Eingangssatz brach das Team nach ausgeglichenem Beginn (9:9) ein, über 9:12 ging es auf 14:20, ehe der eingewechselte Moritz Karlitzek mit einer Aufschlagserie das Ergebnis noch erträglicher gestaltete.

Mehrere Wechsel bringen die Wende

In Satz zwei wurden die Deurtschen regelrecht auseinandergenommen. Beim 3:10 kam Schott für Karlitzek zurück, dann mit Johannes Tille für Kampa ein neuer Zuspieler und mit Denys Kaliberda für Reichert ein neuer Außen. Nichts half zunächst – ein Katastrophensatz. Aber es spricht für das Team, dass es sich Stück für Stück aus dem Loch wieder herauszog, wozu das gute Zusammenspiel des Berliner Trios Brehme, Tille, Schott viel beitrug. Und dem wieder einmal sehr starken Brehme (60% Angriffsquote, dazu 3 Kill-Blocks), der sich mit Tille blind versteht, assistierte ab dem dritten Satz in der Mitte noch einer guter Florian Krage, für Krick gekommen.

In Durchgang 3 half ein guter Start (3:0, 6:1, 13:7), um neues Selbstvertrauen zu sammeln. Die Fehlerquote sank, der Aufschlag wurde druckvoller (am Ende u.a. 9:4 Asse), für Belgien wurde es ähnlich desaströs wie für die Deutschen im Satz zuvor (16:11, 20:12). Auch Abschnitt 4 begann ideal (4:1), aber der Gegner kam wieder heran (8:7), das Match war völlig offen. Doch Grozer & Co. gewannen nun endlich auch die langen Rallys und hatten in manchen Situationen das Glück, das zuvor auf Belgiens Seite war. Beim 23:22 wurde es nochmal richtig eng, aber es ging in den Tiebreak.

Dort sah es bis zum letzten Seitenwechsel nicht gut aus (3:6, 5:8), beim 8:10 deutete sich eine Niederlage an. Doch dann ging nochmal ein Ruck durch die Mannschaft, besonders durch Grozer, der sich zuvor leichte Fehler geleistet hatte. Drei enorm wichtige Punkte machte er nun (auch 2 Blocks), zudem bewies Tille seine Aufschlagqualitäten mit einer Serie – 12:10 stand es nun, eine Vorentscheidung. Krage machte mit einem Block schließlich den Deckel drauf. Grozer, den Kapitän Kampa vor der EM noch als „Crunchtime-Player schlechthin“ bezeichnet hatte, der dem Team bisher gefehlt habe, zeigte gerade in dieser Phase, was er auch mit fast 39 Jahren noch drauf hat. Als Nächstes geht es am Dienstag (21.00) gegen Serbien.

Für den DVV spielten und punkteten: Grozer (22), Brehme (12), Schott (7), Reichert (6), Krick (3), Kampa (2) – Libero: Zenger; eingewechselt: Karlitzek (3), Tille (4), Kaliberda (7), Krage (6).

weiter spielten, Pool A (mit Deutschland): Serbien – Italien 0:3, Estland – Schweiz 3:2, Pool B: Finnland – Slowenien 0:3, Kroatien – Spanien 3:0, Slowenien – Spanien 3:0, Bulgarien – Ukraine 3:1, Spanien – Finnland 3:1, Blgarien – Kroaten 1:3, Pool C: Dänemark – Tschechien 1:3, Niederlande – Polen 1:3, Niederlande – Tschechien 3:0, Nordmazedonien – Montenegro 3:0, Dänemark – Montenegro 1:3, Polen – Nordmazedonien 3:0, Pool D: Portugal – Griechenland 2:3, Türkei – Griechenland 3:1, Israel – Frankreich 0:3, Griechenland – Rumänien 1:3, Israel – Portugal 0:3.     (hre)

NEWS aus der Szene

Die Türkei ist nach einem dramatischen 3:2 (25:27, 25:21, 22:25, 25:22, 15:13)-Erfolg im Finale gegen Serbien bei den Frauen neuer Europameister als Nachfolger von Italien. Die Türkinnen hatten im Halbfinale Titelverteidiger Italien ebenfalls mit 3:2 bezwungen. Serbien, auch vor zwei Jahren Zweiter, hatte sich 3:1 gegen die Niederlande durchgesetzt. Bronze ging an die Niederlande mit einem 3:0 gegen Italien.

Die Zeit der Titelkämpfe geht noch weiter: In Kairo/Ägypten haben am Wochenende die Afrika-Meisterschaften in einer Endrunde mit 15 Teams begonnen, in Charleston/USA startet die Endrunde der Kontinental-Meisterschaft des NORCECA-Verbandes (Nord- und Mittelamerika sowie Karibik) mit 8 Mannschaften, wo es auch um wichtige Punkte für die Weltrangliste in Bezug auf die Olympia-Qualifikation geht

Beach-NEWS

Zweifache Titelverteidigung

Wie im Vorjahr heißen die deutschen Beach-Meister Nils Ehlers/Clemens Wickler und Cinja Tillmann/Svenja Müller, die ihre Titel am Timmendorfer Strand verteidigten.

Ehlers/Wickler wurden ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht und gaben auf dem Weg zur erneuten Meisterschaft in fünf Matches nicht einen Satz ab. Für Wickler war es bereits die sechste Meisterschaft – mit vier verschiedenen Partnern. Im Finale gaben sie den Poniewaz-Zwillingen Bennet und David das Nachsehen. Dritte wurden Paul Henning/Sven Winter.

Bei den Frauen hatten Laura Ludwig/Louisa Lippmann, deren Fokus ganz auf dem Olympia-Start 2024 liegt, ihre Teilnahme kurz vor Beginn der Titelkämpfe abgesagt, um kleinere Blessuren auszukurieren. So war der Weg frei für Tillmann/Müller, die einmal mehr ihre gute Form bewiesen und auf dem Weg ins Finale lediglich einen Satz abgaben – im Viertelfinale gegen Anna Behlen/Sarah Schulz. Auf die trafen sie dann im Endspiel erneut und setzten sich klar mit 21:14, 21:15 durch. Dritte wurden Karla Borger/Sandra Ittlinger.

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