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Viktor Lindberg (l.) und Jordan Ewert standen zuletzt oft im Mittelpunkt, waren stets verlässliche Scorer, obwohl beide auch vermehrt in der Annahme gefordert waren

Halbfinale steht an

Der Tatendrang ist ungebremst

LüneHünen wollen es dem Favoriten richtig schwer machen

Gut erholt und voller Tatendrang blicken die LüneHünen den nächsten Highlights dieser Saison-Endphase entgegen. Nach der Terminhatz seit Anfang Februar hat diese komplette Woche jetzt im gewohnten Rhythmus gut getan. Und nun: Halbfinale, wieder einmal unter den besten Vier Deutschlands. Allein dieser kurze Satz beschreibt schon die ganze Faszination und Herausforderung der Aufgabe, die nun ansteht. In der Serie „best of 3“ geht es gegen den Rekordmeister VfB Friedrichshafen. Match 1 wird am Sonntag um 18 Uhr angepfiffen und ist im kommentierten Live-Stream auf sporttotal.tv zu verfolgen.

Nach eher nicht so erfolgreichen Jahren wie früher gewohnt – der letzte Titel datiert von 2015 – scheinen die Häfler nun wiedererstarkt. In 20 Hauptrundenspielen wurden sie nur einmal geschlagen und gaben nur wenige Sätze ab, verloren erst etwas von ihrer Souveränität, als das Corona-Virus zuschlug. Neben dem Trainerteam waren drei Spieler betroffen. Die komplette Mannschaft musste in eine zweiwöchige Quarantäne. Besonders bitter dabei: das Champions-League-Heimturnier fand ohne den VfB am Bodensee statt. Und nach der Rückkehr in den Bundesliga-Spielbetrieb ging es dann bei vier Siegen dreimal nur über den Tiebreak. Abgehakt, Platz 1 stand ohnehin fest.

Häfler haben ihr kurzes Tief überwunden

Inzwischen scheinen auch alle nachfolgenden Probleme wie verlorener Rhythmus oder von der Krankheit noch geschwächte Spieler vergessen. Im Viertelfinale waren in den drei Auftritten alle wieder im Einsatz, wenn der Trainer auch fleißig die Personal-Rotationsmaschine anwarf. Dass der VfB gegen Bühl überhaupt drei Matches nach der überraschenden Auftaktniederlage (wieder ein Tiebreak-Spiel) absolvieren musste, sieht SVG-Chefcoach Stefan Hübner nicht als Nachteil: „Es hat ihnen nach der Zwangspause sicher eher gut getan, dass sie auch mal mit einer Drucksituation konfrontiert waren.“

So sah das auch sein Kollege Michael Warm, der sogar nach dem doch recht sicheren 3:1 im dritten, entscheidenden Match bilanzierte: „Wir haben heute wieder ein Spiel unter großem Druck gewonnen und ich bin sehr froh, dass uns das gelungen ist. Das hilft der Mannschaft, wieder zu ihrer Form zurückzufinden.“ Und er war erleichtert, das Diagonalgreifer Linus Weber wieder der Alte ist: Mit 24 Punkten schloss der junge Nationalspieler an seine überragenden Leistungen der Hauptrunde an. In den Wochen zuvor war er etwas abgetaucht – für seine Verhältnisse, immer noch auf hohem Niveau, wie auch die SVG beim Nachholspiel Ende Februar in der Gellersenhalle erfahren musste, als Weber nur zwei komplette Sätze spielte und immerhin noch auf 15 Punkte kam.

Drei Duelle in 2020/21 – jedes Mal knapper

Dreimal standen sich diese beiden Halbfinalisten in dieser Saison gegenüber, immer enger wurden die Ergebnisse: 0:3 (Pokal), 1:3 und 2:3. Ist da noch eine Steigerung denkbar? „Nur wenige haben geglaubt, dass wir das Halbfinale erreichen könnten. Jetzt stehen wir dort und alles kann passieren“, hält der in den letzten Wochen so starke Viktor Lindberg nichts mehr für unmöglich und schwärmt: „Wir haben einfach eine tolle Atmosphäre im Team, auf und neben dem Court.“

Trainer Hübner freut sich auf diese Herausforderungen ebenso wie seine Spieler: „Auf jeden Fall werden sie uns nicht unterschätzen, da auch wir zuletzt gut gespielt haben. Und man muss sich ja kein Limit setzen. Trotzdem ist Friedrichshafen natürlich Favorit, das ist ein toller Gegner. Aber alle sind heiß, auch wenn es für den kleinen Kader körperlich schwierig bleibt, gerade für die nur zwei Mittelblocker. Aber das ist jetzt Halbfinale, das setzt noch einmal Energien frei.“ Youngster Theo Mohwinkel, in der Schule nun wieder im Präsenz-Unterricht gefordert, fehlt jedoch bei dieser neuerlichen Reise in den tiefen Süden.

Playoffs komplettiert

Wie erwartet heißt der vierte Halbfinalist Berlin Volleys. Der Titelverteidiger von 2019 – letztes Jahr gab es ja Corona bedingt keinen Meister – setzte sich auch im zweiten Vergleich gegen KW-Bestensee klar durch. Doch nun wartet eine ungleich höhere Hürde gegen die powervolleys Düren, den 2. der Hauptrunde. Dort beginnt am Sonnabend, 16 Uhr, live im Free-TV auf Sport1, auch die Serie “best of 3”. Match zwei folgt dann am 24. März (19.30 Uhr) in der Hauptstadt.

 Viertelfinals („best of 3“), 2. Spiel:

Berlin Volleys – Netzhoppers KW-Bestensee 3:0
(25:22, 25:14, 25:21)
76 Min., 0 Zuschauer
MVP: Grankin – Allik
Scorer: Tuia (13), Patch (12), Brehme (11), Eder (10), Carle (7), Grankin (3) – Allik (13), John (9), Timmermann (4), Goralik, Kovac (je 3), Jackson, Mönnich, Droszynsky (je 1)

3. Spiel (Nachtrag):

VfB Friedrichshafen – Bisons Bühl 3:1
(25:21, 23:25, 25:23, 25:22)
105 Min., 0 Zuschauer
MVP: Vincic – Henning
Scorer: Weber (24), Mote, Marechal (je 14), Böhme (13), Juhkami (11), Vincic, Maase (je 1) – Gallas (16), Kronthaler, Lopez (je 14), Henning (12), Jurkovics (11), Thiel, Vaskelis (je 1)

NEWS AUS DER SZENE

In den 2. Ligen, die wie die Bundesligen auch in der Corona-Krise den Spielbetrieb fortsetzen durften, gibt es in dieser Saison keine Absteiger. Das beschloss der Vorstand der Volleyball-Bundesliga (VBL), nachdem schon zuvor die Beendigung der Saison in den 3. Ligen und Regionalligen ohne Wertung bekanntgegeben worden war. Dort war der Spielbetrieb schon in der Anfangsphase ausgesetzt worden.

Im inner-russischen Duell um den CEV-Cup hat Dinamo Moskau das Final-Hinspiel gegen Zenit St. Petersburg 3:2 gewonnen. Ebenfalls 3:2 gewann Powervolley Mailand gegen SK Ankara das Final-Hinspiel im Challenge Cup.

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