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Georg Grozer (Mitte) war zweimal der Topscorer, Anton Brehme (r.) hatte wieder einmal vorzügliche Angriffsquoten, Libero Julian Zenger (l.) zeigte ebenfalls Klasse-Leistungen. Fotos (2): FIVB

Grozer & Co. zweimal begeisternd

Siege bei der Olympia-Qualifikation gegen die stärker eingeschätzten Gegner Iran und Kuba

Mit zwei Top-Leistungen sind Deutschlands Volleyballer ins Olympia-Qualifikationsturnier in Rio de Janeiro gestartet. 3:1-Erfolge und damit optimale 6 Punkte gegen den Iran und Kuba gaben nicht nur Selbstvertrauen für die sich nun auftürmenden hohen Hürden Brasilien und Italien. Sie sind auch besonders wertvoll für die Weltrangliste, über die im Juni 2024 ja auch noch Tickets für Paris verteilt werden. Denn sie gelangen gegen Teams, die beide höher platziert sind.

Moritz Karlitzek wie aufgedreht

Schon das 3:1 (25:22, 22:25, 25:16, 25:21) gegen den Iran trotz recht hoher Fehlerquote im allerdings sehr druckvollen, risikoreichen Aufschlag war zum Auftakt eine angenehme Überraschung. Bundestrainer Michal Winiarski schickte weitgehend die Startformation aufs Feld, der er meist auch bei der EM vertraut hatte. Mit einer Ausnahme: Zuspieler war Oldie Lukas Kampa. Und der Kapitän machte seine Sache bestens, fand vor allem immer wieder seinen alten Kumpel Georg Grozer, setzte aber auch die Außen Moritz Karlitzek und Ruben Schott und die Mittelblocker Anton Brehme und Tobias Krick in Szene.

In einem Schlagabtausch auf Augenhöhe brauchte Grozer keine Anlaufzeit und punktete sofort kräftig, und der wie aufgedreht wirkende Karlitzek stand dem Diagonalen in nichts nach, hatte mit zeitweise fast 70% sogar noch eine bessere Angriffsquote, kam immer wieder auch per Pipe zum Erfolg. Der Eingangssatz blieb dennoch bis zum 17:17 ausgeglichen, dann zog das DVV-Team vorentscheidend auf 20:17 weg. Und Abschnitt 2 musste es sogar abgeben. Der Iran legte eine klare Führung vor (8:4, 11:5) und verteidigte sie bis zum Schluss.

In Satz 3 und 4 häuften sich aber beim Gegner die Aufschlags- und Eigenfehler. Zudem sorgten bei den Deutschen im 4. Satz die Wechsel im Zuspiel (Johannes Tille für Kampa) und Außen (Moritz Reichert für Karlitzek) dafür, dass sie nach eine Schwächephase (9:11) das Heft wieder in die Hand bekamen.

Für den DVV spielten und punkteten: Grozer (23), Karlitzek (17), Brehme, Schott (je 10), Krick (7), Kampa (3) – Libero: Zenger; eingewechselt: Reichert (3), Tille, Röhrs, Krage, Maase.

Aufschlagstärke entnervt Kuba

Gegen Kuba erwischte das DVV-Team – mit Tille im Zuspiel, sonst unverändert – beim 3:1 (21:25, 25:14, 25:22, 25:15) einen schlechten Start. In dem packenden Match gab es sofort lange Rallys mit spektakulären Rettungstaten beiderseits und meist mit dem besseren Ende für Kuba, das auch mit zwei Assen in Folge auf 6:3 davonzog. Der Vorsprung wuchs (10:6, 14:8). Und da Karlitzek nicht noch einmal so einen Sahnetag erwischte, kam schon beim 11:16 Reichert für ihn. Der Eingangssatz war zwar, auch wenn der DVV noch einmal herankam (20:23), nicht mehr zu retten, aber Reichert lieferte, machte immer wieder wichtige Punkte.

Und die Deutschen blieben unbeeindruckt, drehten in Durchgang 2 ein 1:4 in ein 5:4 und kamen nun ins Rollen. Eine Aufschlagserie von Tille ließ sie auf 16:10 wegziehen, insgesamt 5 Blocks (3 von Krick) in dieser Phase (20:11) entnervten Kuba zusätzlich. Abschnitt 3 war trotz schneller klarer Führung (7:1, 9:5) wieder offener, doch immer wenn der Gegner herankam, konterten Tille & Co. Vor allem war nun Grozer on fire: 10 Punkte bei 10 Versuchen in diesem Satz, 4 davon in der Crunchtime, nachdem Kuba zum 19:19 erstmals ausgeglichen hatte.

Der vierte Satz war wieder eine klare Sache. Grozer blieb wie aufgedreht (8 Punkte). Der starke Brehme (mehr als 60% Angriffsquote, 3 Kill-Blocks) eröffnete mit einer Aufschlagserie inklusive 2 Assen (6:2), über 10:5 und 14:6 ging es auf 20:11 und dem Matchball entgegen. Den zweiten verwandelte Schott. Das Winiarski-Team hatte sich mit variablem Aufschlags- und Angriffsspiel und enormem Einsatz in der Feldabwehr belohnt, und der Coach belohnte die Mannschaft, indem er sie ohne weiteren Wechsel durchspielen ließ.

Für den DVV spielten und punkteten: Grozer (24), Brehme (13), Schott (10), Krick (6), Karlitzek (2), Tille (1) – Libero: Zenger; eingewechselt: Reichert (9).

Weiter geht es in der Halle Maracanazinho nun innerhalb von etwa 15 Stunden gegen die beiden Gruppenfavoriten – gegen Brasilien in der Nacht auf Mittwoch um 01.30 Uhr und am Mittwoch um 18.30 Uhr gegen Italien.              (hre)

Ferner spielten, Pool A (mit Deutschland): Brasilien – Katar 3:0, Italien – Tschechien 3:1, Kuba – Ukraine 3:0, Brasilien – Tschechien 3:2, Italien – Katar 3:0, Iran – Ukraine 0:3

Pool B (in Tokio/Japan): Slowenien – Tunesien 3:0, Serbien – Türkei 1:3, USA – Ägypten 3:0, Japan – Finnland 3:2, – Slowenien – Türkei 3:0, Serbien – Tunesien 3:0, USA – Finnland 3:0, Japan – Ägypten 2:3

Pool C (in Xian/China): Argentinien – Mexiko 3:0, Niederlande – Kanada 2:3, Polen – Belgien 3:2, China – Bulgarien 0:3, Argentinien – Kanada 1:3, Niederlande – Mexiko 3:0, Polen – Bulgarien 3:0, China – Belgien 1:3

NEWS von der SVG

Am kommenden Freitag, 6. Oktober, um 18 Uhr wird der Ticket-Vorverkauf für die SVG-Heimspiele in der Champions League (22. November, 13. Dezember, 20. Dezember) freigeschaltet. Erhältlich sind die Karten dann unter https://tickets.svg-lueneburg.de

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Eine 2:3 (25:23, 23:25, 25:18, 15:25, 14:16)-Niederlage musste Regionalligist SVG Lüneburg II zum Saisonauftakt beim VfL Lintorf hinnehmen. In dem umkämpften Match über 113 Minuten wurde Michel Schlien MVP der SVG, für die ferner spielten: Falk Bahlmann, Tjard Ocker, René Bahlburg, Bosse Dettmar, Peer Rübke, Connor Landon, Hennes Woop.

NEWS aus der Liga

Diagonalangreifer Randy Deweese, von den Netzhoppers KW-Bestensee gekommen, hat beim FT 1844 Freiburg um Vertragsauflösung gebeten. Der 25-jährige US-Amerikaner will eine Stelle als Co-Trainer an seiner Heimatuniversität in Santa Barbara antreten. Freiburg hat dem Wunsch stattgegeben und sucht nun einen Nachfolger.

Einen Ersatz für den kurzfristig gewechselten Mittelblocker Aleksandar Nedeljovic (zu Cisterna Volley/Italien) hat jetzt der VfB Friedrichshafen gefunden: Von portugiesischen Erstligisten Sporting Lissabon kommt der Kubaner José Israel Masso Alvarez (kurz: José Masso). Vor den zwei Jahren in Lissabon war der 25-Jährige auch schon eine Saison in Spanien bei CV 7 Islas auf Gran Canaria.

Beach-NEWS

Beim Turnier der World Tour in Paris, eine Veranstaltung der höchsten Kategorie „Elite 16“, wurden Nils Ehlers/Clemens Wickler erst im Finale gestoppt. Sie unterlagen den Tschechen Ondrej Perusic/ David Schweiner knapp mit 1:2 (21:16, 19:21, 11:15). Louisa Lippmann/Laura Ludwig wurden gute Fünfte, Platz 9 sprang für Svenja Müller/Cinja Tillmann heraus.

Am kommenden Freitag beginnt die WM in Mexiko, an deutschen Teams haben sich die drei oben genannten Duos sowie Karla Borger/Sandra Ittlinger qualifiziert. 48 Teams pro Geschlecht starten zunächst in 12 Vierer-Gruppen, um die Paare für die Runde der besten 32 zu ermitteln (ab 11. Oktober). Titelverteidiger sind Anders Mol/Christian Sorum (Norwegen) sowie Eduarda „Duda“ Lisboa/Ana Patricia Ramos (Brasilien).

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