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Große Herausforderung gegen den Spitzenreiter

LüneHünen wollen gegen Alpenvolleys etwas geraderücken

 

Die LüneHünen haben schon viel geleistet in dieser Saison, sammelten bisher schon mehr Punkte (32) als in der abgelaufenen Spielzeit (30), haben viele Negativserien beendet und haben nicht zuletzt das immer näher rückende, elektrisierende Pokalfinale erreicht. Doch einen schwarzen Fleck gibt es noch: Alle drei bisherigen Vergleiche gegen die Alpenvolleys Haching endeten mit Niederlagen, darunter somit auch das Hinspiel (1:3), das gleichzeitig das bisher einzige Match in dieser Saison (von 14) ist, in dem kein Ertrag auf dem Punktekonto verbucht werden konnte. Das soll sich ändern, wenn der Tabellenführer am Sonnabend (19 Uhr) seine Visitenkarte in der Gellersenhalle abgibt. Die ist so gut wie ausverkauft, aber das nächste Highlight folgt schon am kommenden Mittwoch: ein weiteres Heimspiel gegen Düren, für das es auch beim Haching-Spiel Tickets vor Ort gibt.

Schlag auf Schlag mit Spitzenspielen

SVG gegen Haching, Dritter gegen Erster – das ist das absolute Spitzenspiel zum Auftakt der zweiten englischen Woche in kurzem Abstand. Nummer eins hatte gerade 7 Punkte aus dem Spielen gegen Frankfurt, KW-Bestensee und VCO Berlin gebracht. Doch nun stehen nach kurzem Durchschnaufen andere Kaliber auf dem Programm. Dabei sind die Alpenvolleys die wohl mit Abstand schwerste Aufgabe. Sie sind bisher erst einmal bezwungen worden (0:3 in Frankfurt), zudem knöpften ihnen Friedrichshafen und Bühl bei ihren 2:3-Niederlagen jeweils einen Punkt ab. Das brachte konstant Platz 1 seit dem 27. Oktober. Und so ist die deutsch-österreichische Kooperation aus TSV Unterhaching und Hypo Tirol Innsbruck ein ernsthafter Titelanwärter geworden.

„Sie haben mit ihrer starken brasilianischen Achse ein großes Potenzial, haben sich nach dem frühen Pokal-Aus im Achtelfinale dann mit jedem Sieg mehr Selbstvertrauen geholt, haben gut und konstant gespielt und werden jetzt eine echte Herausforderung für uns“, blickt SVG-Trainer Stefan Hübner auf die rasante Entwicklung der Gäste (5. im Vorjahr) zurück. „Sportlich sind sie ohne Frage eine Bereicherung für die Liga.“ Ein Gegner, der jetzt durch einen Spät-Zugang noch ein Stück gefährlicher geworden ist.

 

Brasilianische Achse und Aufschlagstärke

 

Nach der Verletzung des zweiten Diagonalangreifers Thomas Hodges (Australien, Schulter-Operation) kam mit dem Argentinier German Johansen aus der 1. italienischen Liga nicht nur ein Ersatz, sondern auch ein noch stärkerer Konkurrent für den baumlangen Russen Kirill Klets (2,10 m). Und dann gibt es da einen Mittelblock, der von der Größe her mit den LüneHünen konkurrieren kann: Matthew Pollock (2,07 m/USA), Pedro Frances (2,08 m) und Douglas Duarte Souza da Silva (2,03 m/beide Brasilien). Überhaupt die Spieler aus dem Land des Samba: Topscorer ist Hugo de Leon Guimaraes da Silva (Außen), und der sie alle mustergültig einsetzende Zuspieler heißt Danilo Gelinski. Die beiden Letzteren überragten im Hinspiel. Guimaraes da Silva kam auf 20 Punkte, darunter 5 Asse, Zuspieler Gelinski drosch 7 Asse über das Netz (gesamt 9 Punkte).

Das Service der Alpenvolleys war beim Spiel in Unterhaching ohnehin herausragend, nicht nur wegen der Zahl der Asse (insgesamt 17), sondern auch wegen der Aufschläge mit Wirkung. „Damals haben wir aber auch einige verrückte Sachen in der Annahme gemacht“, blickt Hübner zurück, ohne konkret zu werden. Und er ergänzt: „Wir haben daraus gelernt, haben seitdem fleißig an unserer Annahme gearbeitet und uns in diesem Bereich stark verbessert. Ich glaube nicht, dass uns so etwas noch einmal passiert. Allerdings wird es in unserer niedrigen Halle natürlich nicht leichter mit der Annahme. Wir werden in jeden Fall ordentlich gefordert und werden unser Topniveau erreichen müssen, um bestehen zu können.“

 

Aus verrückten Sachen gelernt

 

Der Coach hat dabei wieder die Qual der Wahl. Zuspieler Adam Schriemer, zweimal wegen Rückenbeschwerden von Gijs van Solkema vertreten, ist wieder in den Übungsbetrieb eingestiegen und kann eingeplant werden. Jannik Pörner trainiert nach ein paar Tagen, in denen er kürzer treten musste, auch wieder. Der Diagonale war bei seinem guten 15-Punkte-Einsatz beim 3:0 gegen VCO Berlin umgeknickt. Der 25-Jährige drückt für das anstehende Spiel das Selbstbewusstsein der LüneHünen aus. Gefragt, wie die Chancen gegen den Tabellenführer stehen, antwortete er ohne eine Miene zu verziehen: „Natürlich gewinnen wir – wir spielen doch zu Hause in unserer kuscheligen Halle.“ Die die Fans sicher wieder zur Hölle machen, sei angefügt.