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Beim letzten Aufeinandertreffen war der Franzose Timothee Carle Berlins herausragender Spieler - hier scheitert er allerdings am SVG-Block mit Matt Knigge (r.) und Xander Ketrzynski. Links hinten lauert Max Elgert. Foto: Behns

Gerne wieder ein Tiebreak-Drama – wenn es dann ein Happyend gibt…

Playoff-Halbfinalserie beginnt für SVG mit Auswärtsspiel

Zum sechsten Mal steht die SVG Lüneburg im Playoff-Halbfinale, der Gegner ist der denkbar schwerste mit Titelverteidiger Berlin Recycling Volleys. Dennoch ist die Freude größer als das Unbehagen – Motto: endlich mal nicht gegen Friedrichshafen wie schon viermal. Denn gegen die Süddeutschen ist die Gesamtbilanz wesentlich düsterer als gegen das Team von der Spree. Großes Aber: Alle drei Vergleiche in dieser Saison gegen die Berliner (Hauptrunde und Pokal-Halbfinale) endeten mit denkbar knappen 2:3-Niederlagen für die LüneHünen. Die haben nun in der „best-of-5“-Serie neue Chancen, diese Tiebreak-Dramen zu beenden. Match 1 steht am Mittwoch um 19.30 Uhr in der Max-Schmeling-Halle an. Dann folgt das erste Heimspiel am Ostersonnabend, 30. März, 17.30 Uhr in der LKH Arena. Die Tickets dafür sind bereits im Vorverkauf erhältlich.

Da liegt wieder einmal Hochspannung in der Luft

Wenn die SVG und Berlin aufeinandertreffen, dann knistert es, dann liegen Hochspannung und Volleyball auf höchstem Niveau in der Luft. Dieses Halbfinal-Duell gab es sogar schon einmal 2015/16, damals im Modus best of 3, weil Berlin im Endspiel des CEV Cups stand und ihn dann gewann. Wer die Playoff-Ergebnisse nicht mehr weiß, darf dreimal raten… 2:3, 2:3 hieß es auch schon vor acht Jahren. Heuer sind drei Siege zum Weiterkommen nötig. Aber die SVG hat auch schon im Tiebreak gewonnen, wie z.B. im legendären Pokal-Halbfinale 2018/19 noch mit Cody Kessel, bevor der in die Hauptstadt wechselte. Dort spielt er immer noch, wenn auch nur mit wenig Einsatzzeit. Der letzte Sieg datiert vom 11. Februar 2023, ein 3:0 daheim in der Zwischenrunde.

11 Wochen zuvor hatte es in der Hauptstadt im Pokal-Viertelfinale das vielleicht bitterste 2:3 gegeben, erst nach 147 Minuten und dem 12. Matchball, einem 25:27 im Tiebreak, gab sich die SVG geschlagen. Und in dieser Saison nun dreimal 2:3 – Zeit, dass sich das mal wieder dreht. „Erst einmal wäre ich schon froh, wenn wir wieder in diese Richtung kommen“, verweist Chefcoach Stefan Hübner vor dem Auftaktmatch darauf, dass Berlin die dominierende Mannschaft Deutschlands und damit Favorit ist. „So ein Ergebnis ist ja kein Standard. Es ist eine komplett neue Situation, Playoffs ist etwas ganz anderes, es geht wieder bei Null los. Erstes Ziel muss ein, wieder ein Spiel so eng zu halten – um dann vielleicht mal das glücklichere Ende auf unsere Seite zu ziehen.“

Hilfreich könnten aber die inzwischen gesammelten Erfahrungen bei internationalen Auftritten sein. Spiele wie das Halbfinal-Rückspiel gegen Izmir mit dem Happyend im Golden Set. Spiele auch wie das 2. Finale in Rzeszów, über weite Strecken wohl das Beste, was die LüneHünen zeigten. „So ein Niveau wie in den Spielen müssen wir wieder abrufen. Auch der dritte Satz gerade gegen Herrsching war sehr wichtig, das hat mir sehr gut gefallen, wie die Mannschaft da nach dem unnötigen Satzverlust zuvor wieder in die Spur gefunden hat. All diese Erfahrungen der letzten Wochen helfen sicherlich weiter.“

Nun stellt sich aber auch wieder die Gretchenfrage, was vorteilhafter ist – ein guter Spielrhythmus oder mehr Zeit zum regenerieren. Denn Berlin hatte sein zweites Viertelfinale schon drei Tage früher, also eine ganze Woche Zeit zur Vorbereitung. Die SVG dagegen wirkte nach all den englischen Wochen zeitweise nicht mehr so frisch. Der Erfolg gegen Herrsching war vor allem einer des Willens, mehr erkämpft als erspielt. „Vorteil oder nicht – darüber mache ich mir keine Gedanken“, erwidert Hübner. „Für uns ist am wichtigsten, unsere eigene Situation zu analysieren, die Belastung gut zu steuern, um in der bestmöglichen Verfassung, mental und körperlich, antreten zu können. Und da bin ich zuversichtlich, dass wir das bis Mittwoch wieder hinbekommen.“

Ein weiteres Heimspiel erzwingen

Und wenn dann der Aufschlag, Annahme und Angriff durchgängig von der Qualität sind wie zuletzt, „dann muss sich auch Berlin richtig strecken, um uns zu schlagen“, kündigte Bernd Schlesinger schon nach dem Halbfinal-Einzug an. Und der Sportliche Leiter formulierte für die anstehende Serie gleich noch einen Wunsch, den wohl alle SVG-Fans teilen: „Ich hoffe zumindest auf zwei Heimspiele.“ Hieße: einen der drei ersten Vergleiche müssten Kapitän Jesse Elser & Co. gewinnen, um Spiel 4, dann am Freitag, 5. April, 19 Uhr, wieder in der LKH Arena mit dem eigenen Publikum im Rücken bestreiten zu können.

Zum Auftaktspiel, live im Stream auf Dyn, gibt es um 19.30 Uhr auch wieder ein Public Viewing im Restaurant „Alexander der Große“ in Kirchgellersen sowie im „Weinfass Wabnitz“ in Lüneburg, Ritterstraße.          (hre)

Bundesliga-Spieltag zusammengefasst

Im Playoff-Viertelfinale kamen – wie berichtet – nach Berlin und Friedrichshafen unter der Woche nun auch die SVG und Giesen in nur zwei Spielen der best-of-3-Serie weiter. Ab nun sind drei Siege nötig, um zu bestehen. Theoretisch ist dann im Finale sogar ein reines Nordderby möglich. Zunächst aber gibt es die Hürde Halbfinale mit dem ersten Spiel zwischen Giesen und Friedrichshafen schon an diesem Dienstag, einen Tag später folgt dann Berlin – SVG.

Playoff-Viertelfinale („best of 3“), 2. Spiel:

SVG Lüneburg – WWK Volleys Herrsching 3:1

(28:26, 27:29, 25:21, 25:11/Stand: 2:0, SVG weiter)

115 Min., 2860 Zuschauer

MVP: Ketrzynski (SVG)

Scorer: Ketrzynski (27), Röhrs (15), Knigge (11), Mohwinkel (7), Leeson (6), Elser (4), Elgert (3) – John (17), Gruvaeus, Mayaula (je 10), Schneidmiller (7), Ilic (6), Burggräf (4), Timmermann (2)

Helios Giesen Grizzlys – VC Bitterfeld-Wolfen 3:0

(25:20, 25:14, 25:16/Stand: 2:0, Giesen weiter)

71 Min., 1951 Zuschauer

MVP: Breilin (Giesen)

Beste Scorer: Ahyi (14), Goldrin (12), Mantha (9) – Frohberg (12), House (8), Köpfli (5)

Beach-NEWS

Bei der Beach Pro Tour (früher World Tour) im brasilianischen Recife, einem Turnier der zweithöchsten Kategorie Challenge, wurde das Nationalteam Karla Borger/Sandra Ittlinger – die einzigen deutschen Vertreter – hervorragende Vierte und sammelte wichtige Punkte für die Olympia-Qualifikation.

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