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PC: Romina Eggert

Geduldig das Spielglück erarbeitet

LüneHünen holen immer wieder auch klare Rückstände auf

Dieser Überraschungssieg beim Tabellenzweiten kam gerade recht zum Einstieg in einen mit hochklassigen Matches dicht gedrängten Spielkalender, der in den kommenden Wochen auch Heimauftritte Schlag auf Schlag bietet ! Mit einem 3:2 (21:25, 26:24, 25:22, 20:25, 16:14)-Erfolg bei den bisher ungeschlagenen United Volleys Frankfurt beendete die SVG Lüneburg ihre Saison-Startserie von sechs Auswärtsauftritten und unterstrich damit eindrucksvoll den Aufwärtstrend. Das neue Team ist nun erstmals daheim live zu beobachten am kommenden Mittwoch, 19 Uhr, gegen Düren – noch ein letztes Mal in der Gellersenhalle, bevor es in die neue Arena geht. Tickets gibt es online über die SVG-Homepage.

Wie erwartet stand der zuletzt so starke Arthur Nath in der Anfangsformation statt des angeschlagenen Auke van de Kamp, auf Diagonal begann wieder Jannik Pörner, da es für Richard Peemüller nach seiner Verletzung nur für ein Kurz-Comeback reichte. Während Jordan Ewert (6 Punkte) und Mittelblocker Pearson Eshenko (5, davon 2 Blocks) gleich wieder „on fire“ waren wie in der letzten Woche, benötigte Geburtstagskind Nath (22) einige Anlaufzeit, und wurde zudem von Frankfurt mit Aufschlägen eingedeckt.

Beim 3:2 in Frankfurt allen Widerständen getrotzt

Die schnelle SVG-Führung (3:0) hatte United ebenso schnell einkassiert und wendete dann das Blatt, als Zuspieler Byron Keturakis an die Aufschlaglinie trat und eine Serie inklusive zweier Asse hinlegte – statt 9:7 stand es dann 13:7. Dieser Vorsprung war nicht mehr wettzumachen, zumal der Diagonale Daniel Malescha, führend in der Liste der Topscorer, seine bisherigen Auftritte bestätigte – 5 Punkte im Eingangssatz, am Ende 29 – und auch der Ex-LüneHüne Noah Baxpöhler bestens im Spiel war: alle 4 Angriffe verwandelt, darunter den Satzball zum 25:21.

Da diese Kräfteverhältnisse zunächst auch im zweiten Durchgang anhielten (6:1), sah es gar nicht gut aus für die Gäste. Doch der eingewechselte Dalton Solbrig (für Michel Schlien) war in Block und Angriff sofort voll da (5 Punkte) und Nath drehte jetzt richtig auf (7). Nur Spielmacher Keturakis machte auf der Gegenseite große Kopfschmerzen – er schmettert auch mal gerne selbst oder streut einen ersten Ball ein. Am Ende hatte er starke 10 Punkte. Und der Kanadier fand auch immer wieder seine Angreifer, insbesondere Malescha (8). Doch die LüneHünen hielten dagegen und hatten beim 17:16 die erste Führung erkämpft. Dieser kleine Vorteil hielt, obwohl der zweite Ex-Lüneburger Viktor Lindberg auch mal ein Ass raushaute (insgesamt 11 Punkte) – bis Nath schließlich den zweiten Satzball versenkte (26:24).

In Satz drei hatte die SVG die Hessen dann gut im Griff, wendete beim 6:6 allmählich das Blatt (7:10), zog auch jeweils wieder weg, wenn United ausgeglichen hatte (9:12, 13:16). Zuspieler Joe Worsley setzte überwiegend Ewert (6) und Nath (5) erfolgreich ein und blockte einmal selbst. Unübersehbar in dieser Phase war auch der Spaß und die Lockerheit, die die LüneHünen ausstrahlten. Eng wurde es noch einmal in der Crunchtime, als sich Baxpöhler einen Lob-Versuch von Solbrig pflückte und Max Staples danach ausglich (21:21). Doch Pörner verwandelte schließlich den Satzball – 2:1-Führung und somit schon mal ein Punkt verbucht.

Klar, dass United noch einmal zurückkam. Malescha war einfach nicht zu stoppen, fand immer wieder eine Lücke und eine Antwort (8), und sein Zuspieler fand weiter Gefallen am selbst Punkte sammeln (3) – mal per Block, mal als Angreifer. Trotzdem hielt die SVG den Schlagabtausch lange offen (7:7, 10:10, 15:17), „vergaß“ dann nur, bei guten Chancen, einige Punkte zu machen und musste die Hausherren schließlich davonziehen lassen (15:19, 17:22) – Gleichstand und Tiebreak.

Tiebreak schien schon verloren

Was ging da noch? Scheinbar nichts. Ewert ließ gleich eine 100%-Chance liegen, dann das 2:0, die SVG schien konsterniert. Auszeit. Es wurde nicht besser, 4:1 für United. Doch die SVG fightete, 4:4. Die Frankfurter zogen wieder weg, und als sie nach dem letzten Seitenwechsel auf 9:5 erhöhten, schien die Entscheidung gefallen. Doch besonders einer wollte das nicht wahrhaben: Jordan Ewert. 5 Punkte machte er, darunter die ganz wichtigen zum 11:11 und 12:13. Schlussendlich war er mal wieder bester Scorer (24) vor MVP Nath (15). Der Brasilianer konnte dann beim Stand von 14:15 zwar zweimal den Matchball nicht versenken, das besorgte aber in dieser langen Rally ausgerechnet Keturakis, der – zu gierig – das Spielgerät im Drückduell mit Nath ins Aus beförderte.

Die SVG-Jubeltraube danach, inklusive Hübner und des Staffs, war ein Beleg dafür, welche Last von den Schultern fiel. „Wir machen gerade eine schwierige Phase durch, keine Frage“, atmete der Coach auf. „Personell laufen wir so ein bisschen auf der letzten Rille mit drei Spielern, die nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte sind, sind deshalb mit Alternativen limitiert und wühlen uns so durch. Das war ein hartes Stück Arbeit. Aber super, wie die Jungs das im Tiebreak gemacht haben, trotz des klaren Rückstands geduldig weitergespielt haben und nicht hektisch geworden sind. Das tut sehr, sehr gut.“

SVG: Nath, Eshenko, Pörner, Ewert, Schlien, Worsley, Koslowsky; eingewechselt: Stöhr, van de Kamp, Solbrig, Peemüller.

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