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Erstes Beschnuppern vor dem Finale

LüneHünen haben in Friedrichshafen noch nie Punkt entführt

 

Hoch zufrieden beendeten die LüneHünen das alte Jahr, mit ungebrochenem Ehrgeiz wollen sie nun ihren Erfolgsweg fortsetzen – möglichst schon im ersten Match des Jahres 2019, obwohl sich da eine extrem hohe Hürde entgegenstellt: Die Reise geht an den Bodensee zum Rekordmeister VfB Friedrichshafen, bei dem es für die SVG noch nie etwas zu holen gab. Doch jede Serie reißt einmal, diese vielleicht schon am Sonnabend (19.30 Uhr/Stream auf sporttotal.tv).

 

Was Mut macht, ist einerseits die verloren gegangene Souveränität der Häfler, die sie insbesondere in der vergangenen Saison auszeichnete, und andererseits die Überzeugung, mit der die SVG inzwischen ihre Aufgaben angeht, sich offenbar durch nichts aus der Bahn werfen lässt. Wie zuletzt beim 3:0 gegen Herrsching ohne gelernten Diagonalangreifer. Ryan Sclater, immerhin ja auch Vierter im Ranking der Topscorer, wurde Vater. Sein Vertreter Jannik Pörner war verletzt, sodass Ray Szeto auf die für ihn ungewohnte Position rückte.

 

Mannschaft macht bisher einen super Job

 

Kein Wunder, dass der Sportliche Leiter Bernd Schlesinger zum Jahresausklang ein überaus positives Fazit zog. „Man kann nur zufrieden sein, die Mannschaft macht einen super Job. Wir gehen erstmals mit einem Punkteschnitt ins neue Jahr, der eine 2 vor dem Komma ausweist“, stellte er glänzende 23 Punkte nach 10 Spielen heraus. Und auf dem Weg dahin gab es ja einige Premieren wie den ersten Sieg überhaupt gegen Frankfurt. Und nicht zuletzt auch den Einzug ins Pokalfinale – gegen Friedrichshafen. Womit es nun also zu einem ersten Kräftemessen sechs Wochen vorab kommt.

 

Sclater hat sich inzwischen nach der Geburt seiner Tochter an den neuen Lebens-Rhythmus gewöhnt, Pörner steht wieder voll im Training. So kann Chefcoach Stefan Hübner personell wieder aus dem Vollen schöpfen. Aber: „Der Rhythmus war unterbrochen, mal sehen, ob wir gleich wieder auf das alte Level kommen. Wir hatten mit der Weihnachtszeit insgesamt zehn Tage, die ein bisschen anders waren,“ so Hübner. Nach dem letzten Match am 29. Dezember waren vier Tage komplett frei, einige Spieler waren auf Sightseeing-Tour in Europa. Danach folgte ein sanfter Wiedereinstieg ins Training. „Seit Montag haben wir wieder die alten Abläufe und ich bin sehr zufrieden“, ist Hübner guter Dinge.

 

Dem VfB nach Punkten noch nie so nahe gewesen

 

Die Bundesligatabelle zeigt, wie ausgeglichen es selbst in der Spitze geworden ist, den Ersten trennen nur sechs Punkte vom Sechsten. Von Friedrichshafen, Zweiter mit nur einem Zähler mehr als die SVG, hat Hübner aber eine unverändert hohe Meinung: „Ihre Saison verläuft ein wenig holpriger, unrunder als die letzte – aber wir sind gerade erst bei der Hälfte der Hauptrunde. Das ist schon nach wie vor ein sehr starker Gegner. Zweifellos fehlt ihnen aber Simon Tischer auf der Schlüsselposition Zuspieler.“ Der abgetretene Ex-Nationalspieler spielte zuletzt eine überragende Saison.

 

Da er noch nicht vollwertig ersetzt werden konnte, holten sich die Häfler gerade noch einen weiteren, dritten Zuspieler nach den Tschechen Jakub Janouch und seinem Vertreter Martin Krüger (aus Herrsching). Nun kam noch Rafael Redwitz, ein in Brasilien gebürtiger Franzose. Der 38-Jährige absolvierte Länderspiele für beide Nationen und sammelte viele Titel in Frankreich und Polens PlusLiga. Redwitz gab zum Jahresausklang beim 3:1 in Bestensee noch ein Kurzdebüt, nun könnte er gegen die SVG – als Überraschungseffekt – schon länger zum Einsatz kommen. Doch Hübner kennt ihn noch aus seiner eigenen aktiven Zeit.

 

Karriereende von Tischer hat eine Lücke gerissen

 

Überhaupt sind die Häfler, die oft in ihre Spiele schwer reinkommen und den ersten Satz abgeben, so ein wenig eine Wundertüte. So spielt der zweite Libero Thilo Späth-Westerholt auffällig oft im Außenangriff und punktet ordentlich. Im Mittelblock und Außen wird kräftig rotiert, diagonal hatte Nationalspieler Daniel Malescha nach einer Seuchensaison mit vielen gesundheitlichen Problemen zwischendurch den Polen Bartlomiej Boladz verdrängt. Eine überragende Saison spielte aber bisher David Sossenheimer in Annahme und Außenangriff. Zuletzt pausierte er mit einer Knöchelverletzung.

 

Zu sehen gibt es das Match im Public Viewing in der Grill-Taverne „Alexander der Große“ bei Stelios in Kirchgellersen!