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Erik Röhrs schlüpft aus dem Dürener Trikot in das der SVG Lüneburg. Foto: VBL

Erik Röhrs strebt tragende Rolle an

Junger Außenangreifer will das SVG-Vertrauen rechtfertigen

Gerade erst 22 Jahre alt geworden und doch schon enorm erfahren: Mit Erik Röhrs hat die SVG Lüneburg eines der vielversprechendsten deutschen Talente Im Außenangriff unter Vertrag genommen. Der 2,01-Meter-Mann, der gerade bei den Nationalmannschafts-Lehrgängen in Kienbaum weilt, kommt nach zwei Spielzeiten in Düren nun an die Ilmenau, um hier seine stetige Aufwärtsentwicklung fortzusetzen und mehr Verantwortung zu tragen. „Ich würde in Lüneburg gerne eine tragende Rolle übernehmen“, wechselt Röhrs mit hohen Zielen den Verein.

Schon vor zwei Jahren, als Röhrs das Internat vom VC Olympia Berlin verließ, hatte die SVG großes Interesse, der Rechtshänder hatte aber schon in Düren zugesagt. Beim VCO bzw. der Junioren-Nationalmannschaft war er früh eine prägende Figur, war als knapp 17-Jähriger der Kapitän der U18-Auswahl, die 2018 erstmals für Deutschland in dieser Altersklasse den Titel eines Europameisters gewann. „Das war eine krasse Zeit,“ gerät er noch heute ins Schwärmen über das Turnier in Tschechien, das im Halbfinale ein sensationelles 3:0 gegen Russland beinhaltete. Ebenfalls ein 3:0 gab es im Finale gegen die Gastgeber.

Schon ganz früh das Talent entfaltet

Nach den Jahren beim VCO, der ja eine Bundesligasaison stets eher beendet, wechselte er 2021 noch zu den United Volleys Frankfurt, erlebte dort sein erstes Finale im DVV-Pokal sowie die Playoffs, bevor es nach Düren ging. Dort folgte auch gleich das Debüt im A-Nationalteam (inzwischen 5 Länderspiele) – nach überzeugenden Leistungen im Kreis der B-/U23-Auswahl, damals betreut von Stefan Hübner. „Der ist jetzt auch ein großer Faktor für meinen Wechsel. Der Kontakt besteht seit mehr als zwei Jahren, und ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl. Ich spüre sein großes Vertrauen und will es jetzt rechtfertigen. Ich freue mich sehr auf die Mannschaft, auf Lüneburg und alles sonst.“

Bei den Nordrhein-Westfalen spielte Röhrs dann schnell regelmäßig, sammelte auch Erfahrung im CEV Cup und in dieser Saison in der Champions League. Das Pokalfinale mit Düren Ende Februar diesen Jahres verpasste der im brandenburgischen Kyritz, einem 9300-Einwohner-Ort nordwestlich von Berlin, geborene Schlaks jedoch verletzt. „Ich hatte in den letzten Monaten leider ein bisschen die Seuche an den Pfoten“, blickt er nun auf „eine schwierige Saison“ zurück. Anfangs zog sich die Heilung nach einem Bänderriss im Fuß länger als gewöhnlich hin, im Februar/März folgte mit einer Bauchmuskelzerrung „ein Schlag ins Gesicht“, so Röhrs. Erst zum Schluss der Playoffs konnte er nochmal helfen. „Trotzdem habe ich aus der Zeit auch gelernt und weiß jetzt mehr darüber, was ich für meine körperliche Verfassung tun muss.“

SVG-Chefcoach Hübner kennt natürlich das Verletzungspech des Neuzugangs. „Ich gehe aber fest davon aus, dass wir diese Problematik in den Griff bekommen“ – wie in einigen anderen Fällen zuvor auch stets mit Unterstützung der guten Physio-Abteilung der SVG. Und er ist froh, dass die Bemühungen um Röhrs nun Früchte tragen. „Er ist Außen einer der jungen, deutschen Spieler, die ein hohes Potenzial haben, auch in der Nationalmannschaft. Auch seine Physis ist auf einem hohen Niveau. Zudem brauchen wir Leute wie ihn, die Feuer mit reinbringen“, gefällt dem Trainer die emotionale Spielweise.

Der Rechtshänder selbst klingt durchaus selbstbewusst, wenn er über die nahe Zukunft spricht, ist aber gleichermaßen selbstkritisch. Aufgrund des Alters könnte er im Sommer die Universiade spielen, „aber mein oberstes Ziel ist, mich in der A-Nationalmannschaft festzuspielen. Dieses Jahr, unter anderem mit der Olympia-Qualifikation, ist wichtig für den deutschen Volleyball – da möchte ich helfen.“ Woran muss er aber noch arbeiten? Röhrs: „Noch an vielen Dingen. Vor allem muss ich meine Leistung jetzt, hoffentlich ohne Verletzungen, konstant abrufen. Meine größte Baustelle ist wohl – das höre ich öfter – die Annahme. Aber ich fühle mich bereit, die nächsten Schritte in meiner Karriere zu machen. (hre)

Nationalmannschaft

Der erste Lehrgangs-Block in Kienbaum für die Nationalmannschaft ist beendet, zu Teil 2 stoßen ab kommender Woche auch die bisher noch im Meisterschaftsbetrieb beschäftigten Spieler wie die Berliner Anton Brehme, Johannes Tille und Ruben Schott dazu. Weiterhin dabei sind auch Yann Böhme und Lukas Maase von der SVG sowie der künftige LüneHüne Erik Röhrs. In diesem knapp zweiwöchigen Block sind auch zwei Test-Länderspiele in Polen enthalten.

NEWS aus der Liga

Während das Trainerteam um Chefcoach Cedric Enard die Berlin Recycling Volleys bekanntlich verlässt, bleibt das Gros des Kaders zusammen, wie der Doublegewinner bekanntgab. Neben Mittelblocker und Ex-LüneHüne Anton Brehme, der zu Modena nach Italien wechselt, gehen auch Antti Ronkainen, früher ebenfalls bei der SVG, Angel Trinidad (Prisma Taranto/Italien) und Matheus Krauchuk. Drei Neue stehen schon fest: Daniel Malescha (Diagonalangriff) von Arcada Galati/Rumänien als Konkurrent zu Marek Sotola, Leon Dervisaj (2. Zuspieler) von Gwardia Wroclaw/1. Liga Polen und der estnische Mittelblocker Timo Tammemaa (31) von Czarni Radom aus Polens PlusLiga. Neuer Co-Trainer wird Markus Steuerwald, früherer Libero des Nationalteams.

In Außenangreifer John Thomas („JT“) Hatch aus Lausanne melden die Giesen Grizzlys den nächsten Neuzugang. Der 27-jährige US-Amerikaner war 2019/20 vierter Mann auf dieser Position bei den Berlin Volleys. Zudem kommt der polnische Mittelblocker Maciej Borris von den WWK Volleys Herrsching.

Zuspieler und Kapitän Dejan Vincic verlässt den VfB Friedrichshafen nach drei Jahren.

Nach einer Saison bei Greenyard Maaseik in Belgien kehrt Robin Baghdady in die Bundesliga zurück, unterschrieb bei den powervolleys Düren. Der hoch talentierte Außenangreifer (24) spielte auch schon bei den Berlin Volleys und 2021/22 bei den United Volleys Frankfurt. Zudem hat Libero-Talent Leo Bernsmann (18), bisher mit Doppel-Spielrecht (VI Frankfurt) zweiter Mann auf dieser Position, einen Profivertrag unterschrieben.

Im Spanier Ruben Lopez Garcia hat der TSV Haching München einen neuen Mittelblocker verpflichtet. Der 24-Jährige kommt vom Playoff-Halbfinalisten CV Teruel.

Mittelblocker Yannick Goralik, in der Endsphase der Saison von den Netzhoppers KW-Bestensee an den Schweizer Erstligisten Amriswil ausgeliehen, wechselt nun nach Belgien zu Tectum Achel.

NEWS aus der Szene

Nationalspieler Moritz Karlitzek (26) hat seinen Vertrag bei AZS Olsztyn aus der polnischen PlusLiga um ein Jahr verlängert.

Nationalteam-Zuspieler Jan Zimmermann (29) wechselt von Vero Volley Monza in die Türkei zu Galatasaray Istanbul.

Der Gewinner des CEV Cups, Valsa Group Modena, steht vor einem Umbruch. Die Italiener, die die SVG Lüneburg bezwungen hatten, verlieren neben Chefcoach Andrea Giani auch u.a. die Leistungsträger Earvin Ngapeth (Außen), Salvatore Rossini (Libero) und Agis Lagumdzija (Diagonal).

CV Guaguas, ein Club aus Las Palmas auf Gran Canaria, ist nach 2021 erneut Meister in Spanien durch drei Siege in der Playoff-Finalserie gegen Rio Duero Soria.

Neuer Meister in Polen wurde etwas überraschend Jastrzebski Wegiel mit 3:0-Siegen im Playoff-Finale gegen Titelverteidiger ZAKSA Kedzierzyn-Kozle. Beide stehen sich auch im Finale der Champions League am 20. Mai gegenüber, auch hier ist Kedzierzyn-Kozle Titelverteidiger.

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