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Jordan Ewert - drei Jahre lang für viele Gegner schwer auszurechnen, doch nun verlässt er die SVG. Foto: Behns

Jordan Ewerts Entschluss ‚bittersweet‘

Außenangreifer nach 3 Jahren vor neuer Herausforderung

Der Abschied fiel ihm enorm schwer und er wird eine große Lücke reißen: Nach drei Jahren, die er selbst entscheidend prägte, hat Jordan Ewert das Kapitel SVG Lüneburg geschlossen, um eine neue Herausforderung anzunehmen und sich einen Traum zu erfüllen. Dass der Außenangreifer in seiner Karriere noch einmal gern nach Frankreich wollte, ist kein Geheimnis – wohin es ihn nun aber genau zieht, ist noch nicht bekannt.

„Meine Zeit in Lüneburg ist schwer in Worte zu fassen“, zieht Ewert Bilanz. „Es war drei Jahre lang mein Zuhause, in dem ich als Volleyballer und Mensch viel gelernt habe und gewachsen bin. Die Fans waren unglaublich, die besten Fans der Welt. Vielen Dank an sie, dass sie mich immer so unterstützt haben und Lüneburg in der LKH Arena zu so einem besonderen Ort zum Spielen machen. Es waren drei tolle Jahre, und es fällt wirklich schwer zu gehen. Aber ich freue mich auch auf die neue Aufgabe. Im Englischen sagen wir ‚bittersweet‘ zu so einer Situation.“

In jeder Saison unter den drei Topscorern der Liga

Der US-Boy aus Kalifornien war 2020 nach einer guten ersten Saison in Europa aus der spanischen Liga (Ibiza) gekommen. „Auf dem Papier war er da noch keine große Nummer, hat sich aber schnell weiterentwickelt und ist zum Herz der Mannschaft geworden. Ein besonderer Spieler, wir haben uns gegenseitig sehr geschätzt“, blickt Chefcoach Stefan Hübner zurück. Besonders war auch Ewerts Spielweise, gerne mit Wischern in den Block und mit Lobs. Aber auch alle anderen Elemente zeigte er in höchster Qualität – ein abwechslungsreiches Repertoire, das manchen Gegner verzweifeln ließ.

Ewert wurde so in den drei Jahren zu einem der erfolgreichsten Punktesammler der Bundesliga, stand stets unter den besten drei im Ranking der Topscorer und war in den insgesamt 87 Pflichtspielen, in denen er das SVG-Trikot trug, meist nicht nur wegen seiner erzielten Punkte herausragend, sondern auch wegen seines Siegeswillens. „Der will selbst jede Art von Trainingsspielen gewinnen, sonst ist er unzufrieden“, charakterisierte Hübner den Prototyp eines Wettkämpfers einmal. Mit einer hoch ausgeprägten Selbstkritik stand sich Ewert aber gelegentlich auch selbst im Weg, wenn es nicht lief wie gewünscht. Immer häufiger lag der Fokus des Gegners besonders auf ihm, es wurde zuletzt schwerer auf Quote zu kommen.

„Die letzte Saison war für ihn als Angreifer sicher die schwierigste. Dafür hat er sich sehr in der Annahme stabilisiert und sehr gut aufgeschlagen“, schätzte sich sein Coach dennoch glücklich, so einen kompletten Spieler zu haben. Nur bei Ewert selbst kommt wieder sein Hang zur Perfektion durch, wenn er sagt: „Es gab Höhen und Tiefen. Deshalb haben wir leider nicht alles erreicht, was wir erreichen wollten in dieser so besonderen Saison. Ich habe aber immer versucht, mein Bestes zu geben. Und die Chemie im Team hat gestimmt – wir nannten es unsere Geheimwaffe. So etwas findet man wohl nicht wieder, das werde ich nie vergessen. Und ich habe in Spielen wie gegen Modena gelernt, dass ich auf jedem Niveau mithalten kann.“

Diese Erfahrung, die Ewert als „unschätzbaren Wert für meine weitere Karriere“ bezeichnet, will der 26-Jährige nun beim US-Nationalteam anwenden, zu dem er erstmals eine Einladung bekam. „Das ist sehr aufregend für mich und es wird schwer, mich da zu beweisen. Aber ich werde mein Bestes geben, will zeigen, was ich in den letzten drei Jahren gelernt habe. Vielleicht kann ich dann auch Lüneburg noch stolz machen und ein wenig Spielzeit in der Nations League bekommen.“ (hre)

NEWS aus der Liga

Tille führt Berlin zum Titel

Drei Matches in der „best-of-5“-Finalserie reichten, die Berlin Recycling Volleys sind nach einem 3:0 im dritten Vergleich gegen den VfB Friedrichshafen erneut deutscher Meister und zogen dadurch mit dem Rekord-Titelträger gleich. Bei der 13. Meisterschaft (und 7. in Serie) überragte erneut Zuspieler Johannes Tille, zweifellos der Aufsteiger der Saison, der sich unverzichtbar machte, als er im November für den verletzten Angel Trinidad in die Bresche springen musste. BRV-Macher Kaweh Niroomand verriet nach dem Match, dass er mit Tille vorzeitig um drei Jahre verlängert hat.

Playoff-Finale („best of 5“), 3. Spiel:

Berlin Recycling Volleys – VfB Friedrichshafen 3:0

(25:18, 25:18, 16:25, 27:25/Stand: 3:0)

108 Min., 8553 Zuschauer

MVP: Tille (Berlin)

Scorer: Sotola (21), Carle, Schott (je 12), Mote (10), Tille, Brehme (je 6), Stalekar (5) – Superlak (16), Peter (11), Nedeljkovic, Vicentin (je 10), Brown (5), Cacic (4)

NEWS aus der Szene

Nach den Männern des DVV in der vergangenen Woche startet nun auch die Frauen-Nationalmannschaft mit der Vorbereitung auf die anstehenden Aufgaben des Sommers, zunächst die Nations League (ab 26. Mai). Dabei kommt es am 20. Mai in Berlin, Sportforum Hohenschönhausen, auch zu einem Test-Länderspiel gegen die Ukraine (18 Uhr). Zwei Euro pro Ticket gehen als Spende an den Volleyball-Verband der Ukraine.

HAOK Mladost Zagreb hat zum 22. Mal die Meisterschaft in Kroatien gewonnen, drehte in der Playoff-Finalserie gegen OK Mursa Osijek einen 0:2-Rückstand noch mit drei Siegen um.

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