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Bernd Schlesinger hat jetzt die 10 Jahre auf der SVG-Bank vollgemacht

Eine ganze Dekade

Jubilar hat Spaß bei der SVG

Bernd Schlesinger seit zehn Jahren ein Teil der Erfolgsgeschichte

Der 31. Dezember war nicht nur der Tag des Jahreswechsels, es war auch der Tag eines runden Jubiläums: Da machte Bernd Schlesinger die „10“ voll. Zehn ereignisreiche Jahre bei der SVG Lüneburg für den Sportlichen Leiter und Co-Trainer – ein Rückblick. „Es war und ist immer noch eine sehr schöne Zeit“, bilanziert der Jubilar.

Anfang Januar 2011 stieg Schlesinger zum Wiederbeginn des Übungsbetriebs nach der Weihnachtspause als Co-Trainer bei der SVG ein. Die spielte damals in der zweiten Saison in der 2. Liga Nord und war nach einer verkorksten Vorrunde Tabellenvorletzter. „Die Zeit ist wie im Fluge vergangen“, blickt der heute 61-Jährige, im Beruf Leiter des Beachvolleyball-Bundesstützpunkts in Hamburg und Trainingswissenschaftler, auf die Dekade zurück. Hätte er gedacht, dass daraus ein so langfristiges Engagement werden würde? „Das war damals nicht abzusehen. Aber ich bin schon jemand, der es gerne mag, wenn er etwas mit aufbauen kann, bin keiner, der Hopping von Verein zu Verein betreibt.“

Tatsächlich war er, bevor er sich langfristig und erfolgreich den Beachern widmete, auch in der Halle dauerhaft tätig als Coach des Oststeinbeker SV (Bundesliga-Aufstieg 2005) oder Cheftrainer am Volleyball-Internat Frankfurt (7 Jahre), mit dessen männlichen Nachwuchs er 1999 WM-Silber holte. Oder auch beim Hamburger SV bzw. dessen Nachfolgeverein 1. VC Hamburg, mit dem er Pokalsieger 1992 wurde. Ein Erfahrungsschatz, der der noch jungen, aufstrebenden SVG helfen sollte. Und auf deren Weg bis in die Bundesliga-Spitze er noch einige Highlights erlebte wie den Aufstieg 2014, die Pokalfinals 2015 und 2019 sowie drei Meisterschafts-Bronzemedaillen.

„Andere Mannschaften haben uns überholt“

„Sportlich war das weit mehr als man erwarten konnte. Wir sind ja immer noch der beste Aufsteiger aller Zeiten mit Pokalfinale und Platz drei im ersten Jahr“, war die sprunghafte Entwicklung der ersten Jahre auch aus seiner Sicht etwas ganz Besonderes. Derzeit jedoch gibt es weniger zu bejubeln. „Diese und die letzte Saison ist ein Rückschritt, da braucht man nichts zu beschönigen. Andere Mannschaften wie Herrsching, KW-Bestensee oder Bühl haben uns überholt. Aber auch das gehört im Sport zu einer Entwicklung dazu. Natürlich müssen wir aber auf den alten Weg zurück, wieder um die Plätze spielen wie in den ersten fünf Jahren.“

Doch Schlesinger weiß, dass das – gerade auch wegen der Corona-Krise – nicht von heute auf morgen gehen wird. „Aber von heute auf übermorgen“, ist er überzeugt. „Sport ist ein schnelllebiges Geschäft. Wir arbeiten daran, dass es wieder aufwärts geht. Etwas Geduld muss man haben, aber für mich heißt Geduld nicht Jahre – sondern eher Monate, Wochen, Tage…“ Diese Geduld wurde in der Vergangenheit jedoch auch beim Hickhack um die Arena Lüneburger Land – unerlässlich für die Weiterentwicklung der SVG – oft auf die Probe gestellt. „Dafür hatte ich nun überhaupt kein Verständnis im Laufe der Jahre. Jetzt bin ich froh, dass es im Herbst soweit ist, dass wir da spielen können, das wird ja ein echtes Schmuckkästchen.“

Also sieht er die Entwicklung der SVG insgesamt doch positiv? „Ja klar. Als ich angefangen habe, war Abstiegskampf in der 2. Liga. Jetzt sind wir ein etablierter Bundesligist in einer Liga, die in den letzten Jahren enorm an Attraktivität gewonnen hat, sehr ausgeglichen besetzt ist und eine der interessantesten Ligen in Europa geworden ist – mit der SVG mittendrin.“ Wobei für ihn ebenso klar ist: „Damit darf man sich nicht zufrieden geben. Wichtig wird sein, dass wir nach dem Umzug in die neue Halle auch wirtschaftlich die nächste Stufe erreichen. Denn Stagnation ist Rückschritt. Die SVG ist für Lüneburg ein Aushängeschild, da würde man sich dann auch mehr Unterstützung aus der Politik wünschen. Das ist anderswo, nicht nur in Hamburg, anders.“

Positive Entwicklung soll bald weitergehen

Dennoch, und das zeigen auch seine kritischen Anmerkungen, ist Schlesinger in seinem Nebenjob weiter mit Feuereifer bei der Sache. „Wenn es keinen Spaß mehr machen würde, wäre ich schon nicht mehr dabei. Und das kann ich mir auch weiterhin vorstellen, solange ich Spaß habe, gesund bin und etwas zur Weiterentwicklung des Projektes SVG beisteuern kann“, betont er trotz seines fordernden Hauptberufs am Olympia-Stützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein. Dort wurde ja im Beachvolleyball auch mit vielen Personalentscheidungen bei Aktiven und im Staff erst kürzlich die Zukunftsplanung in Richtung der Sommerspiele 2024 und 2028 eingeleitet.

Und mit den LüneHünen treibt Schlesinger ein Traum besonders an: „Nochmal Europacup zu spielen ist mein großes Ziel.“ Was für ein Schlusswort!

NEWS AUS DER LIGA

Nach der kurzen Pause zwischen den Jahren wird das Programm in der Männer-Bundesliga am kommenden Wochenende fortgesetzt. Drei Matches stehen an, darunter Giesen Grizzlys gegen Düren am Sonnabend als Live-Übertragung im Free-TV: Sport 1 sendet ab 18.30 Uhr. Außerdem tritt Frankfurt gleich zweimal zu einem Heimspiel an, am Sonnabend gegen KW-Bestensee und am Sonntag gegen VCO Berlin. Das ursprünglich für den 3. Januar geplante Spiel der Hessen gegen Giesen wurde dagegen auf den 28. Januar verlegt.