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Als Zuspieler eine Klasse für sich: Der Brasilianer Bruno (2.v.l.). Foto: Homepage VGM

Ein Künstler führt Regie in Modena

Der Brasilianer Bruno hat seine Teams zum Gewinn aller Titel geführt, die es zu gewinnen gibt

Wer hat nicht schon alles in Modena gespielt allein in den letzten zehn Jahren. Die Liste von Weltklasse-Leuten ist lang, reicht von Brasiliens baumlangem Mittelblocker Lucas über US-Zuspieler Micah Christenson und den polnischen Außen Bartosz Bednorz bis zum weltbesten Libero Jenia Grebennikov (Frankreich). Und enthält auch deutsche Namen wie Lukas Kampa, Denys Kaliberda und Moritz Karlitzek. Der wohl weltbeste Zuspieler lenkt aktuell die Aktionen: der Brasilianer Bruno Mossa de Rezende, so sein voller Name – bekannter aber ist die Kurzform Bruno. Ihm gilt die letzte Folge unserer Vorstellung des SVG-Gegners im CEV Cup an diesem Mittwoch.

Es gibt sicher – gerade derzeit – auch andere Weltklasse-Zuspieler wie Simone Giannelli, der Italien zum WM- und EM-Titel (2021, 2022) führte, oder Antoine Brizard, der bei Frankreichs Olympiasieg 2021 und Gewinn der Nations League 2022 die Fäden in der Hand hatte. Aber Bruno hat nicht nur mehr erreicht (schon weil er älter ist), er hat einfach das besondere Etwas. Zahlreiche Highlight-Videos kursieren von ihm im Netz und auf YouTube – es ist eine Augenweide, diesem Künstler seit vielen Jahren zuzuschauen.

Drei Olympia-Medaillen in der Sammlung

Der inzwischen 36-Jährige, schon seit 2013 Kapitän Brasiliens, lässt Gegner und Mitspieler immer wieder ungläubig mit dem Kopf schütteln, reißt Fans zu Jubelstürmen hin oder entlockt ihnen ein Raunen. Und das alles nicht nur in seiner Kernkompetenz Zuspiel. Bruno ist auch ein guter Aufschläger und ausgezeichneter Blocker. Und bei der Feldabwehr lauert er stets aufmerksam im Hinterfeld, überrascht mit reaktionsschnellen und akrobatischen Abwehraktionen – gern auch gleich veredelt mit einem eigentlich unmöglichen Zuspiel, zum Beispiel im Fallen rückwärts überkopf. Pässe über jede Distanz kommen in der Regel wie geschnitten Brot, auch einhändig. Und mit dem sogenannten zweiten Ball muss ein Gegner jederzeit rechnen, blitzschnell und ansatzlos, butterweich oder hart.

Seit Bruno die große Volleyball-Bühne betrat, hat er so nicht nur mit seinen Teams alles gewonnen, was es zu gewinnen gab, er hat auch viele persönliche Auszeichnungen erhalten. An vier Olympischen Spielen hat er teilgenommen, holte 2016 Gold (3:0 gegen Italien) sowie 2008 und 2012 Silber. Zuletzt in Tokio verloren die Brasilianer das Spiel um Bronze nur knapp 2:3 gegen Argentinien. Bei diesem Turnier bekam überraschend der jüngere Fernando (26) meist den Vorzug. Bei der Nations League zuvor war Bruno noch die Nummer 1.

Schon zum dritten Mal in Modena

In Modena spielt er seit 2021 bereits zum dritten Mal. Die erfolgreichste Zeit war nach der ersten Verpflichtung 2013, in der Saison 2015/16 war er der herausragende Mann beim gewonnenen Triple aus Meisterschaft, Pokal und Supercup. Danach ging er für ein Jahr zurück in die Heimat, kam dann zurück nach Modena und zog dann für zwei Jahre weiter zu Cucine Lube Civitanova. Dort wurde er 2018/19 erneut italienische Meister und gewann die Champions League (3:1 gegen Zenit Kazan), 2019/20 dann auch als MVP des Turniers und bester Zuspieler die Club-WM. Und der italienische Pokal sprang auch noch heraus. Bester Zuspieler war er natürlich auch beim Gewinn von Olympia-Gold 2016

Übrigens: Sein Vater Bernardo Rocha de Rezende (auch: Bernardinho) ist nicht weniger berühmt! Er gilt als der erfolgreichste Trainer der Welt im Volleyball, konnte bisher mehr als 30 große Titel feiern. Der 63-Jährige führte u.a. Brasiliens Frauen 1996 und 2000 jeweils zu Olympia-Bronze und die Männer des Landes zu olympischen Gold 2004 und 2016 sowie zu Silber 2008 und 2012. Mehrere WM-Titel und Gewinne des World Cups (heutige Nations League) kamen hinzu. Zahlreiche Meisterschaften und Pokalgewinne vervollständigen für den auch früher als Spieler höchst erfolgreichen Bernardinho (zweifacher Olympia-Teilnehmer) die Sammlung.

Europacup-NEWS

Neben der SVG und Modena kämpfen im CEV Cup in folgenden weiteren Playoff-Paarungen Mannschaften um den Einzug ins Viertelfinale, in dem ja die in der Champions League ausgeschiedenen 4 schlechtesten Gruppendritten hinzukommen:

Galatasaray Istanbul – PGE Skra Belchatow/Polen

Greenyard Maaseik/Belgien – Ceske Budejovice/Tschechien

Arcada Galati/Rumänien – Bluenergy Piacenza/Italien

In der Champions League geht es in dieser Woche in den Endspurt der Gruppenphase. Vom Bundesliga-Trio hat Friedrichshafen vor den letzten beiden Spieltagen die besten Chancen aufs Weiterkommen.

Die Häfler eröffnen aus deutscher Sicht auch das Rennen zur nächsten Runde, treten an diesem Dienstag (19 Uhr) bei Montpellier HSC an würden mit einem Sieg in Frankreich den Verbleib in der Königsklasse frühzeitig sichern. Dann gehören sie sicher zu den 5 Tabellenzweiten, die mit dem besten Dritten in die Playoff-Runde einziehen, in der neben den 5 automatisch qualifizierten Spitzenreitern drei weitere Viertelfinalisten gesucht werden. Das Hinspiel gewann der VfB 3:2 nach einem 0:2-Rückstand.

Für die Berlin Volleys zählen am Mittwoch (19 Uhr) beim bulgarischen Tabellenführer Hebar Pazardzhik eigentlich nur drei Punkte, wenn sie weiterkommen wollen. Mit bisher 5 Zählern haben sie die weitaus schlechteren Karten gegenüber Halkbank Ankara (8) und Zawiercie (9). Die Türken, derzeit Spitzenreiter ihrer Liga, wollen am gleichen Tag ihre Heimstärke gegen die Polen ausspielen. Zawiercie gastiert dann am letzten Spieltag (25. Januar) an der Spree. Das Hinspiel gegen Pazardzhik gewannen die Berliner ebenfalls 3:2 nach 0:2-Rückstand.

Will Düren weiter europäisch spielen, dann ist ein Sieg beim türkischen Meister Ziraat Bank Ankara am Mittwoch (17.30 Uhr) Pflicht. Die Nordrhein-Westfalen, die immerhin das Hinspiel 3:1 gewannen, hinken mit 3 Punkten dem Konkurrenten Ljubljana (7) hinterher. Perugia (12) ist ohnehin schon fast sicher im Viertelfinale.

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Bundesliga-Spieltag zusammengefasst

Diese Premiere hatte sich der VfB Friedrichshafen ganz anders vorgestellt – statt Feiertagsstimmung gab es am Ende lange Gesichter. Zur Eröffnung des Hangar R am Flughafen, der nach dem abgeschlossenen Umbau gleich in „Bodensee-Airport Arena“ umgetauft wurde, setzte es eine 1:3-Niederlage gegen Herrsching. Da konnte auch das Schild „ausverkauft“ (1000 Zuschauer) nicht trösten, denn die erste Niederlage nach zehn Bundesligasiegen in Folge führte auch dazu, dass die Konkurrenten wieder dicht zum Tabellenzweiten aufgeschlossen haben.

Im Tabellenkeller geht es schon am Mittwoch weiter mit dem Match VCO Berlin – KW-Bestensee.

Die Spiele im Stenogramm:

SVG Lüneburg – TSV Haching München 3:0

(25:20, 25:18, 25:20)

73 Min., 2150 Zuschauer

MVP: Mohwinkel

Scorer: Ewert (15), Böhme (10), Mohwinkel (7), Maase (6), Eshenko (5), Ketrzynski, Schnitzer (je 4) – Zeller (11), Schumann (10), Rösler (4), Krenkel (3), Gumenjuk (2), Günther, Paduretu (je 1)

VC Olympia Berlin – powervolleys Düren 0:3

(15:25, 18:25, 22:25)

76 Min., 88 Zuschauer

MVP: Bernsmann (Düren)

Beste Scorer: Baumann (12), Klehm, Welsch (je 6) – John (15), Brand (14), Röhrs (9)

Berlin Recycling Volleys – Netzhoppers KW-Bestensee 3:0

(25:16, 25:12, 25:17)

73 Min., 5438 Zuschauer

MVP: Brehme (Berlin)

Beste Scorer: Sotola (14), Schott (12), Brehme (8) – Schulz (10), Barsemian (8), Timmermann (6)

VfB Friedrichshafen – WWK Volleys Herrsching 1:3

(22:25, 25:22, 19:25, 22:25)

112 Min., 1000 Zuschauer

MVP: Shaw (Herrsching)

Beste Scorer: Peter (21), Superlak (9), Vicentin (8) – Hurt, Borris (je 15), Thiago (11)

NEWS aus der Liga

Bei den Berlin Recycling Volleys kehrt der an der Hand operierte Zuspieler und Kapitän Angel Trinidad (Mittelhandfraktur) ins Training zurück und soll zum Start der Zwischenrunde am 4. Februar wieder einsatzfähig sein.

NEWS aus der Szene

Mit einem klaren 3:0 (25:16, 25:14, 25:21) gegen Fakel Novy Urengoy hat sich Zenit Kazan zum elften Mal den russischen Pokal gesichert.

Trotz prominenter Verstärkungen wie dem Italiener Osmany Juantorena und dem Polen Bartosz Bednorz konnte Shangai die Verteidigung der chinesischen Meisterschaft von Peking nicht verhindern. Peking (mit den US-Nationalspielern Thomas Jaeschke und Maxwell Holt) setzte sich in zwei Finals (3:1, 3:0) durch. Wegen der Corona-Pandemie wurde die komplette Finalrunde in einer „Blase“ ausgetragen. In der vergangenen Saison war die SuperLeague abgesagt worden.

Der ehemalige Diagonalangreifer der SVG Lüneburg, Richard Peemüller, wechselt von Unirea Dej (Rumänien) zum spanischen Tabellenvorletzten CDV Santanderina.

SVG-NEWS in Kürze

Für die SVG Lüneburg II bleibt die Lage im Abstiegskampf der Männer-Regionalliga Nordwest nach einer 2:3 (25:20, 21:25, 22:25, 25:16, 15:17)-Niederlage im Kellerduell beim MTV 48 Hildesheim kritisch. Für das Schlusslicht spielten: Ole Jürges, Patrick Kruse, René Bahlburg, Timo Kaufhold, Noel Langschwager, Falk Bahlmann, Moritz Liedtke, Yanik Hose, Libero: Peer Sohrweide.

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