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Vor dem wichtigen Spiel gegen Düren hat Cheftrainer Stefan Hübner (l.) seine Mannen noch einmal eingeschworen, wieder geschlossener aufzutreten - jeder muss sich mehr auf seine eigene Leistung fokussieren. Foto: Behns

Dieser Abschluss hat´s in sich

„Endspiel“ gegen Düren um Platz 2 in der Zwischenrunde

Einige spannende Matches hat die SVG Lüneburg in dieser Saison schon abgeliefert – die jetzt bevorstehende Aufgabe hat es aber noch einmal in sich: Im letzten Spiel der Bundesliga-Zwischenrunde geht es gegen die powervolleys Düren (Sbd., 20 Uhr) final um die Startbasis in die Playoffs, wobei noch außer Platz 1 alles möglich ist. Die LüneHünen können von den Gästen den vor Wochenfrist abgegebenen 2. Platz als bestmögliche Ausgangsposition zurückerobern. Sie können aber auch den derzeitigen 3. Rang verteidigen und im schlechtesten Fall noch auf Platz 4 absacken. Mehr Spannung geht kaum.

Nur 3 Punkte führen zum Vorrücken

Volle Hütte, auch die volle Ausbeute? Die LKH Arena wird wohl ausverkauft sein, die Luft brennen. Mit dem Rückhalt von etwa 3200 Fans (minus ein paar Dürenern) steht auf jeden Fall ein Sieg auf der Agenda. Aber nur die vollen drei Punkte (3:1 oder 3:0) garantieren die Rückkehr auf die Position hinter Berlin, bei einem 3:2 bleibt Düren dort, dann bei Punktgleichheit wegen des besseren Satzverhältnisses. Gewinnen aber die Gäste, hängt die SVG-Endplatzierung vom Sonntag-Spiel Friedrichshafen gegen Berlin und dem Abschneiden der Häfler ab. Eigentlich ein Unding, dass nicht beide Spiele zeitgleich laufen.

Gut ist jedoch, dass es die SVG bei diesem „Endspiel“ um Platz 2 in der eigenen Hand hat und keinerlei Schützenhilfe braucht. Rechenspiele erübrigen sich nach Meinung von Chefcoach Stefan Hübner aber: „Der Ausgang beider Spiele hängt von der Tagesform und vielen anderen Faktoren ab. Die bisherige Saison hat oft gezeigt, dass an jedem Spieltag alles möglich ist. Wir wollen einfach wieder guten Volleyball spielen, geschlossen auftreten und ein paar Dinge besser machen als zuletzt in Berlin und beim 1:3 im letzten Spiel gegen Düren. Und klar, wir wollen gewinnen, das steht außer Frage.“ Den Begriff „Endspiel“ lässt er dabei nicht gelten: „Das ist kein Endspiel, das wäre ein fatales Mindset. Dann wäre ja die Saison danach vorbei. Aber es kommen ja noch die Playoffs, wo man erst recht jedes Mal gut spielen muss, um zu gewinnen. Nein, es ist jetzt einfach ein Spiel, in dem viel passieren kann.“

Zuletzt in Berlin (0:3) hatten sich die LüneHünen viel mehr vorgenommen und erhofft. Und da sie ihren eigenen hohen Ansprüchen nicht gerecht wurden, breitete sich mehr und mehr Unzufriedenheit aus, maulten sich die LüneHünen mehr an, als das bei der SVG üblich ist. „Da müssen wir wieder geschlossener auftreten. Wir müssen unsere Energie auf den Gegner bündeln. Der Fokus muss darauf liegen, seinen eigenen Job gut zu machen. Die Spieler dürfen sich nicht so viel damit beschäftigen, wenn jemand anderes etwas nicht so gut macht. So haben wir unsere Linie verloren“, hat Hübner seinen Mannen ins Gewissen geredet. Personell kann er wieder aus dem Vollen schöpfen.

SVG will vieles wieder besser machen

Das sah in Düren in jüngster Zeit ganz anders aus, zeitweise fehlten sogar beide Diagonale, sodass der schon fast die ganze Saison mit Kniebeschwerden fehlende Außenangreifer Björn Andrae (41) auf seinen alten Tage auf dieser Position noch einmal aushalf. Zuletzt beim 3:1 gegen Friedrichshafen war aber zumindest Sebastian Gevert – oft von der SVG schwer in Griff zu bekommen – wieder dabei. Sein Konkurrent Filip John fehlte erneut wie auch Außen Erik Röhrs und kurzfristig der erkrankte Libero Ivan Batanov. Letzterer wird nun wieder dabei sein, bei Röhrs hieß es mal: frühestens zum Playoff-Start.

Eine überragende Saison bei den Nordrhein-Westfalen spielt Tobias Brand, vor Wochenfrist mit 23 Punkten bei 42 Angriffen (plus 2 Blocks). Nur im letzten Duell gegen die SVG blieb er ohne Wirkung, für ihn kam dann bald Marcin Ernastowicz und haute den LüneHünen noch 21 Punkte (4 Blocks) um die Ohren. Zuletzt gegen die Häfler waren es 16 Punkte bei 5 Assen. Die Kill-Blocks lieferte dafür der schwedische Mittelblocker David Pettersson (6). Das wird also insgesamt eine extrem schwere Aufgabe.

Für Interessierte, die keine Karte mehr abbekommen haben: Übertragen wird das Match im Stream ab 19 Uhr mit Vorberichten auf Twitch im Kanal Spontent (www.twitch.tv/spontent)

Noch einmal die Erinnerung für die Inhaber von Dauerkarten: Diese gelten nur noch für dieses Zwischenrunden-Match, nicht mehr für die folgenden Playoffs.

Bernd Schlesinger bleibt dabei

So langfristig wie Chefcoach Stefan Hübner (weitere 5 Jahre) möchte Bernd Schlesinger nicht mehr planen, nun hat er aber seinen Verbleib um 2 Jahre bis 2025 verlängert. Der sportliche Leiter und Co-Trainer, gerade 64 Jahre alt geworden, ist schon seit Januar 2011 bei der SVG an Bord.

NEWS aus der Liga

Herrsching hat es tatsächlich noch geschafft, hat in der unteren Zwischenrunde in einem vom Wochenende vorgezogenen Match das dramatische, hart umkämpfte „Endspiel“ gegen die Giesen Grizzlys 3:0 gewonnen und die Hildesheimer – weiter ohne die verletzten Diagonalen Augusto Colito und Hauke Wagner – noch auf Platz 2 bzw. Rang 6 in der Gesamttabelle verdrängt.

In einem weiteren Match beendete das Internatsteam VCO Berlin die Saison mit einer weiteren Pleite gegen die Netzhoppers, denen Mittelblocker Yannick Goralik für die Playoffs nicht mehr zur Verfügung steht – der Nationalspieler wechselt per sofort zum Schweizer Erstligisten Amrisvil.

Zwischenrunde II (5.-9.):

WWK Volleys Herrsching – TSV Giesen Grizzlys 3:0

(25:23, 30:28, 37:35)

104 Min., 1200 Zuschauer

MVP: Sagstetter (Herrsching)

Beste Scorer: Hurt (16), Sagstetter (13), Ilic (12) – Seybering (13), Günthör (11), Iribarne (9)

VC Olympia Berlin – Netzhoppers KW-Bestensee 1:3

(21:25, 26:24, 19:25, 13:25)

98 Min., 88 Zuschauer

MVP: Schulz (KW)

Beste Scorer: Baumann, Welsch (je 13), Nissen (10) – Deweese (29), Schulz (18), Timmermann (15)

SVG-NEWS in Kürze

Letztes Saisonspiel für die SVG Lüneburg II – in der Männer-Regionalliga Nordwest ist am Sonnabend, 15.30 Uhr, theoretisch noch ein Punkt für den Klassenerhalt nötig, wenn der Tabellen-8. Beim Schlusslicht VC Osnabrück gastiert. Die SVG (18 Punkte) hat zwei Zähler Vorsprung auf den MTV 48 Hildesheim, der vor der hohen Hürde bei der SG Salzgitter (2.) steht.

Europacup-NEWS

Berlin bringt Perugia ins Schwitzen

Viel hat nicht gefehlt, dann hätten die Berlin Recycling Volleys den hohen Favoriten doch noch einmal ins Wanken gebracht. Das Viertelfinal-Rückspiel der Champions League in Perugia brachte aber letztlich doch das erwartete Aus.

Die Berliner – in der gleichen Startformation wie am Sonntag gegen die SVG – gingen vor 2500 Zuschauern trotz des 1:3 im Hinspiel mutig und voller Selbstbewusstsein in das zweite Duell gegen den Club-Weltmeister und verkauften ihre Haut beim 2:3 (26:24, 22:25, 25:21, 17:25, 13:15) äußerst teuer, schnupperten lange sogar an der Sensation. Cody Kessel lieferte dabei erneut eine starke Leistung ab, stabilisierte die Annahme, war mit 4 Kill-Blocks zur Stelle und auch im Angriff oft gefährlich.

So musste bei Perugia der zunächst auf der Bank gebliebene Wilfredo Leon in einem hochklassigen Match mit vielen langen Rallys schon Ende des 1. Satzes doch noch ran, sorgte dann auch im 2. Satz entscheidend für den 1:1-Ausgleich. Durchgang 3 holte sich verdient wieder Berlin, so fehlte noch ein Satz, um den Golden Set zu erzwingen. Das Team von Trainer Cedric Enard führte auch zeitweise, wieder aber war vor allem Leon zu stark, sorgte auch mit einem Block gegen Marek Sotola für den neuerlichen Ausgleich und das Weiterkommen.

Der Tiebreak war dann nur noch für die Statistik, u.a. Leon durfte sich wieder ausruhen. MVP wurde der Ukrainer Oleh Plotnytskyi. Beste Scorer, Perugia: Leon, Plotnytskyi (je 18), Rychlicki (16), Solé (15), Russo (14), Berlin: Sotola (23), Mote (16), Kessel (13), Schott (9), Brehme (7). Im Halbfinale trifft Perugia nun auf und Ankara.

Überhaupt keine Chance hatte der VfB Friedrichshafen, verlor gegen Jastrzebski Wegiel wie das Hin- auch das Rückspiel in Polen 0:3 (14:25, 20:25, 16:25) und konnte dabei nur im 2. Satz zeitweise Paroli bieten. Als die Gastgeber dann wieder anzogen und aus einem 8:12 das Blatt wendeten, konnten sie sich im 3. Satz sogar leisten, ihre französischen Stars Benjamin Toniutti (MVP), Stephen Boyer und Trevor Clevenot sowie den polnischen Außen Tomasz Fornal auf der Bank zu lassen. Beste VfB-Scorer vor 2253 Zuschauern: Peter (10), Superlak, Stern (je 6). Jastrzebskis Halbfinal-Gegner wird Titelverteidiger Kedzierzyn-Kozle nach einem 144-Minuten-Krimi gegen Trentino: 2:3-Niederlage nach 3:2-Hinspielsieg, dann aber Triumph im Golden Set.

Im CEV Cup hat SVG-Bezwinger Modena das Finale mit einem 3:2 (22:25, 25:21, 21:25, 25:16, 16:14) vor 1949 Zuschauern in Belchatow erreicht. Beste Scorer dabei: der Diagonale Adis Lagumdzija (20) und Earvin Ngapeth (17). Gegner werden am 29. März (in Italien) und 5. April überraschend die Belgier von Knack Roeselare, die Italiens frisch gebackenen Pokalsieger Piacenza ausschalteten. Die Entscheidung im Challenge Cup ist derweil schon gefallen, Olympiakos Piräus gewann wie das Hin- auch das Rückspiel gegen Maccabi Tel Aviv aus Israel 3:0.

Champions League, Viertelfinale, Rückspiele:

Trentino Itas – ZAKSA Kedzierzyn-Kozle 3:2

(Hinspiel 2:3/Golden Set 9:15, Kozle weiter)

Sir Safety Perugia – Berlin Recycling Volleys 3:2

(Hinspiel 3:1, Perugia weiter)

Cucine Lube Civitanova – Halkbank Ankara 3:1

(Hinspiel 1:3/Golden Set 12:15, Ankara weiter)

Jastrzebski Wegiel – VfB Friedrichshafen 3:0

(Hinspiel 3:0, Jastrzebski weiter)

CEV Cup, Halbfinale, Rückspiele:

SGE Skra Belchatow – Modena Volley 2:3

(Hinspiel 1:3, Modena weiter)

Bluenergy Piacenza – Knack Roeselare 3:0

(Hinspiel 0:3/Golden Set 12:15, Roeselare weiter)

Volleyball-Bundesliga, Volleyball-News

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