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Drück-Duell am Netz zwischen Jordan Ewert und Florian Krage gegen den Ex-LüneHünen Anton Brehme. Im Hintergrund Berlins Zuspieler Pierre Puyol

Berlin ohne Kompromisse

Tapfer, aber vergebens gewehrt

Berlin Volleys trumpfen einfach meisterlich auf

Als die Starting Six der Berlin Volleys bekannt wurde, war klar: Der Meister macht Ernst, da gibt es keine Kompromisse. Wer im Lager der SVG Lüneburg auf personelle Experimente, Schonung, Nachlässigkeiten oder gar nur halbe Kraft beim Gegner angesichts des bevorstehenden, dreitägigen Champions-League-Turniers spekuliert hatte, sah sich schnell eines Besseren belehrt. In nur 68 Minuten stürmte das nahezu in Bestbesetzung angetretene und durchspielende Team aus der Hauptstadt mit einem 3:0 (25:17, 25:21, 25:19) zurück an die Tabellenspitze der Volleyball-Bundesliga und ließ die kleine Krise aus dem November vergessen.

Favorit macht mit Bestbesetzung Ernst

Bestbesetzung: Das heißt bei den BR Volleys, dass Könner wie Cody Kessel oder die Brasilianer Michelucci und Moraes sowie der Weltklasse-Zuspieler Sergey Grankin (nur kurz eingewechselt), obwohl nach einer Verletzungspause wieder fit, auf der Bank bleiben. Das Spiel lenkte der zuletzt auch angeschlagene Pierre Puyol. Im Fall des früheren LüneHünen und Publikumslieblings Kessel, dem wegen des Comebacks von Timothée Carle (nach Verletzung) nicht eine Einsatzminute vergönnt war, wird mancher SVG-Fan wehmütig gedacht haben: come back, Cody!

Die Gastgeber, bei denen Florian Krage und Viktor Lindberg neu in der Starting Six standen, begannen couragiert, bekamen aber schnell die Grenzen aufgezeigt. Dies vor allem von Benjamin Patch: Der sprunggewaltige Diagonalangreifer, am Ende auch Topscorer mit 20 Punkten und MVP, bekam anfangs fast jeden Ball und verwertete ihn auch: 100% Angriffsquote im ersten Satz, 6 Zähler, darunter auch ein Netzroller-Ass. Trotzdem war bis zum 5:7 alles bestens, dann aber zogen die Berliner auf 5:13 davon, trotz zweier Auszeiten von SVG-Chefcoach Stefan Hübner dicht hintereinander und bei Nummer zwei unübersehbar energisch. Zudem nahm er Michel Schlien vom Feld und brachte Dalton Solbrig.

Der Satz war schon zu diesem frühen Zeitpunkt verloren, die SVG aber fand nach und nach besser ins Spiel, obwohl nun beim Gegner Außenangreifer Carle immer öfter zum Zuge kam (4 Punkte, gesamt 11) und mit mächtigem Armzug beeindruckte. Doch einige gelungene Aktionen wie ein Pipe von Jordan Ewert, ein Block von Solbrig oder auch drei erfolgreiche Angriffe von Richard Peemüller – mit insgesamt 10 Punkten bester Scorer – gaben den Hausherren Mut.

Und im zweiten Abschnitt wurden sie nach einer Anlaufzeit (3:8, 8:13) dann auch zu einem echten Herausforderer des Favoriten. Beim 11:13 sah sich Berlins Coach Cédric Enard zu einer Auszeit gezwungen, um sein Team neu zu justieren. Doch die LüneHünen blieben hartnäckig dran. Hannes Gerken spielte variabel zu, die Angriffsquote stieg auf 60%, weil vor allem Peemüller jetzt viel gelang (5 Punkte). Ihn wählte Enard später auch zum MVP der SVG aus. So blieb der Satz offen bis tief in die Crunchtime (21:23), ehe für Berlin der Ex-LüneHüne Anton Brehme und Samuele Tuia mit einem Ass den Sack zumachten.

Beste SVG-Phase ist der zweite Satz

In Durchgang drei ging die SVG erstmals in Führung und verteidigte sie auch lange, beim 9:7 winkte sogar ein 3-Punkte-Vorsprung, doch wie so oft fehlte die Abgeklärtheit, um Chancen bis zum besten Zeitpunkt auszuspielen – Ewerts Versuch fischte Patch mit einem Block, schnell danach wurde auch Peemüller geblocked, 9:9. Und bald stand es 11:16, weil nun Tuia zeigte, was Cleverness ist: variantenreiche Aufschläge inklusive Ass, ein in den SVG-Block gedrückter Ball, ein Lob, ein Ball in die freie Mitte des Feldes auf den sogenannten Marktplatz. Aber der vielbeschäftigte Libero Tyler Koslowsky & Co. gaben sich noch nicht geschlagen, kamen wieder heran (18:21), um dann doch die Überlegenheit des Meisters anerkennen zu müssen.

Trainer Hübner musste konstatieren, dass dieser Gegner einfach zu stark war: „Mir hat nur nicht gefallen, dass uns ein paar leichte Bälle reingefallen sind, das sollte nicht passieren. Für unsere derzeitigen Möglichkeiten kann ich aber nicht unzufrieden sein. Nun wird es personell wieder besser, die Verletzungsprobleme die einige Spieler hatten, werden besser. Und einen neuen Zuspieler gibt es auch bald, wobei es Hannes keineswegs schlecht gemacht hat. Wir haben uns gewehrt, aber Berlin war heute voll da, hat konstanter angegriffen und durchgängig druckvoller aufgeschlagen. Gegen die hat man nur eine Chance, wenn sie schwächeln und man selbst einen Glanztag erwischt.“

SVG: Lindberg, Schlien, Gerken, Ewert, Krage, Peemüller, Koslowsky; eingewechselt: Solbrig, Thole, Pörner.

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