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Jordan Ewert (Mitte), hier beim Pipe gegen Friedrichshafen, war bisher oft bester oder zweitbester Scorer der SVG

Kontrastprogramm

Nach Alltag wieder ein Highlight

Berlin Volleys mit Sorgen auf der Zuspiel-Position

Das Kontrastprogramm geht weiter für die LüneHünen: Nach dem Pokal-Auftritt des starken VfB Friedrichshafen (0:3) in der Gellersenhalle und dem eigenen erfolgreichen Gastspiel beim Kellerkind Unterhaching (3:1) erwartet die SVG nun ein neuerliches Heimspiel-Highlight. Die Berlin Volleys, erfolgreichste Mannschaft der zu Ende gehenden Dekade mit sieben Meisterschaften, geben ihre Visitenkarte ab. Bedauerlicherweise für die Fans weiterhin ohne deren Unterstützung vor Ort, da der Teil-Lockdown ja inzwischen verlängert wurde. Zu verfolgen ist das Match aber am Sonnabend wieder im kommentierten Live-Stream auf sporttotal.tv ab 19 Uhr.

Wiedersehensfreude mit Kessel und Brehme

Nicht nur die Unterstützung fällt weitgehend – bis von ein paar Ehrenamtlichen – weg. Auch Jubelstürme über die Rückkehr des früheren Publikumslieblings Cody Kessel wird es nicht geben, auch keinen kleinen Plausch mit Anton Brehme, der nach seinem starken und offenherzigen Gastspiel in der vergangenen Saison gleichfalls noch viele Sympathien hier genießt. In der Hauptstadt bespielt der Sunnyboy nun intensiv die sozialen Medien für den Club, aber der junge Mittelblocker wurde auch sofort Stammspieler, trotz der Konkurrenz zu zwei Brasilianern – darunter mit Eder ein Olympiasieger (2016 in Rio).

Und – welch Luxus: ein weiterer, vierter hochkarätiger Mann für diese Position steht in den Startlöchern. Schon als Zugang vermeldet wurde Kevin Le Roux. Der routinierte Franzose (31) mit mehr als 200 Länderspielen war aktuell nach einer Verletzung vereinslos. Davor spielte der Weltenbummler in Peking, in Brasilien, Russland, Italien, der Türkei und Südkorea, seitdem er 2012 die Heimat von Cannes aus verlassen hatte. Nur der Medizincheck steht in der kommenden Woche noch aus, nun in Reppenstedt wird er also noch nicht spielen. Und dann beim Champions-League-Heimturnier von Dienstag bis Donnerstag in der Max-Schmeling-Halle wohl auch noch nicht.

Le Roux der nächste Top-Transfer in Berlin

In der Vita von Le Roux stehen neben verschiedenen Vereinstiteln und persönlichen Auszeichnungen auch der Gewinn der Europameisterschaft 2015 und die Siege in der World League (heutige Nations League) 2015 und 2017. Im Januar qualifizierte er sich zudem mit Frankreich – in Berlin übrigens – für die kommenden Olympischen Spiele. Mal wieder ein ganz großer Transfer der Berliner also. Einer dieser Top-Transfers war im Sommer auch sein Landsmann Timothée Carle, der Außenangreifer schlug sofort groß ein. Zuletzt war der Nationalspieler aber verletzt, wie schon einige Mitspieler im Saisonverlauf, auch Brehme. Und auch der Diagonale Ben Patch, weshalb Kessel auch schon auf dieser Position eingesetzt wurde – und überzeugte. Zuletzt aber spielte er wieder (und viel) auf seinem angestammten Posten außen.

Viele Verletzungen bei gleichzeitig viele Spielen (und Reisen) führten auch dazu, dass nach dem erfolgreichen Saisoneinstieg mit einem 3:0 im Supercup gegen Frankfurt nicht gerade konstante Leistungen folgten. Erste Überraschung war die erste Bundesliga-Niederlage nach 18 Monaten und 24 Siegen in Serie beim 1:3 in Bühl Ende Oktober. Der folgte Nummer 2: ein deutliches 0:3 in Friedrichshafen. Und dann noch die Pokalschlappe: 2:3 gegen KW-Bestensee (nach 2:0). Am meisten Verletzungspech hatten die Berliner bei den Zuspielern. Weltstar Sergey Grankin, der zweite Olympiasieger (mit Russland 2012 in London) neben Eder, fällt schon seit Wochen aus. Sein Vertreter Pierre Pujol zog sich zuletzt beim 3:0 gegen Frankfurt eine Daumenprellung zu, sodass sogar der für den Notfall reaktivierte Sebastian Kühner (Karriereende 2019) eingewechselt wurde. Völlig offen, wer nun gegen die SVG das Spiel lenkt.

Auch die LüneHünen haben ja aktuell auf dieser wichtigen Position Probleme, nachdem der Vertrag von Leon Dervisaj aufgelöst wurde und mit Hannes Gerken nur ein Mann zur Verfügung steht. Das wird auch vorerst so bleiben, die Sichtung eines Neuzugangs läuft. „Bis zum Auswärtsspiel nächste Woche klappt es vielleicht, aber es wird eng“, berichtet Chefcoach Stefan Hübner und verweist auch auf die geltenden Quarantänebestimmungen. Ohnehin muss die Mannschaft regelmäßig zum Corona-Test, und wenn nun ein Neuer dazustößt, wird der wohl zweimal getestet werden müssen, bevor er überhaupt ins Training einsteigen darf.

Noch kein neuer LüneHünen-Zuspieler

Das Thema Dervisaj wurde unterdessen noch einmal im Mannschaftskreis besprochen und ist nun abgehakt, andere personelle Baustellen gibt es aber weiterhin: Michel Schlien (Schulter) und Florian Krage (Knie) plagen sich weiter mit Blessuren herum, Jannik Pörner ist nach seinem Bänderriss „auf dem Weg zurück“, so Hübner, der aber insgesamt Entwarnung gibt: „Vom Grundsatz her sind alle einsatzbereit. Wir schauen von Tag zu Tag, wie es sich bei allen entwickelt.“ Als zweiter Zuspieler ist nun für den Notfall Youngster Theo Mohwinkel (18) aus der 2. Mannschaft dabei. Die ist ja seit dem Teil-Lockdown beschäftigungslos, vorher aber zeigte das Talent in der 3. Liga gute Leistungen. Und durch sein Mitwirken im Training der Ersten kann die nun wieder 6 gegen 6 spielen.

NEWS AUS DER SZENE

Mit 6 Punkten aus den drei Hinspielen ist der VfB Friedrichhafen im Pool E der Champions League gestartet. Beim Turnier im italienischen Trient gab es zum Auftakt ein 3:1 (25:14, 25:22, 23:25, 25:16) gegen Karlovarsko/Tschechien für die Häfler, die tags darauf sogar den russischen Meister und Pokalsieger Novosibirsk klar mit 3:0 (25:20, 25:23, 25:22) bezwangen. Zum Abschluss folgte noch ein 0:3 (19:25, 18:25, 18:25) gegen Trentino Itas. Das Turnier mit den Rückspielen findet vom 9. bis 11. Februar am Bodensee statt.