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Der passt genau: Zwischen der Antenne und Herrschings Block hindurch macht Jordan Ewert (r.) einen seiner 16 Punkte. Foto: Behns

Ausrutscher wieder ausgebügelt

3:1 gegen Herrsching lässt 0:3 zuvor vergessen

Das war wieder die alte SVG Lüneburg, ganz anders als noch eine Woche zuvor. Entschlossen, gierig zupackend, auf ihre Stärken vertrauend, sich aus schwächeren Phasen herauskämpfend – so ließen die LüneHünen das 0:3 in München bei den WWK Volleys Herrsching vergessen und sorgten mit einem 3:1 (25:19, 14:25, 25:16, 25:21)-Erfolg für die angekündigte Wiedergutmachung gegen die Süddeutschen. Die Führung in der Gruppe B der Bundesliga-Zwischenrunde (5. bis 8. der Hauptrunde) ist damit wieder komfortabel angewachsen und der SVG kaum noch zu nehmen. Für die Playoffs hieße das als Ausgangsposition also Rang 5.

Fünf direkte Blockpunkte der SVG im ersten Satz

Dieses Match vor 428 Zuschauern zeigte einmal mehr, wie wichtig Jordan Ewert für die SVG ist. Der Außenangreifer konnte nach seiner Zwangspause in München zum Glück wieder spielen. Arthur Nath rückte dadurch in den Diagonalangriff, ansonsten ließ Cheftrainer Stefan Hübner das Team zur Vorwoche unverändert. Sein Kollege Max Hauser verzichtete dagegen zunächst überraschend auf den zuletzt so starken Tim Peter und bot im Außenangriff stattdessen den seit Wochen kaum noch eingesetzten Jori Mantha auf.

Und Mantha machte das ganze Match über einige Probleme, kam schon im Eingangssatz auf 5 Punkte. Doch nach Startschwierigkeiten (3:5) bekam die SVG das Spiel in den Griff, wendete mit einer Aufschlagserie von Nath das Blatt, führte bei der ersten technischen Auszeit 8:6 und baute diese Führung kontinuierlich aus (15:11, 20:13), weil sie ungemein sicher und druckvoll aufschlug und erst in der Crunchtime in diesem Element die ersten Fehler unterliefen. Und im Angriff waren Auke van de Kamp (6), Ewert (5), Nath und Dalton Solbrig (je 4) sofort voll da. Zudem sorgten Solbrig (3) und van de Kamp (2) für fünf direkte Blockpunkte.

Vorübergehend den Faden verloren

Bei Herrsching dagegen lief außer über Mantha im Angriff wenig. Also hieß es umbauen. Coach Hauser ließ nun Tim Peter (für den blassen Ramon Ferragut) und den Diagonalen Jonas Kaminski (für den wirkungslosen Philipp Schumann), die er beide schon ausgangs des ersten Satzes gebracht hatte, auf dem Feld. Und besonders Peter sorgte für den Umschwung, machte 6 Punkte. Zudem stabilisierte sich Herrschings Feldabwehr und Mantha punktete weiter fleißig (5). Bei der SVG dagegen riss der Faden, obwohl Nath (5) und Ewert (4) weiter gut in Spiel waren. Der Rückstand war aber schon bei der ersten technischen Auszeit klar (4:8) und wuchs dann enorm an (6:11, 10:17, 12:22), weil die LüneHünen auch einige klare Chancen verschleuderten. Nach nur 22 Minuten hieß es, diese desaströse Phase abzuhaken.

Und das gelang den Hausherren erstaunlich gut, noch einmal wendete sich das Blatt komplett. Nun gaben wieder van de Kamp (6 Punkte) und seine Nebenleute den Ton an. Und nun setzte Zuspieler Joe Worsley verstärkt auch Pearson Eshenko ein, der in diesem Satz vier seiner fünf Schnellangriffe versenkte und anfangs gleich eine Aufschlagserie hinlegte, in der die SVG auf 7:2 wegzog. Die Gäste versuchten es mit nochmaligen Personalwechseln, Schumann und Ferragut kamen zurück, konnten aber nur kurz etwas bewirken. Nachdem die SVG-Führung auf zwei Punkte zusammengeschmolzen war (12:10), zog sie dank stabilem Service (nur zwei Fehler) und sehr effektiven Angriffen (68%) wieder davon – über 16:12 und 20:12 zu Eshenkos Satzball zum klaren 25:16.

Herrsching wechselt viel, SVG fast gar nicht

Satz vier war zunächst wieder offen (8:7, 9:10), doch die SVG ließ sich nun durch nichts mehr beirren, auch nicht durch eine steigende Fehlerquote im Aufschlag. Lange, heiß umkämpfte Rallys gingen nun an die Hausherren und sorgten für Hochstimmung in der LKH Arena, die Führung wuchs auf bis zu fünf Punkte (20:15), insbesondere Ewert war hier effektiv (5 bei 62%) und nach insgesamt 101 Minuten verwandelte Eshenko den zweiten Matchball. Die besten Scorer wurden auch MVPs: Ewert (16) bei der SVG und Mantha (19) bei Herrsching.

Coach Hübner registrierte zufrieden, dass sich „eine sehr gute Trainingswoche mit hoher Intensität und Qualität“ ausgezahlt hatte. „Wir haben heute viele Dinge gut gemacht, unser Aufschlag war viel besser als zuletzt und auf dem Feld herrschte ein guter Spirit. Nur haben wir uns teilweise das Leben selbst schwer gemacht, sonst wäre das noch klarer ausgegangen.“

SVG: Solbrig, Worsley, Ewert, Eshenko, Nath, van de Kamp; Koslowsky. Eingewechselt: Mohwinkel.

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