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Finale vorerst nebensächlich

Sinne sind noch ganz für die Bundesliga geschärft

Erst kommt Bühl – dann das Highlight in Mannheim

Die Kür mit dem Pokalfinale in gut einer Woche ist schon allgegenwärtig, erst einmal ist für die LüneHünen aber noch eine Pflichtaufgabe in der Bundesliga – und das möglichst optimal erfolgreich – abzuhaken. Zum neunten Heimspiel der Saison kommt an diesem Sonnabend (19 Uhr) der TV Bühl in die Gellersenhalle, ein Dauer-Starter in den Playoffs. Die Tabelle weist die SVG (3.), die schon 20 Punkte mehr gesammelt hat als die Gäste (8.), als klaren Favoriten aus. Doch Bisons – so werden die Bühler genannt – dürfen nie unterschätzt werden, sind wie alle Wildtiere gefährlich, wenn sie gereizt werden. Auch die SVG erlebte da in der Vergangenheit schon unliebsame Überraschungen. Tickets für das Spiel sind an der Abendkasse noch erhältlich.

 

Ausgerechnet jetzt gegen letztjährigen Pokalfinalisten

Dass es kurz vor dem Highlight Pokalfinale im neunten Bundesliga-Heimspiel ausgerechnet gegen Bühl geht, hat eine besondere Note: Der Kontrahent aus dem Badischen stand im letzten Endspiel 2018, ebenfalls gegen Friedrichshafen, und war chancenlos (0:3). Bühl war auch damals Achter, der VfB spielte eine Saison, in der er bis zu den Playoffs Sieg an Sieg reihte. Bevor die LüneHünen nun aber Friedrichshafen mehr fordern wollen, geht es erst einmal darum, das Punktekonto für eine optimale Ausgangsposition in den Playoffs weiter aufzustocken. Nebenbei winkt da eine weitere Bestmarke in dieser außergewöhnlichen Saison. 38 Zähler stehen bisher auf dem Konto, womit das beste bisherige Ergebnis aus der Spielzeit 2015/16 am vergangenen Sonnabend eingestellt wurde.

Angesichts des ganzen Trubels um das näher rückende Mega-Event in Mannheim inklusive vieler Medientermine für die Mannschaft ist die Gefahr nicht von der Hand zu weisen, dass das Alltagsgeschäft Bundesliga leidet. Wie gut können das Kapitän Matthias Pompe & Co. ausblenden? „Das brauchen wir nicht auszublenden – die Jungs blenden es gar nicht erst ein. Wir beschäftigen uns noch nicht mit dem Finale“, sieht Cheftrainer Stefan Hübner kein Problem. „Das funktioniert ganz gut. Wir sind wie vor jedem Spiel total fokussiert auf die nächste Aufgabe und die heißt Bühl. Für die Spieler sind jetzt alle Medientermine abgehakt, sie arbeiten im Training gut und konzentriert. Das Niveau in der Liga ist so hoch, dass das vor jedem einzelnen Spiel auch nötig ist.“

 

LüneHünen noch ganz auf Bundesliga fokussiert

Volle Konzentration wird auch nötig sein. Denn die Bühler brauchen im spannenden Dreikampf mit Herrsching und KW-Bestensee um die Playoff-Plätze sieben und acht jeden Punkt. Fünf Zähler und die Rückeroberung von Rang acht gab es am vergangenen Wochenende beim Doppelauftritt gegen VCO Berlin (3:1) und KW-Bestensee (3:2). Dass Bühl überhaupt so hart um diesen Platz kämpfen muss, ist einem großen Verletzungspech, das sich durch die ganze Saison zieht, geschuldet.

Schon vor dem Hinspiel, das die SVG 3:0 gewann, fiel der einzige Libero Tomas Ruiz (Hüft-Operation) aus, Außenangreifer Tim Stöhr wurde für diese Position umgeschult. Langzeitverletzt ist auch der starke usbekische Mittelblocker Akhrorjan Sobirov (Achillessehne). Der für ihn als Ersatz nachverpflichtete David Martin (USA) musste am letzten Wochenende ebenso angeschlagen passen wie US-Außenangreifer Jacob Arnitz. Und mit unterschiedlichen Blessuren schlägt sich immer wieder Außenangreifer Corbin Balster herum.

 

Gegner mit hoher individueller Qualität

Dennoch bürgen Spieler wie Bruno Lima, Anton Qafarena oder Mario Schmidgall für hohe Qualität im Kader des am Saisonende scheidenden Trainers Ruben Wolochin. Der Argentinier wird dann nach acht Jahren von Johan Verstappen, dem derzeitigen U20-Nationaltrainer und Coach des Internatsteams VC Olympia Berlin, abgelöst. Der Diagonale Bruno Lima, im September für Argentinien bei der WM im Einsatz, steht derzeit an Nummer 3 der Bundesliga-Scorerliste. Der Albaner Qafarena, ebenfalls ein Diagonaler, der aber oft im Außenangriff eingesetzt wird, rangiert immerhin unter den Top 20. Und 2,06-Meter-Mann Schmidgall ist dritter Zuspieler der deutschen Nationalmannschaft. Kein Wunder, dass Hübner die volle Konzentration einfordert: „Das ist ein Gegner mit hoher individueller Qualität.“