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3:2 im zweiten Kraftakt der Woche

SVG jubelt nach Tiebreak-Sieg gegen Grizzlys Giesen

Es war das zweite intensive Duell der Woche und viel Arbeit – doch am Ende belohnten sich die LüneHünen, gewannen das Niedersachsenderby gegen die Helios Grizzlys Giesen im Tiebreak mit 3:2 (25:18, 20:25, 25:23, 13:25, 15:12).

Die SVG ging erneut ohne Chefcoach Stefan Hübner und Kapitän Theo Mohwinkel (beide krank) ins Spiel. In der Starting-Six gab es im Vergleich zum Champions-League-Duell am Mittwoch einen Wechsel: Blake Leeson rückte für Joscha Kunstmann ins Team.

3200 Fans sehen ein intensives Spiel

Der erste Satz begann vor ausverkauften Rängen in der LKH Arena unruhig, beide Teams brauchten etwas, um auf Temperatur zu kommen (6:3, 8:8). Dann setzten sich die Hausherren erstmals wirksam ab: Die Punkte von Xander Ketrzynski (Block, Angriff) brachten Ruhe ins Spiel. Drei Asse – eines von Simon Torwie (15:10), zwei von Michael Wright, ließen die SVG auf 21:14 davonziehen. Jetzt konnten die Fans auch Einzelszenen feiern: Karlitzek prallte noch am Grizzlys-Block ab, doch Torwie setzte in der Mitte reaktionsschnell nach (23:15). Ketrzynskis Angriff zum Block-Aus sorgte für den ersten Satzpunkt.

Im zweiten Satz führte die SVG zu Beginn (3:1, 4:2). Karlitzek stellte nach einem wilden Ballwechsel auf 6:2. Doch nach einer Auszeit kamen die Gäste auf. Immer wieder im Mittelpunkt: Michiel Ahyi. Er fand die Lücke zum “Briefkasten” vor Karlitzek und brachte Giesen mit einer Punkteserie in Führung (10:12). Die SVG-Fans trieben ihr Team nach einer Auszeit mit viel Unterstützung an, doch es blieb beim Rückstand. Als die SVG mit einem Torwie-Ass auf 19:20 herankam, nahm Gästecoach Itamar Stein eine Auszeit. Dann zog Giesen davon. Ethan Chaplins 19:22 war die Vorentscheidung, Hatch und Ahyi punkteten für die Gäste, denen nun fast alles gelang. Ahyi verwandelte per Ass zum Satzpunkt (20:25).

“Es war klar, dass das Spiel fast noch schwieriger wird als gegen Berlin”, ordnete der Sportliche Leiter und Co-Trainer Bernd Schlesinger ein. “Nach so einem emotionalen Highlight ist es gegen einen starken Gegner wie Giesen nicht einfach. Sie spielen gänzlich anders, da hatten wir einige Probleme.”

Einen offenen Schlagabtausch lieferten sich beide Teams im dritten Satz, angefeuert von ihren Fans. Zur Satzmitte lag die SVG vorn (15:11), doch Giesen kam zurück, glich durch zwei Asse von Champlin aus (16:16). Auch ein umjubelter Doppelblock von Leeson und Wright brachte nur kurz Entlastung (18:16) – beim 20:20 war Giesen mit einem Ahyi-Ass wieder da. Der Diagonalangreifer forderte die SVG immer wieder, kam allein im dritten Satz auf sieben Punkte. Bis zum 24:23 hielten die “Ahyi-Festspiele” die Gäste im Rennen – doch dann fand Torwie gegen den überraschten Giesen-Block die Lücke zum Briefkasten (25:23).

Giesen im vierten Satz deutlich obenauf

Der Auftritt hatte die SVG schon viel Kraft gekostet. Das nutzten die Gäste im vierten Satz. Schnell lag Giesen deutlich vorn (3:7, 5:10, 5:13). Ketrzynski bekam Ahyi nach fünf Aufschlägen von der Linie weg, doch eine mögliche Aufholjagd blieb eine Mega-Aufgabe. Nachdem die Gäste schon den gesamten Kader – mit Ausnahme von Routinier Hauke Wagner – im Spiel hatten, wechselte nun auch die SVG: Kunstmann kam kurzzeitig für Leeson ins Spiel, Laumann übernahm für Wright. Doch die Gäste drückten weiter. Erneut war Ahyi der präsente Akteur der Schlussphase, angefeuert von “Ahyi!”-Sprechchören der 160 mitgereisten Grizzlys-Fans. Beim 9:19 lag Giesen mit zehn Punkten vorn – und hielt seinen klaren Vorsprung bis zum Satzgewinn, den ein Aufschlagfehler von Larsen besiegelte (13:25).

Der anschließende Tiebreak startete ausgeglichen (3:3, 4:4). Ketrzynski löste die Anspannung, ließ mit einem Ass zum 5:4 die LKH Arena emotional explodieren. Mit 8:7 für die SVG ging es in den Seitenwechsel. Giesen glich nochmal aus – doch mit einem Espeland-Ass lagen die LüneHünen wenig später 10:8 vorn. Giesen nahm eine Auszeit, doch ein Torwie-Punkt baute die Führung weiter aus (11:9). Auch auf eine weitere Gäste-Auszeit hatte die SVG die passende Antwort. Jetzt war es Ketrzynski, der in der Schlussphase auftrumpfte: Angriff, Ass und Angriff des Diagonalangreifers, der den Tiebreak mit sieben Punkten dominierte und im Spiel auf starke 30 Punkte und eine beeindruckende Angriffsquote kam (59 Prozent), stellten auf 14:11 für die SVG. Ein Aufschlagfehler von Larsen vertagte die Spielentscheidung, doch als Ahyi auf der Gegenseite nach 118 Spielminuten ebenfalls der Service misslang (15:12), stand der SVG-Sieg fest.

“Ich habe grundsätzlich ein gutes Spiel gesehen”, sagte Schlesinger im Anschluss. “Ich bin sehr zufrieden, dass die Mannschaft nach dem vierten Satz so zurückgekommen ist und nochmal so eine Bravourleistung abgeliefert hat.”

Feiern konnten danach beide Fanlager, die schon während des Spiels eine echte Volleyball-Party zelebriert hatten, mit toller, positiver Stimmung für einen passenden Rahmen zu einem intensiven Spiel gesorgt hatten – und ihr Kommen sicher nicht bereuten. “Die Zuschauer waren sicher begeistert”, fand auch Bernd Schlesinger. “Auch wenn mal nicht alles klappt: Es war insgesamt ein Topspiel – vor allem, wenn wir am Ende gewinnen”, sagte er lachend.

Zum MVP wurde Xander Ketrzynski gewählt. Mit seiner 30-Punkte-Bilanz war er auch bester Scorer der Partie, gefolgt von den Gäste-Akteuren Ahyi (28) und Champlin (26).

SVG: Wright, Espeland, Torwie, X. Ketrzynski, Karlitzek, Leeson – Worsley; eingewechselt: Larsen, Kunstmann, Laumann (gm)