Nur nicht zu verbissen auftreten
LüneHünen wollen bei KW-Bestensee die nächsten Punkte
War das nun dieser so oft beschworene Brustlöser? Die Erleichterung war jedenfalls groß, als am vergangenen Sonntag nach dem 3:0 in Haching der erste Sieg verbucht war. Doch ob die LüneHünen in der noch jungen Saison mit bisher ausschließlich Auswärtsspielen wirklich richtig auf Touren kommen, gilt es nun zu bekräftigen – erneut in der Fremde. Am Sonntag (15 Uhr) steht im brandenburgischen Bestensee das Match bei den Netzhoppers KW-Bestensee an.
Die vorletzte lange Etappe bevor die englische Wochen Schlag auf Schlag anbrechen, hat die SVG genutzt, um im Training ausgiebig an den Defiziten zu arbeiten. „Angriffe aus schwierigen Situationen, wenn die Annahme nicht gut war. Eine bessere Annahme als Team und individuell. Ein sauberes Blockspiel. Mehr Präzision im Angriff. Größerer Druck im Aufschlag“, zählt Chefcoach Stefan Hübner die Dinge auf, in denen „wir versucht haben, voranzukommen“. Was nicht heißen soll, dass das alles schlecht war – nur eben noch nicht konstant in Ordnung über ein komplettes Match.
Verstärkt an den Defiziten gearbeitet
Die Auftritte in Friedrichshafen und Berlin – mit der zu erwartenden Null-Punkte-Ausbeute – waren ja durchaus akzeptabel, die Sätze endeten knapp und waren weitgehend bis zum Schluss offen. Das deutliche 0:3 in Herrsching war dann ein Ausreißer, eher Rückschritt als der erhoffte Fortschritt. „Die Jungs wollten aber unbedingt was reißen. Dass ihnen dann hinterher eher Enttäuschung als pure Freude anzusehen war, ist doch klar“, hält Hübner Rückschau und erinnert dabei auch daran, dass Richard Peemüller verletzt ausfiel. „Alles in allem keine einfache Situation. Wichtig ist dann, die richtige Balance zu finden, damit die Atmosphäre nicht zu verbissen wird.“
Das scheint gelungen, denn Hübner zieht das Fazit: „Wir hatten eine gute Trainingswoche.“ Ob Diagonalangreifer Peemüller, der umgeknickt war und gar nicht erst mit gen Süden gefahren war, nun wieder einsatzfähig ist, lässt der Coach offen: „Er ist auf dem Weg der Besserung, auf dem Weg zurück aufs Feld und fährt mit. Bis Sonntag müssen wir die tägliche Entwicklung abwarten.“
Ein schweres Auftaktprogramm hatten auch die Netzhoppers mit Matches gegen Frankfurt und in Düren, holten aber immerhin jeweils einen Punkt bei den 2:3-Niederlagen und feierten dann ebenfalls am letzten Wochenende ihren ersten Sieg gegen Giesen – erneut ein umkämpftes Fünf-Satz-Spiel. Das Team ist stark umgekrempelt worden, und hervorgetan haben sich schon die Mittelblocker Blake Leeson und Max Chamberlain, während Neu-Nationalspieler und EM-Fahrer Yannick Goralik bisher wenig Einsatzzeit hatte. Herausragend trat stets der neue Diagonalangreifer Brandon Rattray, der dritte US-Zugang, auf.
Ein starkes neues KW-Trio aus den USA
Hoffentlich keine Parallele zum SVG-Match gegen Herrsching, als auf Diagonal der Franzose Samuel Jeanlys nicht in den Griff zu bekommen war. „Der ist physisch sehr stark, hat die hohen Bälle bekommen, die er braucht und hat es auch einfach gut gemacht, hat oft die Fingerspitzen in unserem Block angeschlagen“, erklärt Hübner dessen 23-Punkte-Lauf. Immerhin steckten die LüneHünen das weg und gewannen tags darauf gegen Haching, wenn auch dieser Gegner nicht wirklich ein Maßstab war. Aber es gelang erstmals, einen engen Satz zu gewinnen und in der Crunchtime nicht abreißen zu lassen.
Anders als in Friedrichshafen mit der gleichen Ausbeute sind für die SVG erst drei Punkte nach diesem Startprogramm ohnehin nichts Außergewöhnliches. „Jetzt geht es darum, dass wir uns spielerisch weiterentwickeln, dann stellen sich auch die gewünschten Ergebnisse ein“, ist sich Hübner sicher.
Auch zu diesem Match bietet das Restaurant „Alexander der Große“ in Kirchgellersen wieder ein Public Viewing an.
Im Stream gibt es das Spiel mit einer Vorberichterstattung ab 14 Uhr auf Twitch, im Kanal Spontent (www.twitch.tv/spontent) und dann ab 14.55 Uhr zudem auf www.sportdeutschland.tv/bouncehousetv
SVG-News in Kürze
Das Duell der LüneHünen gegen Rekord-Meister und -Pokalsieger VfB Friedrichshafen am 20. November (20 Uhr) wird das erste Bundesliga-Heimspiel in der LKH Arena. Dafür hat jetzt der Vorverkauf begonnen: online über die Vereins-Homepage www.svg-lueneburg.de
Dort sind auch noch Tickets für das Match in der Gellersenhalle am 3. November (19 Uhr) gegen Düren verfügbar. Eine Abendkasse wird es auch für diesen endgültigen Abschied aus der „Hölle“ nicht geben – also Vorverkauf nutzen !
Sputen muss sich, wer das Europapokalspiel gegen Ribnica Kraljevo aus Serbiein (10. November) live sehen möchten. Dafür sind die knapp 1000 Plätze in der LKH Arena bis auf einen Restbestand vergriffen.
Ab sofort ist bei Intersport Friedrich in Lüneburg die neue Kapuzenjacke der SVG erhältlich. Wenn Ihr genau so gut gekleidet sein wollt wie die LüneHünen, dann bestellt sie Euch beim nächsten Besuch in der Stadt, Passage Am Sande/Glockenstraße.
NEWS aus der Liga
In einem vorgezogenen Bundesligaspiel am Mittwochabend traten die Youngster des TSV Haching München forsch in Berlin auf und boten dem Meister mutig Paroli, waren aber dennoch chancenlos, obwohl die Berliner auch ihre beiden Topstars Sergey Grankin und Ben Patch schonten.
Berlin Volleys – TSV Haching München 3:0
(25:16, 25:23, 25:22)
77 Min., 1627 Zuschauer
MVP: Sotola – B. Sagstetter
Beste Scorer: Sotola (15), Carle (14), Schott (8) – Schumann (11), B. Sagstetter (7), J. Sagstetter (6)
Jetzt nehmen auch die Netzhoppers KW-Bestensee, SVG-Gegner am Sonntag, einen Hallenwechsel vor: Für das Bundesliga-Match gegen Berlin (30. Oktober) und das Achtelfinale im DVV-Pokal gegen Friedrichshafen am 7. November ziehen die Brandenburger in die 55 km entfernte MBS-Arena des Frauen-Erstligisten SC Potsdam um. Die fasst mit 2048 Plätzen mehr als doppelt so viele Zuschauer wie die eigene Landkost-Arena (1000).