Frankreichs goldene Generation
Zweiter Olympia-Triumph der Volleyballer in Folge
Gegen das deutsche Team standen sie bei einem 0:2-Satzrückstand im Viertelfinale vor dem Aus, nun haben sie wieder Gold: Frankreich wurde nach Tokio 2021 zum zweiten Mal in Folge Olympiasieger. Dieses seltene Doppel war im Volleyball bisher nur den USA 1984 und 1988 gelungen.
Nach Fast-K.o. nochmal aufgedreht
Nachdem sich die Franzosen schon in der Pool-Phase teils schwer getan hatten (3:2 gegen Serbien, 2:3 gegen Slowenien), steigerten sie sich in der K.o.-Runde von Match zu Match, ließen dem 3:2 gegen das DVV-Team ein 3:0 (25:20, 25:21, 25:21) im Halbfinale gegen Weltmeister Italien und im Endspiel dann auch ein 3:0 (25:19, 25:20, 25:23) gegen den Weltranglisten-1. Polen folgen. Herausragend in beiden Spielen die Außen Earvin Ngapeth und Trevor Clevenot.
Polen war durch ein hart erkämpftes 3:2 (25:23, 25:27, 14:25, 25:23, 15:13) gegen die USA ins Endspiel gekommen – eine echte Willensleistung, zumal sich im Spielverlauf Zuspieler Janusz und Libero Zatorski (spielte mit Schulterprellung weiter) verletzten. „Aber wir haben Leon“, stachelte Chefcoach Grbic sein Team an – und der gebürtige Kubaner Wilfredo Leon machte tatsächlich den Unterschied mit 26 Punkten und einer herausragenden Erfolgsquote. Die US-Routiniers hielten sich dann mit Bronze schadlos: 3:0 (25:23, 30:28, 26:24) gegen Italiens Youngster.
Im Finale spielten und punkteten: Frankreich: Patry (17), Clevenot (11), Chinenyeze, Ngapeth (je 8), Brizard, Le Goff (je 4) – Grebennikov, eingewechselt: Louati, Toniutti, Jouffroy (4), Tillie; Polen: Kurek (10), Leon, Kochanowski (je 9), Huber (7), Fornal (4), Janusz – Zatorski, eingewechselt: Lomacz, Kaczmarek, Semeniuk, Boladz (5), Sliwka (2).
Macht Georg Grozer bis zur WM weiter?
Im deutschen Team, das das Turnier als 6. beendete, hat unterdessen Kapitän Lukas Kampa (wird im November 38) wie schon zuvor angekündigt den Rückzug aus der Nationalmannschaft nach 242 Länderspielen vollzogen. Georg Grozer dagegen, fast exakt zwei Jahre älter, kann sich vorstellen, auch die WM 2025 auf den Philippinen noch zu spielen – „wenn es die Familie mitmacht und die Mannschaft mich mitnimmt…“, sagte er zu seinen Zukunftsplänen.
Was der „Opa“, wie er sich selbst mittlerweile kokettierend nennt, als ältester Spieler des Olympia-Turniers geleistet hat, verdeutlicht nicht zuletzt ein Blick in die Statistiken, wo er dreimal in den Top 10 auftaucht: in der Rangliste der besten Blocker auf Platz 2, bei den besten Aufschlägern auf Platz 4 und bei den besten Scorern auf Platz 10. (hre)
Beach-NEWS
Olympia-Silber krönt die Karriere
Für die Beacher geht es in dieser Woche gleich weiter mit der EM
Zur goldenen Krönung hat es nicht gereicht, aber Silber ist auch ein großer Erfolg für Nils Ehlers/Clemens Wickler. Gegen die Schweden David Ahman/Jonatan Hellvig waren sie beim 10:21, 13:21 chancenlos, zeigten aber auch ausgerechnet im Endspiel gegen die Weltranglisten-1. ihre schlechteste Turnierleistung. Dafür war das in Hamburg trainierende Duo zuvor über sich hinaus gewachsen, gewann im Halbfinale erstmals überhaupt nach zuvor 5 Niederlagen mit 2:1 (21:13, 17:21, 15:13) gegen Anders Mol/Christian Sorum, den norwegischen Gold-Gewinnern von Tokio 2021 und Weltmeistern von 2022. Zudem trug sich Ehlers als bester Blocker (41 Punkte) und bester Scorer (147) in die Turnier-Statistiken ein.
Für die besten Beacher des Kontinents geht es ohne Pause weiter, ab diesem Dienstag stehen in den Niederlande die Europameisterschaften an. Deutschland stellt in Den Haag, Apeldoorn und Arnheim 7 Teams: neben Ehlers/Wickler bei den Männern noch Lukas Pfretzschner/Sven Winter und Paul Henning/Maximilian Just sowie bei den Frauen die Olympia-Starterinnen Svenja Müller/Cinja Tillmann und Louisa Lippmann/Laura Ludwig sowie Margareta Kozuch/Sarah Schneider und Karla Borger/Marie Schieder.
NEWS aus der Liga
Neuer Diagonalangreifer bei den TSV Giesen Grizzlyes für Michiel Ayhi (nach Südkorea) wird der bulgarische Nationalspieler Radoslav Parapunov (27), zuletzt bei Shadab Yazd im Iran.
Die Kaderplanung für die neue Saison haben die WWK Volleys Herrsching mit der Verpflichtung von Außenangreifer Victor Rodriguez Pérez abgeschlossen. Der spanische Nationalspieler kommt vom Pokalfinalisten und Playoff-Halbfinalisten Unicaja Costa de Almería. Zuvor hatte Kapitän Djordje Ilic (Mittelblock), seit 2019 in Herrsching, um eine weitere Saison verlängert.