Die nächste „internationale” Woche
Sonnabend-Gegner Herrsching spielt auch europäisch
Es geht anspruchsvoll weiter, wenn Volleyball-Bundesligist SVG Lüneburg an diesem Sonnabend (19 Uhr) die WWK Volleys Herrsching zum Bundesligaduell in der LKH Arena empfängt. Denn zwischen den Auftritten in der Champions League – den nächsten gibt es am Mittwoch gegen den Vorjahresfinalisten Jastrzębski Węgiel – ist Herrsching auch der dritte „internationale” Gegner in der Liga: Zuletzt traf die SVG auf die Champions-League-Klubs Giesen und Berlin, Herrsching tritt im CEV Challenge Cup an. Das Team von Chefcoach Thomas Ranner schaffte nach dem DVV-Pokalfinale im Frühjahr (0:3 gegen Berlin) mit dem Einzug ins europäische Achtelfinale (2:3, 3:1 gegen Teneriffa) jüngst einen weiteren Meilenstein.
Gute Entwicklung des Mitaufsteigers von 2014
Die SVG will nach dem Pokal-1:3 in Berlin selbstbewusst ihre starke Bundesliga-Bilanz ausbauen. „Es war nichts Grundlegendes, das uns in Berlin gefehlt hat. Wir sind immer dabei. Es gibt nichts, das bei uns gar nicht funktioniert”, blickt Cheftrainer Stefan Hübner trotz der Niederlage durchaus positiv zurück. „Der Aufschlag war der entscheidende Faktor. Wir haben den Aufschlagdruck verloren, das muss man auf diesem Niveau konstant gut hinbekommen.” Auch sein Team hatte Spaß am Duell in der Hauptstadt: „Da ist eine ganz andere Energie drin. Man will sich mit den Besten messen – solche Spiele sind für die Entwicklung unheimlich wichtig.”
Auch Herrsching wird die SVG auf gutem Niveau fordern. „Sie haben in den letzten Jahren bewiesen, dass sie zu den guten Mannschaften der Bundesliga zählen. Das waren häufig enge Spiele. Sie gehören absolut zu den Top-6, können jedes Team ärgern”, betont Hübner. „Sie können viel Druck im Aufschlag entfalten, sind im Angriffsspiel gut”, weiß er um die Qualität des Mitaufsteigers von 2014, dessen Entwicklung er positiv sieht: „Das ist für den deutschen Volleyball insgesamt gut, bringt auch Punkte für die CEV-Rangliste. Davon haben alle etwas.”
In der Bundesliga sind die Gäste Fünfter vor Teams wie Giesen und Düren. Dafür sorgt ein Kader-Kern, der sie schon in der vergangenen Saison auf Platz 5 der Hauptrunde führte – in den Playoffs kam das frühe Aus gegen die LüneHünen (1:3, 1:3). Weiter dabei sind Stammkräfte wie Diagonalangreifer Filip John, Zuspieler Eric Burggräf und der serbische Langzeit-Herrschinger Đorđe Ilić (seit 2019). Doch zum Saisonstart plagten vor allem im Mittelblock Personalprobleme, sodass sogar der damals 16-jährige Youngster Joshua Huber und die 1,90 Meter „kleine” Nachverpflichtung Bence Ambrus (Ungarn) ran durften.
Inzwischen ist mit Ilic, Magloire Mayaula und Norbert Engemann das Stammpersonal wieder da – wohl auch ein Grund dafür, dass Herrsching zuletzt in fünf Liga-Partien in Folge als Sieger vom Feld ging. Vor dem Spiel in Lüneburg plagten allerdings erneut Sorgen: Libero Matsuo Keisuke lag mit Grippe ebenso flach wie sein Back-up Leon Wagner. Außenangreifer Victor Rodriguez Perez klagte über muskuläre Probleme.
Filip John ist zweitbester Scorer der Liga
Besonders John, seit dem Sommer Nationalspieler, ragt hervor. Der 23-Jährige, in der vergangenen Saison viertbester Scorer der Liga, liegt aktuell hinter Freiburgs Kevin Kobrine auf Platz 2 der Topscorer-Wertung (73 Pkt.), direkt vor LüneHüne Xander Ketrzynski (62 Pkt.). Die Wucht des Diagonalangreifers zeigt sich schon beim Blick auf das jüngste 3:1 gegen Freiburg: Da holte John allein 30 Punkte, lag damit teamintern vor dem schwedischen Nationalspieler Daniel Gruvaeus, der auf ebenfalls starke 17 Punkte kam.
„Das Team ist gut zusammengestellt. Sie können mit einer guten Annahme schnell spielen, mit Aufschlägen viel Druck entfalten”, schätzt SVG-Coach Hübner ein. „Ein spannendes Team, das immer mit viel Aggressivität ins Spiel geht und viel Energie mit aufs Feld nimmt.” Doch darauf ist die SVG vorbereitet: „Wir kennen das, kennen den Stil. Es wird darauf ankommen, welches Team an diesem Tag Dinge besser macht.” (gm)
SVG-News in Kürze
Nach einem spielfreien Wochenende geht die SVG Lüneburg II in der 3. Liga West die nächste Aufgabe beim Unternehmen Klassenerhalt an – und das wird am Sonnabend, 16 Uhr, ein enorm wichtiges Heimspiel. Die SVG (9./7 Punkte) erwartet in der Gellersenhalle den Post TSV Aachen (7./14.). Ein Sieg ist nötig, um das rettende Ufer in Sichtweite zu behalten.