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Nahezu blind verstehen sich Berlins Zuspieler Johannes Tille und Mittelblocker Nehemiah Mote (r.), überragend im 4. Finale gegen Friedrichshafen mit José Masso Alvarez (l.). Foto: Kram/VBL

Die beste Werbung für Volleyball

Bundesliga-Finalserie hält mehr als sie anfangs versprach

Wer langweilig findet, dass seit Jahren nur Berlin und Friedrichshafen die Endspiele um die deutsche Meisterschaft bestreiten, wird gerade wieder einmal angenehm überrascht. Die aktuelle „best-of-5“-Finalserie in der Bundesliga ist, setzt man die eigene Vereinsbrille ab, etwas für Volleyball-Genießer und Werbung für diesen Sport.

Nach der Hauptrunde schien Berlin unangefochten, vor den Finals Friedrichshafen ohne Chance. Doch auch Spiel 4 war am Dienstagabend ein Battle auf hohem Niveau, hoch spannend bis dramatisch, mit Achterbahn-Gefühlen für beide Teams. Die in der Serie nach zwei Startsiegen noch mit 2:1 führenden Häfler schienen mehrmals auf den Titel zuzusteuern, stets hatte Berlin eine Antwort, obwohl der weiterhin angeschlagene Kapitän Ruben Schott vor allem im Angriff unübersehbar gehandicapt war, bei acht Versuchen sechsmal geblockt wurde, nur einmal punktete und zwischendurch länger ausgewechselt wurde. In der Annahme aber bewies er seinen Wert.

Sonntag fällt die Entscheidung

Ebenfalls sechsmal geblockt wurde beim VfB Tim Peter, in den ersten beiden Matches der herausragende Akteur. Zuletzt wurde aber Jan Fornal, im Saisonverlauf abgetaucht, immer besser – nun war er sogar der selten zu stoppende Topscorer der Gastgeber (21 Punkte, 62%). bei Berlin war das Marek Sotola, der 24 Zähler sammelte, darunter 7 Kill-Blocks. Ohnehin war die herausragende Blockbilanz ein Merkmal dieses Schlagabtausches, ging mit 19:12 an Berlin. Sechs Kill-Blocks verbuchte Nehemiah Mote, der Mann des Abends war. Denn der Australier machte Friedrichshafen auch mit seiner Angriffsquote von 71 Prozent (gefühlt 90%) zu schaffen und kam auf insgesamt 19 Punkte, ungewöhnlich für einen Mittelblocker.

Da in der Mitte auch Tobias Krick – rechtzeitig vor der Nationalteam-Sommer – wieder in Topform ist und Zuspieler Johannes Tille die Bälle viel präziser und variantenreicher verteilte als sein Gegenüber Aleksa Batak, holten die Hauptstädter selbst große Rückstände immer wieder auf, steckten auch weg, dass sie nach dem 1. und 3. Satz im Hintertreffen waren und der Druck dadurch wuchs und erkämpften sich in einem engen Tiebreak das fünfte und entscheidende Match am Sonntag (16 Uhr, Dyn) vor eigenen Fans.

Playoff-Finale („best of 5“), 4. Spiel:

VfB Friedrichshafen – Berlin Recycling Volleys 2:3

(25:23, 15:25, 25:23, 19:25, 13:15/Stand: 2:2)

124 Min., 1000 Zuschauer

MVP: Mote (Berlin)

Scorer: Fornal (21), Superlak (18), Peter (15), Masso Alvarez (12), Batak (3), Savonsalmi, Böhme, Young (je 1) – Sotola (24), Mote (19), Carle (14), Kessel, Krick (je 6), Tille (4), Schott (1)                   (hre)

NEWS aus der Liga

Nach nur einer Saison bei den WWK Volleys Herrsching verlässt Außenangreifer Theo Timmermann die Bayern wieder mit noch unbekanntem Ziel.

Der Kapitän der powervolleys Düren, Mittelblocker Michael Andrei (38), verschiebt das geplante Karriereende und hängt noch eine Saison dran. Neu kommt zudem der belgische Nationalspieler Robbe van de Velde (21). Der Außenangreifer wechselt zusammen mit Trainer Christophe Achten von Lindemans Aalst.

Auf der Suche nach einem neuen Trainer ist der VC Bitterfeld-Wolfen. Der erst knapp 26-jährige Lukas Thielemann, früher Assistent und im Januar für den abgesprungenen Alessandro Lodi befördert, bleibt eine Interimslösung und soll künftig andere Aufgaben übernehmen.

Nach Mittelblocker Ruben Lopez und Zuspieler Marcell Mikulass-Koch ist beim TSV Haching München Außenangreifer Ian Schein der dritte Abgang.

NEWS aus der Szene

Jung-Nationalspieler Max Schulz (Außen- und Diagonalangriff) wechselt von Arenal Emevé in Spanien zu Lindemans Aalst in Belgien.

Titel verteidigt und Double perfekt gemacht: Pokalsieger Olympiacos Piräus ist zum 32. Mal Meister in Griechenland, hat in der Playoff-Finalserie das 4. von maximal 5 Spielen mit 3:2 gegen Panathinaikos Athen gewonnen (Endstand 3:1). Olympiacos hatte im Halbfinale AONS Milon Nea Smyrni, jüngst Gegner der SVG im CEV Cup, mit 2:1 Siegen ausgeschaltet.

Titelverteidiger Hypo Tirol Innsbruck mit dem Ex-LüneHünen Arthur Nath ist erneut Meister in Österreich, holte den Titel zum 12. Mal mit 4:0-Siegen in der „best-of-7“-Serie gegen den TSV Hartberg.

Calcik Kamnik ist Pokalsieger in Slowenien nach einem 3:0 (27:25, 28:26, 25:21) gegen OK Maribor.

Hurrikaani Loimaa heißt der neue Meister in Finnland nach vier Siegen in der Playoff-Finalserie gegen Akaa Volley – es ist der erste Titel der Vereinsgeschichte.

OK Radnik Bijeljina hat die Meisterschaft in Bosnien & Herzegowina verteidigt und damit nach dem Pokalgewinn das Double geholt.

Omonia Nicosia ist wie in den drei Jahren zuvor wieder Meister von Zypern und hat sich dieses Mal auch den Pokal gesichert.

TalTec Tallinn, der Meister von Estland, hat auch die Baltic League durch ein 3:2 im Finale gegen Bigbank Tartu (Estland) gewonnen. In der Baltic League spielen „nebenbei“ die besten Teams aus Lettland, Litauen und Estland.

Beach-NEWS

Das Treppchen nur knapp verpassten Nils Ehlers/Clemens Wickler beim Turnier der höchsten Kategorie Elite 16 im mexikanischen Tepic, verloren das Spiel um Platz 3 gegen die Kubaner Diaz/Alayo mit 18:21, 17:21. Svenja Müller/Cinja Tillmann und Karla Borger/Sandra Ittlinger kamen bis ins Viertelfinale, Borger/Ittlinger hatten sich zuvor im deutschen Duell gegen Laura Ludwig/Louisa Lippmann, die 9. wurden, mit 27:25, 21:14 durchgesetzt.

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