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Blake Scheerhoorn beim Sprungaufschlag

College-Team TWU als Ursprung

Blake Scheerhoorn löst seinen Freund Sclater ab

Neuer Diagonalangreifer ist wieder ein Kanadier

Der letzte noch offene Posten im Kader für die neue Saison ist bei den LüneHünen wieder besetzt: Die zweite Stelle im Diagonalangriff (neben Jannik Pörner) bekommt Blake Scheerhoorn, ein Kanadier, der zuletzt in Frankreichs Ligue A bei VB Nantes spielte.

Ein Kanadier? Da werden die SVG-Fans sicher gleich hellhörig – weil der Verein in der Vergangenheit äußerst gute Erfahrungen mit Spielern aus diesem Land machte und weil sie fast alle aus ein und demselben Pool an Talenten stammten: dem College-Team TWU (Trinity Western University). Und dort studierte tatsächlich auch Blake Scheerhoorn von 2013 bis 2017 Betriebswirtschaft und spielte diese vier Jahre zusammen mit Tyler Koslowsky, Adam Schriemer und Ryan Sclater. Nun wird der 24-Jährige der Nachfolger von Sclater (künftig Montpellier/Frankreich).

Scheerhoorn, der aus Belleville (Bundesstaat Ontario), einer 50 000-Einwohner-Stadt im Südosten an der Grenze zu den USA stammt, kam schon 2017 nach Europa. Polens Plusliga lockte. Bei AZS Oleszyn, bis Anfang der 2000er-Jahre einer der renommiertesten Clubs des Landes, konnte Belleville’s Athlet des Jahres 2016 aber noch nicht richtig Fuß fassen und war nur mit wenigen Einsätzen an Platz 4 beteiligt – also stand nach einer Saison wieder ein Wechsel an. Und danach lief es zuletzt in Nantes schon wesentlich besser.

Durchbruch in Frankreichs 1. Liga

Denn bei Frankreichs Pokalfinalist der Saison 2017/18 kam Scheerhoorn auf viel Spielzeit, meist auch in der Anfangsformation – allerdings noch als Außenangreifer, der der 2,02-Meter-Mann von Haus aus eigentlich ist, obwohl er viel lieber als Diagonaler spielt. Mit 43 Prozent positiver Annahmen und kaum Fehlern im Aufschlag trug der sprunggewaltige Kanadier viel zum Einzug in die Playoffs bei. Dort kam aber im Viertelfinale gleich das Aus gegen den späteren Meister Tours.

„Ich beobachte ihn schon länger und bin beeindruckt von seiner Physis“, hat SVG-Chefcoach Stefan Hübner eine hohe Meinung von dem Neuzugang. „Er ist sehr fleißig, kann einfach nie genug Training bekommen. Und das ist auch gut so. Denn er hat zwar viel Potenzial und ist – auch taktisch – gut ausgebildet, es gibt aber auch noch einige Arbeit“, hat der Trainer schon Verbesserungsmöglichkeiten ausgemacht. Positiv aufgefallen sind ihm dagegen die Angriffs-Variationen: „Er hat nicht die absolute Schlaghärte, aber verfügt über extreme Schlag-Winkel.“

Mit seinen Leistungen steht Scheerhoorn auch schon lange im Blickpunkt der kanadischen Nationaltrainer, absolvierte bisher 6 A-Länderspiele und viele Einsätze im B-Team wie in diesem Sommer gerade wieder beim Pan American Cup in Mexiko. Dieses Turnier spielte er auch schon 2017. Im vergangenen Jahr stand er im vorläufigen Kader für die Nations League und für die WM, wurde dann aber gestrichen. Auch für die Nations League in diesem Jahr wurde er berufen und sollte eigentlich nach den Pan American Cup noch zum Team stoßen, erlebte aber eine neuerliche Enttäuschung.

Schon erprobt in der A-Nationalmannschaft

Vielleicht hat Scheerhoorn künftig bessere Chancen, wenn er fest im Diagonalangriff bleibt. Denn dort will er nun dauerhaft spielen – einer der Gründe, zur SVG zu wechseln, weil er hier diese Chance bekommt. „Außerdem weiß ich natürlich über meine Freunde, dass das ein genialer Club zum Spielen ist, dass dort einer der besten Trainer überhaupt arbeitet und dass die Fans großartig sind. Und Lüneburg soll eine süße Stadt mit einem großartigen Weihnachtsmarkt sein“, schreibt er und kommt zu dem Schluss: „Das ist genau das, was ich für mich immer gesucht habe. Und ich kann es kaum erwarten, in einem Team zu spielen, dass sich mit den Gegnern auf höchstem Level messen kann.“