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Auf eine wieder erfolgreiche Saison! Foto: Behns

Volleyball-News

Die LüneHünen legen wieder los

Viele Herausforderungen warten in der Saisonvorbereitung

Nach langen 19 Wochen Pause sind die LüneHünen zurück am Netz, das Training für die achte Saison in der Volleyball-Bundesliga hat am Montag mit zwei Übungseinheiten begonnen. Auf dem Programm stand zudem die Einkleidung und die Übernahme der Dienstwagen, jeweils versehen mit dem neuen Logo der SVG.

Der Kader ist allerdings noch nicht komplett. Nur zwei der fünf Neuzugänge, die Außenangreifer Auke van de Kamp und Tim Stöhr, waren schon an Bord, Nummer drei stößt mit Zuspieler Joe Worsley einen Tag später hinzu. Erst Ende August wird Pearson Eshenko erwartet. Der Mittelblocker spielt mit der kanadischen Nationalmannschaft noch die Nord- und Mittelamerika-Meisterschaft (NORCECA) ab 16. August in Durango/Mexiko und kann auf sein Debüt im A-Team hoffen. Denn deer Kader wurde nach den Olympischen Spielen neu formiert – ohne die 12 Tokio-Fahrer, aber mit einigen Akteuren, die vorher noch bei der Nations League dabei waren plus eben Neulingen bzw. B-Nationalspielern wie Eshenko.

Bei den LüneHünen fehlt zunächst auch noch der Brasilianer Arthur Nath. Der Außenangreifer sitzt quasi voller Ungeduld wartend auf gepackten Koffern, die Corona-Pandemie hält ihn, obwohl gesund, in der Heimat fest. Brasilien ist ja weiterhin eins der am schlimmsten betroffenen Länder mit der dort grassierenden Gamma-Variante. Deutschland erlaubt derzeit keine Einreise wegen dieser Mutation. Betroffen ist übrigens auch Bundesliga-Konkurrent Friedrichshafen mit Neuzugang Daniel Muniz. Beide Vereine haben sich nun kurzgeschlossen und auch den Volleyball-Verband zur Hilfe eingeschaltet, um doch noch zeitnah eine Lösung zu finden. Im vergangenen Sommer war Berlin mit drei brasilianischen Neuzugängen, die erst verspätet kamen, betroffen.

Zunächst einmal ohne zwei Neuzugänge

Noch ohne Zwei muss Chefcoach Stefan Hübner also zunächst einmal auskommen. Aus der 2. Mannschaft trainiert wieder Zuspiel-Talent Theo Mohwinkel mit, wenn sein Team nicht im Übungsbetrieb ist, auch der noch jüngere Bent Mildner bekommt diese Chance. Andere Bundesliga-Teams sind noch wesentlich stärker ausgedünnt. So der VfB Friedrichshafen – nur vier Profis plus eine Reihe von Spielern der YoungStars (2. Mannschaft) haben den Übungsbetrieb aufgenommen. Oder Meister Berlin: 6 seiner 13 Profis begrüßte Trainer Cédric Enard – um sich selbst dann gleich wieder zu verabschieden. Denn er ist auch Coach der estischen Nationalmannschaft, und Estland ist einer von vier Gastgebern der am 1. September beginnenden Europameisterschaft. Bei vielen Vereinen fehlen also noch Spieler, außer der EM und NORCECA stehen auch noch die Südamerika- sowie die Asien-Meisterschaft an.

Für die SVG gibt es zusätzliche Probleme, die Hübner so beschreibt: „Die große Herausforderung am Anfang dieser Saison ist, dass wir Spieler auf den verschiedensten Levels haben – topfit, aus einer Verletzung oder gar Operation kommend oder auch nach längerer Krankheit gerade erst genesen. Die ersten vier Wochen mindestens geht es darum, sie alle auf das gleiche Niveau zu bringen.“ So hat Jordan Ewert gerade erst eine heftige Virusinfektion inklusive Gewichtsverlust überstanden, auch Tyler Koslowsky war krank. Und Verletzungen hatten ja Dalton Solbrig sowie die Neuen van de Kamp und Stöhr. Genug Arbeit also auch für den neuen Athletik-Trainer Mattis Kreiselmaier.

Testspiele wird es so auch erst im September geben, sind noch inPlanung. Und über dem pünktlichen Umzug in die neue Arena schwebt weiter ein Damoklesschwert. Immerhin: Das Thema Corona ist nicht mehr so dominant wie in der letzten Saison, die Spieler sind alle mindestens einmal geimpft, viele schon zweimal – wie auch ihr sportliches Umfeld im Staff.

Volleyball bei Olympia

Chapeau, Frankreich !

Gold als Lohn außergewöhnlicher Leistungen

Über weite Strecken Top-Sport brachte das Olympische Volleyballturnier der Männer – und einige ganz dicke Überraschungen. Nummer 1: Frankreich holte sich Gold, die erste olympische Medaille überhaupt. Überraschung Nummer 2: Argentinien nahm Bronze mit.

Für die Franzosen schien nach dem erstmaligen Viertelfinal-Einzug der schnelle Rückflug schon gebucht, denn im Viertelfinale ging es gegen Polen, den Weltmeister von 2018 und 2014, der seit dem Amtsantritt von Trainer Vital Heynen (Februar 2018) nur auf ein Ziel geeicht war: Gold in Tokio. Bei den Polen waren zwar Weltklasse-Außenangreifer Wilfredo Leon (29 Punkte) und besonders anfangs der Diagonale Bartosz Kurek (26) nicht zu halten, doch Frankreich entschied das Duell vor allem mit seiner Stärke im Block 3:2 (21:25, 25:22, 21:25, 25:21, 15:9) für sich. 16:6 Blockpunkte standen am Ende für den Sieger zu Buche. Und über die anderen Angriffspositionen punkteten der Diagonale Jan Patry (21) und Earvin Ngapeth (17) fleißig und schickten Polen in ein Tal der Tränen.

Polens Mission trotz Leon gescheitert

Im vierten Viertelfinale setzte sich Russland klar 3:0 gegen Kanada trotz einer guten Leistung der Nordamerikaner mit den Ex-LüneHünen Ryan Sclater und Steven Marshall durch und rückte mit seinen stets zweistellig punktenden Maxim Mikhaylov, Egor Kluika und Dmitry Volkov immer mehr in den Status des Turnierfavoriten. So gaben die Russen auch im Halbfinale Brasilien mit 3:1 das Nachsehen, drehten im 3. Satz selbst noch einen 12:20-Rückstand in ein 26:24. Der Weg zum großen Triumphator in Tokio schien also frei, Frankreich war nach seinem 3:0-Halbfinalerfolg gegen Argentinien einmal mehr in diesem Turnier nur Außenseiter im Finale.

Doch dieses Endspiel wurde zum nächsten, hochklassigen, unerwarteten Höhepunkt. Und einer wirkte dabei wie aufgedreht: Earvin Ngapeth, ohnehin einer der weltbesten Volleyballer, dem aber neben allem Können auch immer wieder der Hang zur Launenhaftigkeit – und auch zum „Wahnsinn“ – nachgesagt wird. Nicht so in diesem Match, das zweieinhalb Sätze eher Ngapeth gegen Russland hätte lauten müssen. Der Außenangreifer punktete nahezu wie er wollte (17 schon nach zwei Sätzen) – Angriffe, Blocks, Service, alles schien ihm zu gelingen. Erst Mitte des 3. Satzes musste er seiner Hyperaktivität Tribut zollen, zudem kam Russland nach einigen Umstellungen besser ins Spiel, erzwang den Satzausgleich.

Im Tiebreak war Ngapeth dann wieder voll da, nahm das Heft entschlossen in die Hand und war allein durch seine Willenskraft ein entscheidender Faktor. 26 Punkte hatte der 30-Jährige, der die letzten 3 Jahre bei Zenit Kazan spielte und künftig in Modena, schließlich auf dem Konto und wurde auch zum MVP gewählt. Da halfen den Russen auch Mikhaylov (21) und Kluika (20) nicht, um die 2:3 (23:25, 17:25, 25:21, 25:21, 12:15)-Niederlage abzuwenden. Zumal bei Frankreich auch der Mittelblock mit Nicolas Le Goff und Barthélémy Chinenyeze erneut bärenstark auftrumpfte und Jenia Grebennikov bestätigte, der wohl beste Libero der Welt zu sein.

Argentinien überrascht mit der Bronzemedaille

Argentinien, das in seinem Pool die USA hinter sich gelassen und frühzeitig nach Hause geschickt hatte, bezwang im Viertelfinale auch Italien (3:2), hatte dann aber im Halbfinale keine Chance gegen Frankreich (0:3). Doch mit leeren Händen wollten die Gauchos um den besten Scorer des Turniers, Bruno Lima, nicht wieder nach Hause und zeigten im Spiel um Bronze gegen Brasilien (im Viertelfinale 3:0 gegen Japan) noch einmal eine famose Leistung. 3:2 (25:23, 20:25, 20:25, 25:17, 15:13) hieß es am Ende nach einem umkämpften Match. Brasilien, bei den vier letzten Olympischen Spielen stets im Finale und zweimal mit Gold dekoriert (2016, 2004), ging damit dieses Mal leer aus.

Die Medaillen bei den Frauen holten die USA (Gold) mit einem deutlichen 3:0 (25:21, 25:20, 25:14) gegen Brasilien, Bronze ging an Serbien, das Korea noch klarer mit 3:0 (25:18, 25:15, 25:15) schlug.

NEWS aus der Liga

Mit Andri Aganis hat sich der VfB Friedrichshafen einen dritten Mittelblocker neben Marcus Böhme und Lucas van Berkel geholt. Der 27-jährige Este, 2,07 Meter groß, kommt aus der griechischen Liga von PAOK Thessaloniki, war davor auch schon in Belgien, Frankreich, Italien und 2013/14 beim TV Bühl. Damit ist der VfB-Kader komplett.

Außenangreifer Tim Grozer (22) hat nach einer Saison die United Volleys Frankfurt wieder verlassen und wechselt in Polens 1. Liga, eine Stufe unter der PlusLiga, zu Gwardia Wrocław (Breslau).

Der TSV Unterhaching hat mit seiner Volleyballabteilung einen Kooperationsvertrag mit dem TSV 1860 München abgeschlossen und firmiert jetzt – inklusive neuem Logo – unter dem Namen TSV Haching München, will sein Image als Vorstadtverein ablegen. Die Sechziger waren in der 1970er- und 1980er-Jahren eine Hochburg im deutschen Volleyball und wollen jetzt ihre lange brach liegende Volleyballsparte wiederbeleben, Haching profitiert zunächst vor allem vom Knowhow des Großvereins hinsichtlich Marketing und Kommunikation.

Beach-NEWS

Nur kurz nach den Olympischen Spielen beginnen an diesem Mittwoch auf der Donauinsel in Wien die Europameisterschaften mit 32 Teams pro Geschlecht und maximal 4 Teams pro Nation und Geschlecht. Für Deutschland sind außer den Olympia-Viertelfinalisten Julius Thole/Clemens Wickler und Laura Ludwig/Margareta Kozuch noch am Start: Alexander Walkenhorst/Sven Winter, Nils Ehlers/Lukas Pfretzschner, Karla Borger/Julia Sude, Victoria Bieneck/Isabel Schneider und Chantal Laboureur/Cinja Tillmann.

Mit einem guten 13. Platz unter 32 Paaren beendeten Julia Kochanek von der SVG Lüneburg und ihre Partnerin Finja Ziegenmeyer (TSV Giesen Grizzleys), die schon eine Woche zuvor in der U17 gestartet waren und 7. wurden, die Deutschen U18-Meisterschaft in Bottrop.

SVG intern

Noch zwei Chancen bestehen für den Volleyball-Nachwuchs, bei den Turnieren des „KidsBeachDay“ teilzunehmen, die die SVG derzeit in Kooperation mit dem NWVV ausgerichtet. Plätze frei sind bei den letzten Veranstaltungen am 25. August (6 bis 12 Jahre) und 26. August (13 bis 18 Jahre).

Mehr Infos und Ameldung unter:

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