Überraschung in Düren käme nun gerade recht
„Bisher sind wir in der Rückrunde in allen Jahren stärker geworden. Das wollen wir auch jetzt, und ich denke, da dürfen wir auch durchaus optimistisch sein. Wir kommen immer besser in Schwung“, wagt Bernd Schlesinger, Sportlicher Leiter und Co-Trainer der LüneHünen, eine Prognose für den Rest der Hauptrunde, die am Mittwoch mit dem erwarteten 3:0 gegen die Bergischen Volleys aus Solingen begonnen hat. Doch nun geht es ins ewig junge Duell beim alten Rivalen powervolleys Düren (Sbd., 19.30 Uhr, Stream auf sportdeutschland.tv).
Düren gegen SVG – da geht es mal wieder um wichtige Punkte für eine gute Platzierung und damit gute Ausgangsposition im Hinblick auf die Playoffs. Im Hinspiel gab es ein glattes 3:0 für die SVG. „Das ist so lange her, das kann man nicht als Vergleich nehmen. Wir hatten damals einfach einen absoluten Sahnetag“, lohnt für Chefcoach Stefan Hübner der Blick zurück nicht. Denn Düren war damals noch nicht im Rhythmus, hat sich seitdem aber stabilisiert, gerade auch wegen der Heimstärke (noch ohne Niederlage). „Sie haben einen sehr breit besetzten Kader mit einer guten Bank und können sich auch aus kniffligen Situationen immer wieder herausziehen. Sie spielen wieder eine sehr gute Saison“, weiß Hübner, was für eine schwere Aufgabe auf seine Mannen zukommt.
Daran ändert auch nichts, dass die Nordrhein-Westfalen derzeit im Spiel- und Reise-Stress sind, mitten in einer Phase von 6 Auftritten in 22 Tagen stehen. „Das kann auch helfen – da ist man richtig im Rhythmus. Allenfalls die Reiserei ist belastend, da sind die Jungs froh, wenn sie ihre langen Beine wieder ausschütteln können“, sieht Hübner keinen Nachteil beim Gegner.
Und dass bei Düren eventuell der Lette Romans Sauss – der der SVG schon so viele Probleme bereitete – fehlt (Wadenverletzung), ist für ihn kein Thema: „Darauf zu spekulieren und sich ein Stück weit in Sicherheit zu wiegen, kann ein großer Fehler sein. Oft ist es doch dann so, dass ein anderer die Chance nutzt und in die Bresche springt. Wie gesagt, die haben einen breiten Kader.“
Auch die LüneHünen haben inzwischen mehr personelle und taktische Möglichkeiten, da alle Akteure nun fit sind. Überraschte Hübner in Friedsrichshafen noch damit, dass er im dritten Satz beide Diagonalangreifer gleichzeitig brachte, so ließ er gegen Solingen Ryan Sclater und Jannik Pörner draußen. Roy Ching spielte auf dieser Position. Und der Neuseeländer rechtfertigte das Vertrauen, war am Ende bester Scorer mit 14 Punkten. Erstmals überhaupt in der Anfangssechs stand Zuspieler Gijs van Solkema und bestätigte seinen starken Auftritt nach der Einwechselung in Friedrichshafen. Eine weitere Überraschung: Cody Kessel und Ray Szeto, bisher sich ablösende Konkurrenten im Außenangriff, spielten gemeinsam.
„Solche Dinge schwebten uns schon von Anfang an vor, doch die Neuformierung einer Mannschaft dauert eben etwas. Und es kam ja leider auch die Verletzung von Jannik Pörner dazwischen. Auch diese Variationsmöglichkeiten werden uns nun in der Rückrunde aber stärker machen“, frohlockt Schlesinger. Nun darf man gespannt sein, wie die Starting Six in Düren aussieht.