SVG Lüneburg international dabei
SVG wagt Sprung nach Europa
Start im CEV Cup – Auslosung am nächsten Freitag
Die SVG Lüneburg geht den nächsten Entwicklungsschritt und der heißt Europapokal. In der kommenden Saison werden die LüneHünen international aufschlagen, nachdem dreimal zuvor trotz Qualifikation ein Verzicht erklärt worden war. Nun heißt es: CEV Volleyball Cup, wir kommen!
Als Bronzemedaillen-Gewinner wäre die SVG wie auch Düren eigentlich qualifiziert für den Challenge Cup, Nummer 3 in der Reihe der Europacup-Wettbewerbe. Beide stellten aber bei der Meldung gleich den Antrag, gerne auch eine Stufe höher im CEV Cup spielen zu wollen, falls möglich. Diesem Wunsch wurde nun auch stattgegeben, denn im Challenge Cup sind ohne die beiden deutschen Vertreter 37 Teams gemeldet, im CEV Cup dagegen wäre ohne SVG und Düren nur ein 29er-Feld zusammengekommen. Dort im CEV Cup ist aus der Bundesliga zudem Frankfurt als Pokalsieger gemeldet. In der Champions League werden wieder Meister Berlin und Friedrichshafen spielen.
Illustre Namen im Teilnehmerfeld
„Ich hätte mich auch über einen Start im Challenge Cup als nächstem Schritt unserer Entwicklung gefreut. So ist es aber natürlich nochmal etwas anderes. Da sind die möglichen Gegner noch namhafter“, blickt Chefcoach Stefan Hübner schon gespannt der Auslosung entgegen. Diese findet am kommenden Freitag, 25. Juni, statt. Und Hübner ergänzt: „Ich freue mich besonders auch für die Spieler, die noch gar nicht international angetreten sind, weder mit einem Verein noch mit einer National- oder Junioren-Nationalmannschaft. Das ist schon etwas Spannendes, raus aus dem Liga-Alltag, die Chance, ganz neue Erfahrungen zu sammeln.“
Im Kreis der somit 31 Mannschaften sind illustre Namen dabei. Gewinner in der letzten Saison war Dynamo Moskau, 2019 holte Trentino Itas diesen Pokal. Die Palette reicht nun von TSV Jona/Schweiz oder VK Prag über alte (Testspiel-)Bekannte wie Groningen bis zu Größen wie dem polnischen Spitzenteam Belchatow über den vielfachen französischen Meister und Pokalsieger Tours VB (Double 2019) bis zum oftmaligen Champions-League-Triumphator Zenit Kazan. Zu den gemeldeten Teams kommen dann noch die Starter, die in der Qualifikation zur Champions League gescheitert sind – letztes Jahr zum Beispiel Dynamo Moskau. Los geht’s am 9./11. November mit den Hinspielen der ersten Runde (1/32-Finale) und den Rückspielen dann eine Woche später.
Bis dahin wartet noch viel Arbeit besonders auf SVG-Teammanager Matthias Pompe, der das Thema Europacup schon in den letzten Wochen oft auf dem Zettel hatte. Denn international zu spielen ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Das beginnt schon bei der Einarbeitung in das Thema: „Das Regelwerk ist 128 Seiten stark, natürlich alles auf Englisch,“ berichtet Pompe. Es legt in den Durchführungsbestimmungen auch die kleinste Kleinigkeit fest, die von den teilnehmenden Vereinen penibel zu beachten sind – Stichworte: Court-Layout, Kleidungs-Layout, Gestaltung von PR-Materialien, Vor- und Nachberichterstattung inklusive Fotos für die CEV, technische Qualität der LED-Banden oder später dann eventuell auch Installation des Challenge-Systems (Pflicht ab Viertelfinale).
„Das wird alles ein riesiger Mehraufwand – und für die Spieler natürlich eine Mehrbelastung mit den englischen Wochen“, weiß Pompe, auf den dann nach der Auslosung auch die genaue Terminabstimmung – eingebettet in den Bundesliga-Spielplan – zukommt, dazu Anreise, Hotel-Buchung, eventuell Visum-Beantragung. Und wohl auch noch Corona-Bestimmungen in der dann noch nicht vollständig bewältigten Pandemie.
Die neue Arena macht vieles einfacher
SVG-Geschäftsführer Andreas Bahlburg sieht das alles aber auch als eine Belohnung für die letzten Leistungen: „Das wir in dieser Saison schon so weit sind, war ja aus sportlichen Gründen erst nicht zu erwarten. Dann haben das die Jungs mit einer tollen Rückrunde noch möglich gemacht. Bisher mussten wir auf eine Meldung international verzichten, so schwer es auch fiel. Die Arena macht nun natürlich vieles einfacher. Früher mit dem Umzug nach Hamburg – und dann noch mit Spielen unter der Woche – wäre das schon organisatorisch nicht zu stemmen gewesen, mal abgesehen von den Kosten für die Hallenmiete in Hamburg. Inzwischen haben wir Erfolgsprämien in Sponsorenverträgen stehen, die beim Erreichen des Europacups zum Tragen kommen und zusammen mit den zu erwartenden Zuschauereinnahmen das finanzielle Risiko überschaubar machen.“ Die Premiere kann also kommen.