Skip to main content
Auf herausragende Werte in der Annahme kamen Libero Tyler Koslowsky mit 75 Prozent und Viktor Lindberg mit 66 Prozent, der zudem Topscorer war. Foto Behns

Optimaler Start in 2020 und Platz 4

LüneHünen machen reiche Beute

Gegen Rottenburg zweites 3:1 in 4 Tagen

6 Punkte innerhalb von 4 Tagen: Mit diesem optimalen Start ins neue Jahr 2020 hat die SVG Lüneburg dafür gesorgt, dass das in der Hinrunde errichtete Fundament für die Playoffs noch stabiler geworden ist. Dem 3:1 in Bühl am Mittwoch ließen die LüneHünen nun ein 3:1 (25:17, 22:25, 25:19, 25:23) gegen den TV Rottenburg folgen, verteidigten damit Platz 4 und verabschiedeten sich für diese Saison mit dem gewünschten Erfolgserlebnis von zufriedenen Fans aus der Gellersenhalle. Denn bei den nächsten Heimspielen heißt es nun: Auf nach Hamburg-Neugraben in die CU Arena!

Die Gellersenhölle brodelte noch einmal richtig, nicht nur die LüneHünen waren sofort auf Betriebstemperatur. Gefeiert von den Fans, legten sie einen Blitzstart hin (6:1). Herausragend, auch im weiteren Verlauf, war dabei Viktor Lindberg – als wenn er es dem Rottenburger Coach Christophe Achten mal richtig zeigen wollte. Unter ihm spielte der SVG-Kapitän in der vergangenen Saison bei Raison Loimu in Finnland. Da auch Blake Scheerhoorn von den Gästen kaum zu kontrollieren war, Block und Service hoch effektiv waren, während Rottenburg einige Probleme in der Annahme hatte und der Aufschlag einfach schlecht war (7 Fehler bei 18 Versuchen), war der Eingangssatz eine klare Angelegenheit und über Zwischenstände von 8:4, 16:12 und 22:14 schnell entschieden.

Gelungener Abschied aus der Gellersenhölle

Dass Rottenburg in dieser Saison aber über eine starke Mannschaft verfügt, zeigte sich danach. Die SVG legte zwar wieder vor (10:7), musste aber für ihre Punkte – darunter wie zuvor je 4 von Lindberg und Scheerhoorn – viel mehr kämpfen. Durch spektakuläre Abwehraktionen mit Flugeinlagen beiderseits wurden die Rallys länger, die Aufschlag-Qualität der Schwaben wurde höher, während sie bei den Mannen um Lindberg ebenso abnahm wie die Angriffsquote. Der TVR glich aus (10:10) und hielt das Geschehen dann zunächst offen, um in der Crunchtime aus einem 18:20 eine 21:20-Führung zu machen und sie nicht mehr herzugeben.

Nach diesem Satzausgleich kamen die Gastgeber aber in alter Frische aus der 10-Minuten-Pause und legten ein 9:6 vor. Doch die Schwaben hatten umgestellt, insbesondere der neue Diagonalangreifer Johannes Mönnich machte nun, auch mit guten Aufschlägen, auf sich aufmerksam und wurde am Ende noch bester Scorer mit 10 Punkten. Rottenburg drehte den Spieß um (11:12), doch der Hoffnungsschimmer war schnell verglüht. Denn bei der SVG kamen nun Antti Ronkainen und Anton Brehme neben weiterhin Lindberg und Scheerhoorn immer besser zum Zug. So hieß es zu Beginn der Crunchtime 20:15, und dieser klare Vorsprung wuchs sogar noch an.

Abschnitt vier verlief wieder ausgeglichener. Rottenburg wehrte sich, führte 8:6 bei der ersten technischen Auszeit und machte aus einem 9:10 noch einmal ein 12:10, ehe sich dann nach der zweiten technischen Auszeit langsam der Drei-Punkte-Sieg abzeichnete. Denn Lindberg nahm jetzt das Heft in die Hand, machte die Punkte zum 17:16, 18:16 und 20:16. Und über die Mitte wurden die Schnellangriffe über Brehme und Schlien nun unwiderstehlich. Auf diese Art verwandelte Brehme schließlich auch den Matchball zum 25:23, nachdem Rottenburg nach einem klaren Rückstand noch einmal gefährlich herangekommen war.

In Ruhe Vorbereitung auf Friedrichshafen

Auf die Entschlossenheit und Vehemenz, mit der Brehme diesen letzten Ball ins Feld prügelte, angesprochen, meinte der Nationalspieler: „Ich liebe solche Drucksituationen, da läuft der Arm dann nochmal einen Tick schneller.“ Wirklich zufrieden war er aber mit seinem Auftritt nicht: „Anfangs war das nicht gut, ich bin schwer reingekommen ins Spiel. Die Umstellung von der Natio zurück hierher war nicht einfach, da war das Zusammenspiel mit den Zuspielern in vielen Nuancen ganz anders.“ Dennoch hatte er am Ende 12 Punkte, nur Lindberg (18) und Scheerhoorn (15) kamen auf mehr. MVP wurde Lindberg, bei den Gästen Libero Taichi Kawaguchi.

SVG-Coach Hübner freute sich, nun mit einem guten Punktepolster in die Trainingswoche vor dem schweren Spiel in Friedrichshafen am nächsten Wochenende gehen zu können: „Ich bin natürlich richtig zufrieden mit diesem Start und sehr froh, wie die Spiele gelaufen sind – wenn auch noch nicht alles wieder rund läuft nach der Pause. Aber die Jungs sind heiß, werfen sich in jeden Ball und haben richtig Lust auf Volleyball.“

Die SVG spielte mit: Lindberg, Krage, Scheerhoorn, Ronkainen, Brehme, Durkin, Koslowsky; eingewechselt: Michelau, van Solkema, Schlien, Pörner.