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Matt Slivinski (r.), erstmals in der Starting Six, und Blake Leeson (neben ihm), die hier im Block Ben-Simon Bonin stoppen, gehörten auch im Angriff zu den effektivsten Spielern der SVG. Foto: Behns

Nun das denkbar schwerste Los

Nach 3:1 gegen Bitterfeld-Wolfen wartet Berlin

Die LüneHünen haben ihre Hausaufgaben im DVV-Pokal gut gemacht, doch die „Belohnung“ war nicht nach ihrem Geschmack. Denn im Lostopf steckte nach dem 3:1 (25:12, 22:25, 25:12, 25:17)-Erfolg im Viertelfinale gegen den VC Bitterfeld-Wolfen die denkbar schwerste nächste Aufgabe: Titelverteidiger Berlin Recycling Volleys – und dann auch noch ein Auswärtsspiel (6. Dezember).

Mit Slivinski sofort unter Volldampf

Wie schon eine Woche zuvor im Bundesligaspiel in Sachsen-Anhalt stand die SVG gegen den bis dato stärksten Aufsteiger auch im Pokal sofort unter Volldampf und überfuhr die Gäste im Eingangssatz regelrecht. Dabei gönnte Chefcoach Stefan Hübner dem zuletzt so starken Erik Röhrs eine Pause und brachte stattdessen Matt „Slivi“ Slivinski erstmals in der Starting Six, der das Match auch mit dem 1:0 eröffnete und als bester Scorer im 1. Satz (5) seine Aufstellung rechtfertigte. Über 8:2 und 16:5 ging es mit 20:9 in die Crunchtime – es gelang nahezu alles.

So schien es in Durchgang 2 weiterzugehen, aber Volleyball ist manchmal mysteriös. Nachdem Yann Böhme, nach gesundheitlichen Problemen während des letzten Heimspiels nun wieder topfit, eine Aufschlagserie hingelegt hatte, riss nach der ersten technischen Auszeit (8:5) der Faden. So bitter wollte es Bitterfeld nicht werden lassen, kämpfte sich ins Match, fand seinen Aufschlag und darüber auch ein gefährliches Angriffsspiel, besonders über die Achse Matus Jalovecky (Zuspieler) mit Logan House – der Diagonalangreifer kam in diesem Abschnitt auf 6 Punkte.

Noch bemerkenswerter in dieser Phase war aber das Service von Sebastian Rösler, nachdem sein Team erst auf 11:10 herangekommen war und er ab dem 14:15 an der Linie stand: drei Asse in Serie sorgten für ein 14:18. Trainer Hübner reagierte, „opferte“ den im Angriff starken Jesse Elser (5 Punkte in diesem Satz) und schickte Röhrs zur Stabilisierung der Annahme aufs Feld. Der Satz war zwar nicht mehr umzubiegen, ab Durchgang 3 aber hatte die SVG wieder alles im Griff. „Wir sind gut zurückgekommen, nachdem Bitterfeld im zweiten Satz das Spiel mit sehr hoher Energie an sich gerissen hatte“, freute sich später Mittelblocker Matt Knigge – und trug selbst erheblich dazu bei.

Elgert lenkt das Spiel immer besser

Denn nun trumpfte Knigge auf, verwandelte seine drei Angriffe und setzte zwei Kill-Blocks und legte im 4. Satz noch vier Punkte drauf. Neben ihm blieb auch Blake Leeson zuverlässig wie in den Sätzen zuvor, kam am Ende ebenfalls wieder auf eine zweistellige Punkteausbeute. Und Zuspieler Max Elgert variierte bestens, setzte zwischendurch auch Böhme (5) immer wieder in Szene. Der freute sich: „Die Verbindung mit Max wird immer besser.“ Was sich auch im 4. Abschnitt noch zeigte, sodass Böhme Topscorer mit 15 Punkten (56%) vor Slivinski (14/52%) wurde und auch zum MVP gewählt wurde.

So war im 3. Satz schon zur ersten technischen Auszeit und einer Aufschlagserie von Leeson wieder alles im Lot (8:5) und wuchs der Vorsprung über 16:9 auf 20:11. Und in Durchgang 4 war zwar der Endstand nicht so überdeutlich (25:17 statt vorher 25:12), verlief aber über 8:4 und 16:11 auf 20:13 ähnlich. Leeson verwandelte schließlich den ersten Matchball, nachdem Röhrs noch einmal ordentlich gepunktet hatte (5).

Im Halbfinale wird die „Road to Mannheim“ nun also steinig, es geht nach Berlin. Und da werden unweigerlich Erinnerungen an den letztjährigen Wettbewerb wach. Da musste die SVG, übrigens auch nach einem vorangegangenen Sieg gegen Bitterfeld, schon im Viertelfinale in die Hauptstadt – und lieferte dem Favoriten eine legendäre Schlacht, ließ sich erst im Tiebreak mit 25:27 nach 12 Matchbällen und 147 Minuten bezwingen.

SVG: Elser, Knigge, Böhme, Slivinski, Leeson, Elgert – Worsley; ein gewechselt: Gerken, Ketrzynski, Mohwinkel, Röhrs.    (hre)

Maskottchen-Name gefunden

Am Saisonbeginn hatte die SVG ein neues Maskottchen vorgestellt und seine Fans zur gemeinsamen Namens-Findung aufgerufen – der Name ist inzwischen gefunden: Lüne Leo heißt der Glücksbringer, der die LüneHünen nun in den Heimspielen unterstützt und begleitet.

Pokal-Spieltag zusammengefasst

Das andere Halbfinale neben Berlin – SVG, das Leichtathlet Luis Oberbeck, deutscher 800-m-Meister, als Losfee zusammenstellte, heißt Giesen – Herrsching. Die Hildesheimer wurden ihrer Favoritenrolle gegen Freiburg gerecht und Herrsching, das mal wieder in der Nikolaushalle statt im Münchner BMW-Park spielte, sorgte mit einem 3:2 für die erste Saisonniederlage Dürens.

Viertelfinale im Stenogramm:

SVG Lüneburg – VC Bitterfeld-Wolfen 3:1

(25:12, 22:25, 25:12, 25:17)

84 Min., 1532 Zuschauer

MVP: Böhme (SVG)

Scorer: Böhme (15), Slivinski (14), Knigge (12), Leeson (11), Röhrs (10), Elser (8), Ketrzynski (3), Elgert (2) – House (15), Bonin (12), Rösler (5), E. Visgitis, Hoyer (je 4), Jalovecky (3), Decker (1)

Helios Giesen Grizzlys – FT 1844 Freiburg 3:0

(25:17, 25:13, 25:12)

68 Min., 913 Zuschauer

MVP: Wagner (Giesen)

Beste Scorer: Günthör (10), Wagner, Karlitzek (je 9) – Jung (9), Hein (8), Harms, Parish (je 4)

WWK Volleys Herrsching – powervolleys Düren

(25:23, 21:25, 13:25, 27:25, 15:12)

125 Min., 650 Zuschauer

MVP: John (Herrsching)

Beste Scorer: John (21), Timmermann (13), Gruvaeus (12), Mayaula (11) – Baghdady (16), Mouchlias, Ernastowicz (je 13), Andrei (12)

Blue Volleys Gotha – Berlin Recycling Volleys 0:3

(23:25, 19:25, 18:25)

77 Min., 800 Zuschauer

MVP: Tille (Berlin)

Beste Scorer: nicht gemeldet

NEWS aus der Liga

Aufatmen beim VfB Friedrichshafen nach langem Bangen: der im Sommer verpflichtete kubanische Mittelblocker José Israel Masso Alvarez (25), zuletzt bei Sporting Lissabon in Portugal unter Vertrag, ist nun nach Visum-Problemen endlich am Bodensee eingetroffen

Bei den Berlin Recycling Volleys muss Nationalspieler Tobias Krick derzeit eine Pause einlegen. Der Mittelblocker zog sich eine Gehirnerschütterung zu.

Mittelblocker Maxim Künitz von den Netzhoppers KW fällt mit einer Knöchelverletzung vorerst aus.

SVG-NEWS in  Kürze

In der Regionalliga setzte die SVG Lüneburg II ihre Siegesserie mit einem 3:1 (25:18, 25:17, 14:25, 25:19) beim Tabellenvorletzten GfL Hannover fort – der vierte Dreier in Folge. Falk Bahlmann wurde MVP, weiter spielten: Tjard Ocker, Noel Langschwager, Peer Rübke, Connor Landon, Patrick Kruse – Libero Nabil Tahiri und Bosse Dettmar.

Beach-NEWS

Kira Walkenhorst, 2016 Olympiasiegerin an der Seite von Laura Ludwig, unternimmt 2024 ein neuerliches Comeback. In diesem Jahr spielte sie zunächst mit Anna Behlen, fiel dann aber ab Mai wegen einer Knieoperation aus. Künftig bildet die 33-Jährige ein Duo mit Isabel Schneider (32) auf der deutschen Tour und hat die DM als Ziel, wie sie jetzt bekannt gab. Beide wollen aber auch in Turnieren zusammen mit Nachwuchstalenten an den Start gehen, um ihre Erfahrungen weiterzugeben.

Jeweils einen guten 5. Platz und wertvolle Weltranglistenpunkte erreichten Karla Borger/Sandra Ittlinger und Lukas Pfretzschner/Sven Winter beim „Pro Tour“-Turnier der zweithöchsten Kategorie Challenge in Chiang Mai/Thailand.

Volleyball-Bundesliga, Volleyball-News

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