Rottenburg kommt nach erstem Sieg mit frischem Mut
Die Tabelle der Volleyball-Bundesliga ist ziemlich verzerrt, drei bis sechs Spiele haben die 12 Teams absolviert. Platz vier der SVG ist daher im Konzert der ganz Großen der Liga nur bedingt aussagekräftig, die Zwischenbilanz liest sich mit 10 Punkten aus 5 Auftritten dennoch äußerst erfreulich. Und dieser Grundstock soll nun weiter anwachsen, wenn an diesem Sonnabend (19 Uhr) der TV Rottenburg in die Gellersenhalle kommt.
Nach fünf langen Wochen ohne Heimspiel dürsten Spieler, Trainerteam und Staff nach der Rückkehr in ihr Wohnzimmer. Aber auch die Fans sind heiß, die Gellersenhölle wieder brennen zu lassen. Zumal ihre Lieblinge mit frischem Ruhm zurückkehren: zum dritten Mal der Einzug ins Pokal-Halbfinale, davor erstmals in der Bundesliga-Hauptrunde ein Punkt in Düren, eine weitere Woche zuvor das 3:1 bei KW-Bestensee.
Dezember soll besonders erfolgreicher Monat werden
Nun eröffnet die Aufgabe gegen Rottenburg einen intensiven und hoffentlich ebenso erfolgreichen Monat mit insgesamt sechs Spielen. Die Schwaben hatten ein extrem schweres Startprogramm mit Friedrichshafen (0:3), Frankfurt (0:3) und Haching (1:3) und zudem Verletzungsprobleme. So fiel in dieser Zeit der neue erste Zuspieler Jannis Hopt, schon im Nationalteam erprobt, mit einer Handverletzung aus. Am vergangenen Spieltag beim ersten Saisonsieg im Kellerduell gegen KW-Bestensee (3:0) gab der 22-jährige bisherige Frankfurter sein Comeback.
Seitdem hatte das im Pokal nicht mehr vertretene Team von Langzeittrainer Hans-Peter Müller-Angstenberger (im 17. Jahr) zwei Wochen Zeit, sich intensiv auf das Match im Norden vorzubereiten und kommt mit frischem Mut. Davon zeugt auch ein Posting mit Augenzwinkern auf Facebook, in dem die bisherige Rottenburger Null-Punkte-Bilanz in der Gellersenhalle beleuchtet wird: „Diesmal wollen wir aber Zählbares mit nachhause bringen. Wir lassen extra im Mannschaftsbus Platz für Punkte…“, heißt es da.
Gut eingeschlagen von den Neuzugängen haben bei den Gästen US-Mittelblocker Mitch Penning und der Diagonale Alex Duncan-Thibault (Kanada). Beide spielten davor zusammen in der italienischen Serie A beim Underdog Biosi Indexa Sora. Und dann gibt es da ja noch den fast 40-jährigen brasilianischen Weltenbummler Idner Faustino Lima Martins („Idi“) und das große Talent im Außenangriff mit berühmtem Namen, Tim Grozer, der jüngere Bruder von Georg „Hammerschorsch“ Grozer.
Aufschläge mit Wirkung sind Rottenburgs Stärke
Die Süddeutschen auf die leichte Schulter zu nehmen, wäre also fahrlässig. Sie sind stets für Überraschungen gut. Erinnert sei nur an den knappen 3:2-Erfolg der SVG im Februar diesen Jahres im Süden. „Da haben wir sie ins Rollen kommen lassen – dann sind sie mit ihrem emotionalen Spiel immer gefährlich“, weiß SVG-Chefcoach Stefan Hübner und ergänzt: „Sie werden uns mit ihrem aktuellen Team besonders im Aufschlag herausfordern, da haben sie viel Potenzial.“ Im Bundesliga-Ranking „Aufschläge mit Wirkung“ liegen drei Rottenburger unter den Top 4: „Idi“, Penning und Timon Schippmann.
Die SVG kann personell wohl aus dem Vollen schöpfen. Der zuletzt mit Rückenbeschwerden fehlende Ray Szeto trainiert wieder mit und „bewegt sich deutlich freier“, so Hübner.
An der Abendkasse sind noch Rest-Karten erhältlich.
Für das Pokal-Halbfinale gegen die Berlin Volleys am 13. Dezember in der CU Arena brummt der Vorverkauf, für Interessenten empfiehlt es sich also, sich schnell um Tickets zu kümmern. Am Sonntagabend um Mitternacht endet die „early-bird“-Aktion mit verbilligten Karten, ab Montag kostet der Eintritt im regulären Verkauf dann 16 (ermäßigt 14) Euro für einen Sitzplatz.