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Ein Wiedersehen, das Freude macht

Jastrzebski Wegiel erneut dritter Gegner der Gruppenphase

Eine der besten Vereinsmannschaften der Welt im Volleyball gibt sich erneut die Ehre in der LKH Arena. Wie schon in der letzten Saison muss (oder darf ?) die SVG Lüneburg in der Champions League wieder gegen Jastrzebski Wegiel aus Polen ran, und wie im Vorjahr ist es das dritte Match der Gruppenphase, zu dem der haushohe Favorit im Pool E am 4. Dezember um 19 Uhr seine Visitenkarte abgibt. Wer sich von dessen Klasse ein Bild machen will, sollte sich alsbald um Karten im Vorverkauf kümmern, denn es wird voll im Volleyball-Tempel an der Ilmenau!

Auch ein Ex-LüneHüne beim Weltklasse-Team

Bei der Neuauflage gibt es ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern, aber nicht nur aus dem Wegiel-Team des Vorjahres, das damals wie schon im Jahr davor bis ins Finale vorstieß. Die Mannschaft aus der 90.000-Einwohner-Stadt Jastrzębie-Zdrój wurde mit jeweils zehn Ab- und Zugängen erheblich verändert, und unter den Neuen sticht aus deutscher Sicht einer hervor: Anton Brehme. Der Mittelblocker war ja in der Saison 2019/20 als Youngster ein LüneHüne, losgeeist für ein Jahr von den Berlin Volleys, bei denen er gegen drei starke Konkurrenten auf der Bank zu versauern drohte. Das Supertalent brauchte Spielpraxis, die bekam der damals 20-Jährige hier – leider wurde die Saison dann wegen des Corona-Ausbruchs abgebrochen.

Aber „Toni“ hatte nachhaltig Eindruck hinterlassen, bei den SVG-Fans, in der Bundesliga und auch schon in der Nationalmannschaft. Er kehrte für zwei Jahre nach Berlin zurück, fiel eine Saison lang verletzt aus, reifte dann aber zu einem Weltklassemann, der sich zunächst im italienischen Modena behauptete und nun auch in der polnischen PlusLiga eingeschlagen hat – an der Seite von Norbert Huber, dem vielfachen polnischen Nationalspieler, der von den LüneHünen vor einem Jahr beim 3:1 in der LKH Arena nicht zu stoppen war: Topscorer mit 19 Punkten, davon nur ein Block, alle anderen im Angriff (Quote 86%).

Zwei weitere Neue bei Wegiel haben eine Bundesliga-Vergangenheit: der Franzose Timothee Carle, zuvor 4 Jahre in Berlin, und der Argentinier Luciano Vicentin, zwei Jahre in Friedrichshafen (2021-2023), den Chefcoach Marcelo Mendez nun aus Ankara nach Polen lotste. Mendez ist ja „nebenbei“ weiterhin Argentiniens Cheftrainer, der Vicentin auch mit im Olympiakader von Paris hatte. Dort war auch Carle dabei, ebenso sein französischer Landsmann Benjamin Toniutti (wie bisher Wegiels Kapitän und Zuspieler) und einige Polen ohnehin: neben Huber noch Top-Außenangreifer Tomasz Fornal, Jakub Popiwczak als Ersatz-Libero und ein weiterer prominenter Zugang: Diagonalangreifer Lukasz Kaczmarek.

Der 30-Jährige, zuletzt sechs Jahre bei ZAKSA Kedzierzyn-Kozle, bekam in seiner Karriere schon zahlreiche Auszeichnungen, so als bester Diagonaler der PlusLiga 2021/22, bester Diagonaler der Champions League 2020/21, als Topscorer der Königsklasse 2022/23, bester Diagonaler und bester Blocker der EM 2023 sowie bester Diagonaler der Nations League 2023. So ist natürlich auch seine Titelsammlung umfangreich, an der Spitze der dreifache Gewinn der Champions League mit ZAKSA 2021, 2022 und 2023.

Die Position des Hauptangreifers wurde komplett neu besetzt, neben Kaczmarek noch mit Routinier Arkadiusz Zakieta (32) vom PlusLiga-Underdog Suwalki. Denn der Franzose Jean Patry zog weiter zu Galatasaray Istanbul, der Ex-LüneHüne Ryan Sclater nach Tours/Frankreich. Besonders auf Kaczmarek ruhen nun die Hoffnungen von Wegiel, nach zwei Finalniederlagen und zwei dritten Plätzen endlich auch die begehrteste Vereinstrophäe gewinnen zu können.

Auch im Nationalteam hatte er oft Anlass zu feiern (u.a. zuletzt Olympia-Silber in Paris), doch dort stand Kaczmarek oft im Schatten von Weltstar Bartosz Kurek, der schon u.a. in Russland, Italien und Japan unter Vertrag stand. Aber er hat stets geliefert, wenn er gebraucht wurde – Kaczmarek wird für die SVG mindestens ähnlich schwer zu stoppen sein wie im letzten Jahr Patry. (hre)

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