Dreierserie noch etwas verlängern
Mittwoch soll auch Dachau geschlagen heim fahren
Nach einer kleinen Verschnaufpause für die LüneHünen nimmt die Volleyballsaison nun richtig Fahrt auf. Die Champions League beginnt in Kürze, die Bundesligisten steigen in den DVV-Pokal ein, in der Liga geht es ohnehin weiter um Punkte – für die SVG schon an diesem Mittwoch (19 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den ASV Dachau, ein vom Wochenende verlegtes Match. Mit drei Punkten soll das Konto weiter angefüllt werden, bevor die Aufgaben gegen die Schwergewichte anstehen.
Die nächsten Wochen werden intensiv
Die Spitzenposition über Wochen musste die SVG inzwischen erwartungsgemäß an Meister Berlin abtreten, der bis zum Sonnabend noch mit einem Spiel im Rückstand war. Dennoch war der vergangene Monat ein wahrlich „goldener Oktober“ mit fünf Dreiern in Serie nach schon einem 3:0 Ende September. Dass das auch gegen die vermeintlichen Underdogs nicht selbstverständlich ist, musste gerade Nordrivale Giesen leidvoll in Freiburg erfahren (2:3). Diese Serie wollen die Schützlinge von Cheftrainer Stefan Hübner nun gegen Dachau mit weiteren drei Punkten auf sieben Matches verlängern.
Nach dem Karlsruhe-Spiel gab der Coach drei Tage frei, dafür wurde dann seit Donnerstag durchtrainiert, u.a. auch mit zwei Einheiten am vergangenen Sonntag. Denn die nächsten Wochen werden intensiv mit sieben Spielen im November, mindestens sechs im Dezember (sieben bei Halbfinal-Einzug im DVV-Pokal) und sechs im Januar. Da braucht es nicht nur körperliche, auch geistige Frische.
Bei diesem Programm könnte vorteilhaft sein, dass wirklich weite Reisen erst ab Mitte Januar anstehen, bis auf eine Ausnahme: in der Königsklasse nach Sofia. Stand jetzt – im Pokal-Viertelfinale könnte, je noch Auslosung, noch eine größere Tour hinzukommen. Alle anderen Aufgaben finden daheim oder nicht allzu weit entfernt statt (Giesen, Berlin, auch Kriftel im Pokal und Bitterfeld). Erst einmal gilt es aber an diesem Mittwoch, auch gegen Dachau nicht zu patzen und im Idealfall eine Leistung aus einem Guss abzurufen.
Das gelang zuletzt trotz aller Erfolge nicht immer. So auch gegen Karlsruhe nicht, als im 2. Satz der Faden riss und erst Mitte des 3. Durchgangs wieder aufgenommen wurde. Der Sportliche Leiter Bernd Schlesinger monierte dann auch: „Solche Hänger wünschen wir uns künftig deutlich kürzer, sie sollte man nicht zu oft haben bei unseren Ansprüchen. Wir spielen schließlich Champions League und wollen unter die ersten Vier. Eine Kernaufgabe liegt deshalb in nächster Zeit auch darin, im mentalen Bereich zu arbeiten. Gut war aber, wie wir ins Spiel zurückgefunden haben, das ist mit so einer jungen Mannschaft durchaus eine Kunst.“
Gegen Dachau gibt es nun ein Wiedersehen mit Matt Slivinski, der in der grandiosen vergangenen Saison angesichts übermächtiger Konkurrenz auf seiner Position nicht über eine Nebenrolle in Lüneburg hinauskam. Bei den Oberbayern ist das nun ganz anders. Da ist der 25-jährige ein Führungsspieler mit wichtigen Rollen in Angriff, Annahme und Aufschlag – und sogar Kapitän. In den letzten beiden Spielen fehlte er mit Schulterproblemen, schon gab es für Dachau ernüchternde Ergebnisse: 0:3 gegen Freiburg und sogar 0:3 in Haching. Vorher hatte Dachau immerhin 9 Punkte in 5 Spielen gesammelt und sich mit einem überwiegend starken Slivinski auf Platz 8 vorgeschoben.
Ob er nun wieder dabei ist, ist noch fraglich. Geschwächt werden die per Bahn kommenden Gäste auf jeden Fall sein. Mittelblocker Iven Ferch ist krank, Außenangreifer Patrick Rupprecht und der 2. Zuspieler Luca Russelmann müssen aus beruflichen Gründen passen. (hre)
Bundesliga-Spieltag zusammengefasst
Freiburg ist der Gewinner des Wochenendes mit zwei Siegen – erst einem überraschenden 3:2 gegen Giesen, keine 24 Stunden später mit einem einkalkulierten 3:0 gegen den VCO Berlin. Das führte zur – sicher nur vorübergehenden – Klettertour auf Rang zwei. Der Triumph gegen Giesen in 152 Minuten (!) war hoch dramatisch. Die Freie Turnerschaft (FT) führte 2:0 nach Sätzen, musste dann den Ausgleich hinnehmen und in den Tiebreak. Der ging in die Verlängerung, nachdem die Hausherren schon 2:7 und 6:10 zurücklagen. Die Aufholjagd inklusive einiger Challenges brachte mit dem 8. Matchball, genutzt von Anton Jung per Block gegen Hauke Wagner, das Happyend. Ein entscheidendes Element waren aber Angriffe über die Mitte. Da sammelten Charles Figy und Liam Kristjanson zusammen 23 Punkte – plus noch 4 Kill-Blocks.
Am Mittwoch wird nun die Tabelle ein Stück weit begradigt, neben der SVG gegen Dachau spielen auch die Netzhoppers gegen Haching. Zudem steigt das erste Achtelfinale im DVV-Pokal, Berlin Recycling Volleys gegen Herrsching.
Die Spiele vom Wochenende:
TSV Haching München – WWK Volleys Herrsching 1:3
(28:26, 19:25, 19:25, 18:25)
107 Min., 856 Zuschauer
MVP: John (Herrsching)
Beste Scorer: Milovanovic (13), Passalent (12), Matautia (10) – John (26), Gruvaeus (15), Welsch (14)
FT 1844 Freiburg – TSV Giesen Grizzlys 3:2
(25:20, 25:23, 20:25, 17:25, 20:18)
152 Min., 1500 Zuschauer
MVP: Figy (Freiburg)
Beste Scorer: Kobrine (20), Figy (14), Kristjanson (13) – Mantha (24), Wagner (19), Champlin (16)
Netzhoppers KW – Berlin Recycling Volleys 0:3
(12:25, 18:25, 19:25)
73 Min., 928 Zuschauer
MVP: Mote (Berlin)
Beste Scorer: Timmermann (10), Peters (7), Böhme (4) – Hanes (14), Mote (11), Schott, Krick (je 10)
Baden Volleys Karlsruhe – powervolleys Düren 0:3
(20:25, 22:25, 24:26)
98 Min., 711 Zuschauer
MVP: Neaves (Düren)
Beste Scorer: Benz (17), Korreck (10), Heckel (6) – Neaves (15), Huetz (12), Baghdady (10)
FT 1844 Freiburg – VC Olympia Berlin 3:0
(25:16, 25:14, 25:20)
81 Min., 1100 Zuschauer
MVP: McIntosh (Freiburg)
Beste Scorer: Harms (10), Kobrine (9), Jung, Klehm (je 8) – Borchert (12), Forschner, Tyws (je 6)
VC Bitterfeld-Wolfen – VfB Friedrichshafen 0:3
(20:25, 18:25, 19:25)
76 Min., 350 Zuschauer
MVP: Superlak (VfB)
Beste Scorer: Aubrey, Pedroso, Ibrahimovic (je 10) – Superlak (15), Masso (13), Zeljkovic (12)
Baden Volleys Karlsruhe – VC Olympia Berlin
(25:16, 25:20, 25:17)
64 Min., 580 Zuschauer
MVP: Benz (Karlsruhe)
Beste Scorer: Benz (17), Sandmeier (10), Bray (9) – Tyws (13), Borchert, Steffens (je 7)