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Doppelt Jordan stoppt besser - Jordan Schnitzer (l.) und Jordan Ewert blocken Modenas Diagonalen Adis Lugumdzija. Foto: CEV

Dieses 1:3 ist aller Ehren wert

Nach dem Aus im CEV Cup steht am Sonnabend gleich das nächste gut besuchte Heimspiel an

Endstation Modena, Nord-Italien: Die Europa-Reise 2022/23 der SVG Lüneburg ist zu Ende, aber die LüneHünen haben tiefe Spuren hinterlassen. Nach dem sensationellen 3:2-Erfolg im Hinspiel gegen das Topteam Valsa Group Modena Volley brachten Kapitän Joe Worsley & Co. den viermaligen Champions-League-Sieger auch im Rückspiel gehörig ins Schwitzen, mussten aber im Playoff-Rückspiel zum Viertelfinale im CEV Cup die Güte des Gegners anerkennen. 1:3 (25:27, 25:23, 17:25, 21:25) hieß es nach 115 spannenden Minuten Netto-Spielzeit vor 2444 Zuschauern, darunter eine großen Abordnung aus Lüneburg.

Modena erneut voll gefordert

Lange nährte das Team von Chefcoach Stefan Hübner, der wieder die eingespielte Starting Six brachte, sogar die Hoffnung, der Sensation von vor zwei Wochen eine weitere hinzufügen zu können. Seine Mannen gingen ohne Ehrfurcht vor der großen Aufgabe aufs Feld, steckten einen schnellen Rückstand (1:3) weg, hatten Erfolg mit einer ersten Challenge (5:5 statt 4:6-Rückstand), gingen beim 7:6 in Führung und hielten dann lange einen Vorsprung, teils von drei Punkten (13:10, 15:12, 21:18). Auch eine zweite Challenge war erfolgreich (22:20 statt 21.21), beim 24:22 hatten die Gäste dann zwei Satzbälle – doch Modena drehte in der Verlängerung den Spieß noch auf 27:25 um.

Gut im Spiel war in diesem Eingangssatz Lukas Maase mit 6 Punkten, auch Jordan Ewert und Colton Cowell (je 4) waren sehr präsent. Beim Gegner lief wie im Hinspiel wieder viel über den Diagonalen Adis Lagumdzija (7). Dieses Mal spielte auch bei Modena von Beginn an die Stamm-Sechs, also auch Routinier Dragan Stankovic im Mittelblock (am Ende 8 Punkte) und Earvin Ngapeth (10) von Beginn an.

Die SVG ließ sich vom abgegebenen ersten Satz nicht entmutigen, trumpfte auch im zweiten Abschnitt auf. Wieder mussten die Hausherren der Musik hinterherlaufen, über 6:8, 11:13, 16:19 und 17:22 ging es auf die Zielgeraden – auf der Modena nochmal aufholte (21:22). Doch beim 23:24 machte Jordan Schnitzer mit seinem 5. Punkt den Satz zu. Weiter bestens im Spiel waren Maase (6) und Ewert (5). Bei Modena stand für Ngapeth eine Null in der Statistik, auch Lagumdzija ließ nach (4), für ihn kam trotz bis dahin 11 Punkten im dritten Satz dann mit dem 18-jährigen Lorenzo Sala ein drittes Mega-Talent neben den Stammspielern Tommaso Rinaldi und Giovanni Sanguinetti.

Noch ein tolles Talent neben all den Stars

Sala, im Hinspiel nicht dabei, bereitete der SVG dann auch gleich große Probleme, kam im 3. Satz auf 7 Punkte bei einer Quote von 78% und war am Ende mit 13 Punkten noch bester Scorer der Italiener. Und die nur wenig älteren Sanguinetti (11) und Rinaldi (10) standen ihm kaum nach. Weil sie Zuspieler Bruno nicht nur gut in Szene setzte, sondern selbst auch glänzte (insgesamt 6 Punkte – 5 Asse, 1 Block), ging dieser Abschnitt klar an Modena, obwohl die SVG zweimal erfolgreich eine Aufholjagd startete und nach deutlichen Rückständen jeweils bis auf zwei Punkte wieder herankam. Ein 6:0-Lauf eingangs der Crunchtime brachte Modena dann aber die 2:1-Satzführung.

Durchgang 4 war dann wieder ausgeglichener. Eine 4:1-Führung der SVG drehte Modena auf 8:7, bis zum 14:14 war nicht zuletzt dank 6 Punkten von Cowell Gleichstand, dann zog der Favorit, bei dem Ngapeth nun am besten punktete (5), auf 19:14 weg. Noch einmal bäumte sich die SVG auf, kam auf zwei Punkte heran (22:20), doch Ngapeth verwandelte dann den ersten Matchball. Modena trifft nun im Viertelfinale auf Ach Volley Ljubljana aus Slowenien, einen Gruppendritten aus der Champions League.

„Wenn wir den Ball im Spiel gehalten haben, waren wir sehr gut, haben super verteidigt und sie zu vielen langen Ballwechseln gezwungen, die wir auch meist gewonnen haben“, war Trainer Stefan Hübner einmal mehr sehr zufrieden mit seinen Schützlingen. Vorteile hatte Modena in erster Linie im Aufschlag, „da haben uns Bruno und Ngapeth mit großem Druck Probleme bereitet.“ Bis auf die Niederlage also ein gelungener Abend – und insgesamt war der Europacup ein über Wochen elektrisierender Wettbewerb, oder, wie Hübner bilanzierte: „Der CEV Cup war eine tolle Reise, die dem Verein und den Spielern helfen, weiter zu wachsen.“

SVG: J. Worsley (1), Cowell (13), Eshenko (5), Maase (15), Ewert (19), Schnitzer (9) – G.Worsley; eingewechselt: Böhme (1), Gerken.

Wieder umschalten auf Bundesliga

Nach der Rückkehr in die Heimat gilt es nun, wieder umzuschalten auf das Tagesgeschäft Bundesliga. Da steht an diesem Sonnabend (19.30 Uhr) in der wieder gut gefüllten LKH Arena das letzte Spiel der Hauptrunde gegen die powervolleys Düren an. Während die SVG sich als sicherer Dritter schon auf die lukrative Zwischenrunde des 1. bis 4. freuen kann, müssen die Nordrhein-Westfalen im Fernduell mit Herrsching und Giesen (im direkten Vergleich) für dieses Ziel noch einen Punkt holen.

Auch Düren war am Mittwoch noch international in Italien im Einsatz. In der Champions League in Perugia ging es aber nur noch um die Ehre. Trainer Rafal Murczkiewicz ließ die Jungen ran und schonte die Oldies Tomas Kocian, Sebastian Gevert und Mittelblocker Michael Andrei, der zuletzt so überragend punktete. Dabei überzeugte in Perugia vor allem Jung-Nationalspieler Erik Röhrs auf Außen, der nach langer Verletzungspause erst seit kurzem genesen ist. Schon im letzten Bundesligaspiel beim bitteren 2:3 gegen Friedrichshafen belebte er Dürens Angriffsspiel deutlich. Die SVG ist allerdings nicht gewillt, etwas zu verschenken, gibt es doch seit Jahren eine gesunde Rivalität zu den Gästen mit einer negativen Bilanz. Im Hinspiel gab es ausnahmsweise mal einen 3:1-Sieg.

Wie genau es in der Zwischenrunde weitergeht, steht erst nach diesem letzten Hauptrunden-Spieltag fest. Möglich ist, dass wir schon am 4. oder 5. Februar mit einem Heimspiel starten. Bitte beachtet in der kommenden Woche die Hinweise hier im Newsletter, in unseren Social-Media-Kanälen und in der Presse.

Colton Cowell (3.v.r.) hatte erneut gute Annahme- und Angriffswerte. Hier punktet er gegen Dragan Stankovic (Nr. 7) und Lorenzo Sala (r.), beobachtet von Pearson Eshenko, Gage Worsley und Earvin Ngapeth (v.l.). Foto: CEV

Europacup-NEWS 

Berlin bucht noch Playoff-Ticket

Mit einer Glanzleistung haben es die Berlin Volleys noch in die Playoffs der Champions League geschafft. Am letzten Gruppenspieltag schlugen sie in der Max-Schmeling-Halle vor 5120 Zuschauern die Polen von Aluron CMC Warta Zawiercie mit 3:0 (25:22, 25:17, 25:19) und kletterten damit im Pool B noch auf Platz 2. Die fünf Zweiten sowie der beste Dritte gehen ja in die Playoffs, um weitere drei Viertelfinalisten neben den automatisch qualifizierten Poolsiegern zu ermitteln. Die Hauptstädter überragten vor allem im Aufschlag, produzierten 13 Asse. Beste BRV-Scorer: Sotola (16), Schott (14), Carle (14).

Der beste Dritte ist Zawiercie mit Michal Winiarski, Bundestrainer des DVV-Teams. Als Poolsieger standen schon zuvor Trentino Itas, Cucine Lube Civitanova, Sir Safety Perugia (alle Italien) und Jastrzebski Wegiel (Polen) fest, hinzu kam noch Halkbank Ankara im Berlin-Pool. Auf das zweite Team aus der türkischen Hauptstadt, Ziraat Bank Ankara, trifft Berlin nun in den Playoffs. Pool-Zweite wurden zudem Tours VB (Frankreich) und der polnische Titelverteidiger ZAKSA Kedzierzyn-Kozle. Bereits sicher war vor der Schlussrunde der 2. Platz für den VfB Friedrichshafen, der bei Jastrzebski Wegiel mit einem 0:3 (22:25, 24:26, 26:28) abschloss, dem Spitzenreiter der polnischen PlusLiga dabei aber weitgehend ebenbürtig war. Playoff-Gegner ist nun Tours, terminiert sind die Spiele noch nicht. Beste VfB-Scorer: Vicentin (17), Superlak, Stern (je 9).

Der dritte deutsche Starter, die powervolleys Düren, verloren bei Sir Safety Perugia 1:3 (30:28, 24:26, 20:25, 19:25), blieben Gruppenvierter und schieden damit aus dem internationalen Geschäft aus. Perugia schonte Wilfredo Leon und Zuspieler Simone Giannelli. Nach verlorenem ersten Satz packte das italienische Überteam, das in dieser Saison wettbewerbsübergreifend noch nicht verloren hat, aber offenbar der Ehrgeiz. Vor allen Außen Kamil Semeniuk, MVP der letzten Königsklassen-Saison, war nicht zu stoppen (23 Punkte). Beste Dürener Scorer: Röhrs (19), Brand (15), John (14).

NEWS aus der Szene

Der Chefcoach von Frauen-Bundesligist SSC Schwerin, Felix Koslowski, wird zusätzlich Trainer der niederländischen Frauen und soll sie zu den Olympischen Spielen 2024 führen. Der 38-Jährige war von 2015 bis 2021 deutscher Frauen-Bundestrainer.

Sloweniens Männer brauchen schon wieder einen neuen Nationalcoach. Der Rumäne Gheorghe Cretu, der erst im letzten Jahr kurz vor der WM im Herbst Nachfolger des geschassten Mark Lebedew (Friedrichshafen) wurde und das Team ins Halbfinale führte – der größte Erfolg des Verbands -, konnte sich mit dem Verband nicht auf eine Verlängerung einigen.

SVG-NEWS in Kürze

In der Männer-Regionalliga Nordwest erwartet die SVG Lüneburg II (9./10 Punkte) am Sonnabend, 16 Uhr, in der Gellersenhalle den VfL Lintorf (7./16) und will in der Tabelle weiteren Boden gutmachen.

Volleyball-Bundesliga, Volleyball-News

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