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Wieder ein Punkt durch Michel Schlien, die Fingerspitzen sind dran am Ball

Der Griff nach den Playoffs

Terminhatz geht weiter

Erfolg beim direkten Konkurrenten Bühl erübrigt alle Rechenspiele – LüneHünen ohnehin noch nicht satt

Sollte noch ein leiser Zweifel an der Playoff-Teilnahme bestehen, so können und wollen ihn die LüneHünen nun als Krönung ihrer Erfolgsbilanz im noch jungen Jahr 2021 ausräumen. An diesem Donnerstag (19 Uhr, Live-Stream auf sporttotal.tv) steht das Nachholspiel bei den Volleyball Bison Bühls auf dem Programm, und wenn das fleißige Punktesammeln der letzten Wochen weitergeht, ist das Ticket für die Runde der besten Acht gebucht.

Gleichzeitig zum Match Bühl (8./25 Punkte) gegen die SVG (5./28) spielt noch Giesen (9./23) bei Spitzenreiter Friedrichshafen. Gehen die Rand-Hildesheimer aus Giesen leer aus, reicht den LüneHünen schon ein Punkt, um auf der Zielgeraden der Hauptrunde nicht mehr aus dem Kreis der ersten Acht verdrängt werden zu können. Doch geht es nach Kapitän Michel Schlien, sollen sich solche Rechenspiele ohnehin erübrigen.

Ehrgeizigem Schlien reicht ein Punkt nicht

„Wir spielen gegen einen Gegner auf Augenhöhe, da wollen wir natürlich gewinnen. Und ich selbst schaue gar nicht mehr so sehr nach unten zu Platz 8 oder 9 – ich möchte mehr. Ob wir noch Vierter werden können, liegt nicht mehr in unserer eigenen Hand. Aber wenn wir uns auf Platz 5 festbeißen könnten, wäre das doch eine gute Ausgangsposition.“ Nachfrage: Was hält er in dieser Saison noch für möglich? Schlien: „Als Vierter oder Fünfter ist das Halbfinale machbar. Wenn man sich eine gute Ausgangsposition verschafft, ist in dieser Saison, wo es so eng ist, alles möglich.“

Diese Perspektive ergibt sich nicht zuletzt aus den Leistungen des 28-Jährigen, der beim 3:2 zuletzt gegen Giesen mal wieder eindrucksvoll seine Stärke im Block unterstrich. 7 direkte Blockpunkte schraubten seine Bilanz in diesem Bereich auf runde 50 Zähler, im Bundesliga-Ranking baute er so seine souveräne Führung noch aus. Mannschaftskollege Florian Krage folgt mit 35 auf Platz 2. Nach eigenem Empfinden spielt Schlien gar nicht so eine überragende Saison: „Gut vielleicht, aber nicht herausragend oder außergewöhnlich. Blockpunkte habe ich eigentlich schon immer recht viele gemacht.“ Ein Blick in die Statistiken zeigt aber: mehr waren es nur 2018/19, nämlich 54. Aber nun stehen ja auch noch drei Matches in der Hauptrunde aus. Und damals gab es eine 12 Teams starke Bundesliga (jetzt 11), also automatisch noch zwei Spiele mehr.

Wie auch immer – das komplette Team hat sich, wie versprochen, im Vergleich zur Hinrunde auch mit verletzungsbedingt geschrumpften Kader mächtig gesteigert und ist noch längst nicht satt. „Alle zehn Spieler sind wichtig, und alle machen ihre Sache gut. Mit denen kann man noch einiges erreichen“, unterstreicht der dienstälteste SVG-Spieler noch einmal seinen Optimismus. Und so ist es auch realistisch, dass die Revanche für das 1:3 im Hinspiel gelingt, auch wenn Gegner Bühl gerade einen Weg aus seinem tiefen Tal findet.

Tomas Lopez macht Bühl wieder stärker

Der ehemalige Tabellenführer (nach dem 4. Spieltag) war tief gefallen und hatte seit Ende November nur noch in den Spielen gegen VCO Berlin (zweimal) und Unterhaching gepunktet, bis am 17. Februar beim 3:1 in Hildesheim bei den Giesen Grizzlys der Knoten platzte. Entscheidend für die Misere war der wochenlange Ausfall von Außenangreifer Tomas Lopez. Der Argentinier fehlte lange mit gebrochenem Mittelfußknochen, zuletzt war er, wenn auch nur in Teileinsätzen, wieder auf dem Feld. Im Hinspiel war er mit 23 Punkten und zudem einer Annahmequote von 68% herausragender Spieler.

„Wir wissen, dass das wieder schwierig wird. Aber das Hinspiel war schon eng und wir wollen den Schwung unserer letzten Spiele wieder mit aufs Feld nehmen“, ist SVG-Chefcoach Stefan Hübner guter Dinge, dass seine Mannen noch einen Kraftakt schaffen, das i-Tüpfelchen auf ihre Erfolgsserie 2021 setzen und sich für ihre harte und konzentrierte Arbeit belohnen. Wobei er in diesen intensiven Wochen jetzt ein besonderes Auge auf genug Regeneration hat: „So viel Training ist gar nicht mehr möglich. Es geht eher darum, die Energie zu managen.“ Schließlich steht auch nach der Rückfahrt Donnerstagnacht am Sonnabend schon die nächste Aufgabe im Heimspiel gegen Friedrichshafen bevor.

NEWS AUS DER LIGA

Diagonalangreifer Benjamin Patch hat seinen Vertrag bei den Berlin Volleys um drei Jahre bis 2024 verlängert. Der US-Amerikaner kam 2018 in die Hauptstadt.

Mittelblocker Luuc van der Ent, Nationalspieler der Niederlande, hat bei den WWK Volleys Herrsching um ein Jahr verlängert.

NEWS AUS DER SZENE

In Frankfurt haben die Diskussionen um eine neue Sportarena wieder Fahrt aufgenommen. Seit Jahren gibt es zwei konkurrierende Pläne für eine Multi-Funktionshalle mit mehreren tausend Zuschauern, eine am Flughafen oder eine an der Stadtgrenze zum benachbarten Offenbach. Gedacht als eine Spielstätte für Basketball und Volleyball (jeweils 1. Liga) und Eishockey (2. Liga) und als ein Veranstaltungsort für große Kulturveranstaltungen. Das Projekt “Kaiserlai” an der Stadtgrenze schien letztes Jahr beerdigt, als ein Großinvestor absprang, alles lief auf einen Bau von “The Dome” am Flughafen hinaus. Doch nun hat Basketball-Bundesligist Skyliners Frankfurt neue Pläne für die Halle am Kaiserlai präsentiert – allerdings in Eigenregie, denn Volleyball- und Eishockeyclub haben sich längst zu “The Dome” bekannt.