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Auswärtspunkt verbucht

SVG kämpft sich beim 2:3 in Frankfurt eindrucksvoll zurück

Nach 0:2-Satzrückstand wieder ins Spiel gefunden

Aufgeben ist keine Option für diese SVG, da kann die Lage noch so schwierig sein. Und die Lage schien sogar aussichtslos im siebten Auswärtsspiel der Saison bei den United Volleys Frankfurt. 0:2 lagen die Lüneburger nach zwei Sätzen zurück, in denen sie nicht zur überragenden Form der letzten Wochen fanden – doch so leicht sind die LüneHünen dann doch nicht in die Knie zu zwingen. Sie kämpften sich zurück und erzwangen den Tiebreak, um sich dann doch nach einem neuerlichen Mammut-Match geschlagen geben zu müssen. 2:3 (23:25, 21:25, 25:20, 25:21, 14:16) hieß es schließlich nach 2:12 Stunden, und immerhin noch mit einem Punkt ging es auf die Heimreise. Die zwei hohen Auswärtshürden zum Jahresbeginn 2019 (Friedrichshafen, Frankfurt) sind so mit drei Punkten ohne Straucheln genommen worden.

 

Lange Sand im Angriffs-Getriebe

Das sah anfangs in der Fraport-Arena aber noch ganz anders aus. Die Hessen um den herausragenden Jung-Nationalspieler Moritz Karlitzek legten fulminant los, 8:3 stand es bei der ersten technischen Auszeit und die erste Aufholjagd der SVG (9:8) beantworteten sie mit guten Blocks und Assen, zogen erneut davon. Beim Team von Trainer Stefan Hübner war einiger Sand im Getriebe, nur das blinde Verständnis zwischen Ryan Sclater und Adam Schriemer hielt die Gäste im Spiel. Ansonsten aber wurden Schriemers Zuspiele oft gelesen und die Angreifer geblockt.

Als beim 19:19 dann doch endlich mühsam der Gleichstand hergestellt war, blieb das eine Momentaufnahme. Wieder zog United weg, gekrönt von einem Aufschlag-Ass des in dieser Phase starken Ex-Lüneburger Zuspielers Adam Kocian zum 22:19. Es blieb zwar eng, doch Neuzugang Andreas Fragkos machte trotz Dreier-Blocks mit dem 25:23 den Deckel drauf.

Satz zwei begann gleich mal mit zwei krachenden Blocks gegen Sclater und Ray Szeto. Dieses 0:2 drehte die SVG auf die erste Führung überhaupt im Match (7:6), schien auch – nun mit Gijs van Solkema im Zuspiel – langsam einen Rhythmus zu finden, doch kam bei der ersten Zwei-Punkte-Führung (17:15) wieder ein Bruch. United stellte mit vier Punkten in Folge auf 19:17 und gab diesen Vorteil nicht mehr her.

 

Neubesinnung in der 10-Minuten-Pause

Die folgende 10-Minuten-Pause tat der SVG gut. Nun wieder mit Schriemer und neu mit Florian Krage im Mttelblock lief es im dritten Satz besser – wenn auch weiter holprig. Bezeichnend: Beim 3:1 gingen drei Spieler zum Ball, keiner nahm ihn, nur noch 3:2 statt 4:1 und kurz darauf sogar 4:3 für den Gegner. Aber die Gäste fighteten und holten sich so auch das Glück auf ihre Seite. Bälle gingen nun plötzlich nicht mehr vom Block ins Aus, sondern ins gegnerische Feld, lange Rallyes endeten nun zugunsten der SVG. Und Asse stellten sich ein, zwei von Szeto (zum 10:9 und 12:9), eins von Krage (17:15). Schon vor der Crunchtime wuchs der Vorsprung auf fünf Punkte (21:16), die Vorentscheidung.

In Durchgang vier legten die Gäste mit einem 3:0 los, immer häufiger punkteten nun Michel Schlien und Cody Kessel aus einer guten Annahme heraus um den starken Libero Tyler Koslowsky, der später auch MVP wurde. Kessel wurde noch bester Scorer (20) vor Sclater (19), Szeto (14) und Schlien (10), der bei seinen Angriffen auf eine hundertprozentige Quote kam (5) und zudem vier direkte Blockpunkte buchte – 12 davon insgesamt holte die SVG gegenüber 10 von United.

 

Statistiken sorgen für gemischte Gefühle

Die Statistiken wiesen am Ende generell viele bessere Werte für die LüneHünen auf, so die Angriffs-Effektivität (44% gegenüber 40%) und die Angriffe aus der Abwehr (42% gegenüber 30%), sogar die insgesamt geholten Ballpunkte (108:107). Aber die Leistungen blieben zu schwankend, um noch den Sieg einzufahren. Im Tiebreak zogen die Hessen schnell auf 6:2 weg, mussten zum Seitenwechsel wieder bangen (8:6), bauten den Vorsprung wieder aus (12:9), kassierten den Ausgleich (13:13), vergaben auch den ersten Matchball, um dann mit dem 16:14 den zweiten Punkt aufs Konto zu buchen und etwas näher an die SVG heranzurücken.

„Es bleiben gemischte Gefühle. Wir haben nicht das Level erreicht wie sonst, besonders im Angriff ist es nicht so recht rund gelaufen. Aber gefallen hat mir, wie die Mannschaft gekämpft hat, sich in langen Rallyes mit tollen Abwehraktionen Punkte hart erkämpft hat und insgesamt wie sie einen Weg gefunden hat, überhaupt im Spiel zu bleiben“, bilanzierte Trainer Stefan Hübner. Kampfgeist und Moral stimmen, an spielerischen Verbesserungen gilt es nun, weiter zu arbeiten.

Schon am Mittwoch steht der nächste komplette Spieltag an, die SVG erwartet dann KW-Bestensee zum ersten Heimspiel 2019 in der Gellersenhalle (19 Uhr). Dafür gibt es auch noch Tickets.

In Frankfurt spielte die SVG mit: Schlien, Baxpöhler, Schriemer, Sclater, Kessel, Szeto, Koslowsky; eingewechselt: Pompe, van Solkema, Krage.