Skip to main content
Jubel vor vollen Rängen: Der starke Colton Cowell (l.) & Co. lieferten den Fans ein mitreißendes Match. Foto: Höfel

Spiele zwischen den Extremen

LüneHünen erst gegen den Meister, nun zum Schlusslicht

Was für ein Kontrastprogramm: am Mittwoch gegen den Meister, nun hin zum Tabellenletzten – die Bundesliga-Aufgaben für die SVG Lüneburg könnten gerade unterschiedlicher nicht sein. Am Sonnabend machen sich die LüneHünen auf den Weg in Münchens Vorstadt Unterhaching, um ihr Punktekonto beim TSV Haching München aufzustocken. Alles andere als die volle Ausbeute wäre am Sonntag (erster Aufschlag: 16 Uhr) eine herbe Enttäuschung.

Schnell neu fokussieren

Nach dem Highlight gegen die Berlin Volleys und viel Lob aus allen Himmelsrichtungen ist es sicher nicht leicht, die Enttäuschung nach dem 1:3 abzuhaken und sich auf die nächste Aufgabe zu fokussieren – und das wirklich zu 100%, denn Haching zu unterschätzen wäre fahrlässig. Eigentlich hat dieser Gegner nämlich eine größere Qualität als in der vergangenen Saison (Letzter mit 3 Punkten). Bisher aber stehen aus vier Matches vier 0:3-Niederlagen zu Buche. Das Programm war jedoch mit Spielen gegen Berlin, Friedrichshafen, Düren (und Giesen) happig. Aber irgendwann wird der Knoten sicherlich platzen. Bisher suchte Trainer Bogdan Tanase noch nach der richtigen Formation, nachdem im Sommer viele neue Spieler kamen, darunter auch drei aus dem Ausland mit Nationalteam-Einsätzen.

Das ist natürlich in keiner Weise zu vergleichen mit der Klasse, die den LüneHünen am Mittwoch gegenüberstand und der sie nahezu auf Augenhöhe begegneten. In einem begeisternden Match gaben nur Kleinigkeiten den Ausschlag, aber eben letztlich gravierende, die den Unterschied zwischen einem Dauergast in der Champions League mit vielen gestandenen Nationalspielern und einem jungen Team, das mit einigen Neu-Nationalspielern noch mitten in der Entwicklung ist, machten. Berlin behielt, auch wenn es lange einem Rückstand hinterherlief, stets die Nerven. Die SVG verlor diese eher, wurde zu ungeduldig, wenn eine große Chance in der Luft lag – und ließ sie im Übereifer liegen.

Dennoch: „Wir haben gesehen, dass wir Berlin ärgern können, wenn wir sehr gut spielen – und wir wollen sie in Zukunft immer mehr ärgern“, gab sich der Sportliche Leiter Bernd Schlesinger kämpferisch, ohne jedoch zu vergessen, kritisch anzumerken: „Dafür müssen die Spieler noch lernen, vom ersten bis zum letzten Punkt taktisch diszipliniert vorzugehen. Aber das dauert nicht mehr allzu lange.“ Und Chefcoach Stefan Hübner verwies zusätzlich auf eine besondere Qualität der Hauptstädter: „Das ist wohl die am besten aufschlagende Mannschaft Deutschlands. Da weiß man nie was kommt, bei keinem. Die haben alle eine breite Palette von Möglichkeiten.“

Einfach eine geile Show

Zwar weist die Spielstatistik für die SVG sogar mehr Asse als für Berlin auf (9:5), gefühlt aber war es anders herum. Wirklich besser waren die Gäste im Blockspiel (11:6), was besonders im 1. Satz augenfällig war (6 Berliner Blocks). Unübersehbar war leider auch die starke Vorstellung der drei Ex-LüneHünen Anton Brehme, Cody Kessel und Antti Ronkainen, die keine Gnade kannten. Aber so ist, trotz aller freundschaftlichen Gefühle, eben der Spitzensport. Cody lieferte immerhin noch das Fazit des Abends: „Jeder, der dieses Spiel gesehen hat, muss sagen, dass es eine geile Show war….Diese Arena und diese Atmosphäre sind einfach ein riesiger Zugewinn für die Volleyball-Bundesliga !“

Das kommende Match in Unterhaching ist natürlich auch wieder zu sehen auf Twitch, im Kanal Spontent 1 (www.twitch.tv/spontent_one), mit Vorberichterstattung ab 15.30 Uhr. Und im Restaurant „Alexander der Große“ in Kirchgellersen bei Edelfan Stelios kann es im Public Viewing verfolgt werden.

Bundesliga-Spiele zusammengefasst

Außer dem Spitzenspiel der SVG gegen die Berlin Volleys stand ein weiteres Match mit Nord-Beteiligung auf dem Programm, da setzte sich Giesen erwartet locker durch.

Die Spiele im Stenogramm:

SVG Lüneburg – Berlin Recycling Volleys 1:3

(25:27, 27:25, 19:25, 29:31)

125 Min., 1326 Zuschauer

MVP: Tsuiki (Berlin)

Scorer: Ewert (20), Maase (17), Cowell (12), Ketrzynski (9), Schnitzer (5), J. Worsley (3), G. Worsley (1) – Sotola (19), Schott (16), Brehme, Kessel (je 11), Mote (8), Carle (4), Trinidad (2)

VC Olympia Berlin – TSV Giesen Grizzlys 0:3

(21:25, 18:25, 17:25)

75 Min., 89 Zuschauer

MVP: Karlitzek (Giesen)

Beste Scorer: Baumann (10), Nissen, A. Jung, Welsch (je 6) – Karlitzek (14), Wagner (11), Mantha, Seybering (je 7)

Europacup-NEWS

Das Aus kam im Golden Set: Nach Herrschings 2:3-Heimiederlage gegen Amrisvil (Schweiz) im CEV Cup drehten die Bayern das Ergebnis auswärts mit einem 3:2 (25:22, 25:23, 23:25, 25:27, 15:6), verloren dann aber gegen den Schweizer Double-Gewinner den Golden Set mit 11:15 und schieden bei ihrer internationalen Premiere gleich zum Auftakt aus. Hurt (17) und van Tilburg (24) punkteten erneut am besten.

CEV Cup (CC), 1/32-Finale:

Calcit Kamnik/Slowenien – SK Aich-Dob/Österreich 3:2

(Hinspiel 3:1, Kamnik weiter)

PGE Skra Belchatow/Polen – Dynamo Apeldoorn/Niederlande 3:0

(Hinspiel 3:0, Belchatow weiter)

Radnicki Kragujevac/Serbien – Arcada Galati/Rumänien 3:2

(Hinspiel 0:3, Galati weiter)

Lindaren Volley Amrisvil/Schweiz – WWK Volleys Herrsching 2:3

(Hinspiel 3:2/Golden Set 15:11, Amrisvil weiter)

In der Qualifikation zur Gruppenphase der Champions League setzten sich Lissabon und Pazardzhik durch, wobei Pazardzhik in den Pool mit Berlin rutscht. Die Verlierer Zagreb und Sastamala werden ins 1/16-Finale des CEV Cups eingegliedert

3. Qualifikationsrunde zur Gruppenphase der Champions League:

Mladost Zagreb/Kroatien – Hebar Pazardzhik/Bulgarien 1:3

(Hinspiel 1:3, Pazardzhik qualifiziert)

Benfica Lissabon/Portugal – Levoranta Sastamala/Finnland 3:1

(Hinspiel 3:1, Lissabon qualifiziert)

NEWS aus der Szene

Der Weltverband FIVB plant, die Teilnehmerzahl an den nächsten Weltmeisterschaften von 24 auf 32 zu erhöhen. Für die Titelkämpfe 2026 der Männer und Frauen hat sich bisher Japan beworben.

An diesem Wochenende beginnt auch der Spielbetrieb in der Frauen-Bundesliga – so viel später als bei den Männern, weil die Frauen erst so spät ihre WM spielten. Am Dienstag (17.15 Uhr) kommt es dann zudem zum Supercup zwischen Double-Gewinner Stuttgart und Vizemeister Potsdam.

SVG-NEWS in Kürze

In der Männer-Regionalliga Nordwest muss die SVG Lüneburg II am Sonnabend, 19.00 Uhr, beim VfL Lintorf antreten. Beide Teams haben bisher erst 3 Punkte auf ihrem Konto.

Volleyball-Bundesliga, Volleyball-News

Schreibe einen Kommentar