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Jordan Ewert (r.) ist permanent in Topform, gibt nie auf, auch wenn der Gegner ihn mal gut "ausgeguckt" hat. Hier überwindet er einen Bukarester Dreierblock im Hinspiel, in dem er wie so oft bester Scorer war. Foto: Behns

Noch ein Funken Hoffnung

SVG will am Mittwoch im CEV Cup noch weiterkommen

Wenn es stimmt, dass Sportler generell viel lieber spielen als trainieren, dann haben das die LüneHünen jüngst voll ausgekostet. Zwei Tiebreak-Matches innerhalb von vier Tagen, jeweils über 129 Minuten Netto-Spielzeit liegen hinter ihnen, wenn sie an diesem Dienstag in aller Herrgottsfrüh zum Flughafen Hamburg aufbrechen. Ziel: Bukarest, Rückspiel im CEV Cup bei Dinamo Bukarest – Hoffnung: Vorstoß ins Achtelfinale. Ein nach dem Hinspiel enorm erschwertes, aber nicht unmögliches Vorhaben am Mittwoch ab 19 Uhr.

2:3 eine große Bürde,  aber noch umzudrehen

Es ist tatsächlich noch mehr als nur ein Fünkchen Hoffnung, das glimmt, es ist ein heller Funken Hoffnung und Glaube an ein Weiterkommen – mehr könnte es bei dieser Ausgangslage aber auch nicht sein. Schließlich hat die SVG im ersten Duell am vergangenen Mittwoch eine 2:0-Führung noch weggegeben und haben sich die Rumänen zumindest nach diesem Rückstand als abgezockter, enorm starker Gegner erwiesen. Mit einem Kader voller in vielen internationalen Spielen gestählter Akteure, die so leicht nichts umwirft, die routiniert jede noch so kleine Schwäche nutzen.

Anlass zu Optimismus gibt der SVG aber der starke Auftritt bis Mitte des 3. Satzes, bis das Match kippte. Und, seit Sonntag auch das 3:2 gewonnene Bundesligaspiel gegen Herrsching nach 0:2-Rückstand, eine Wende nach einer auch psychischen Energieleistung. Nun gilt es dagegen zunächst einmal „nur“, ein Ergebnis zu egalisieren, nicht einen Rückstand umzudrehen. Start bei 0:0 sozusagen. Denn ein 3:2-Erfolg führt direkt anschließend zum entscheidenden Golden Set. Ein höherer Sieg wäre sogar das Ticket ins Achtelfinale. Zusätzliche Erschwernis ist aber vielleicht, dass Bukarest am Wochenende nicht gefordert wurde. Mit zweiter Garnitur gewann Dinamo in weniger als einer Stunde 25:16, 25:15, 25:7 beim Kellerkind Suceava.

Spieler wie die vor einer Woche so starken Razvan Mihalcea, Florian Bartha (beide Mittelblock) und der Brasilianer Felix Junior (Außen) durften sich komplett ausruhen. Und wer weiß, ob der im Hinspiel verletzt fehlende 1. Diagonale Gabriel Cherbeleata wieder fit ist. Seinen Vertreter Ramirez Pita hatte die SVG zwar gut im Griff. Als dann aber der sonstige Außen Rares Balean auf dieser Position eingewechselt wurde und auch der neue, zweite Zuspieler Christian Thondike, ein junger Kubaner, top performte, brach das Unheil herein.

Nur nicht wieder hektisch werden

Wichtig wird sein, dass die LüneHünen die taktischen Vorgaben durchgängig umsetzen, nicht hektisch werden. „Wir müssen lernen, die Geduld zu bewahren“, monierte SVG-Chefcoach Stefan Hübner nach dem ersten Duell. Da ging Bukarest viel abgeklärter seine Angriffe an. Diesen Lerneffekt muss die SVG nun schon zeigen. Und möglichst sollte sie den Eingangssatz nicht verlieren, bei einem Rückstand wird es noch schwieriger ohne die Rückendeckung von Hunderten ihrer Fans. Und ein Beispiel für mehr taktische Disziplin: Die Aufschläge sollten eigentlich nicht so häufig auf Libero Watanabe kommen, da wurde vom Weg abgewichen.

Bukarest hatte aber auch gut gescoutet, sich z.B. exzellent auf die „schmutzigen“ Bälle von Jordan Ewert, das Spiel mit dem Block, die Wischer und „geworfenen“ Bälle eingestellt. Das gelingt auch vielen Bundesligagegnern immer besser, trotzdem ist Ewert, der vor Ehrgeiz sprüht, fast immer bester SVG-Scorer. Schön zu beobachten, wie er regelrecht fuchsig wird, wenn ihm so ein Ball mal abgepfiffen wird – oder wenn er mal geblockt wird. Und dann den n ächsten Ball mit Wut versenkt.

„Jordi ist ein unglaublicher Wettkämpfer, der auch jedes Spielchen im Training gewinnen will. Der treibt die ganze Mannschaft an, ist enorm gewachsen in seiner Rolle im Team“, ist Hübner glücklich, wie der 25-Jährige nun schon im dritten Jahr sein Können zeigt. Wenn dann die Nebenleute auch zu großer Form auflaufen wie am Sonntag gegen Herrsching der eingewechselte Auke van de Kamp oder auch Pearce Eshenko, dann ist alles möglich.

Bundesliga-Spieltag zusammengefasst

Die Berlin Volleys sind auch mit ihrer Zweitbesetzung dominant. Überaus klar gewann der Tabellenführer in drei Sätzen gegen Giesen, obwohl Carle, Trinidad und Schott pausierten und weitgehend auch Sotola fehlte – der Diagonalangreifer knickte im 1. Satz um und wurde vom Feld getragen. Entwarnung gab es aber einen Tag später: nur eine Bänderdehnung, der Tscheche flog mit zum Champions-League-Spiel nach Ankara.

Souverän gewann auch Friedrichshafen, das ebenfalls Spieler schonte, bei der Rückkehr an den Bodensee nach Schließung der ZF Arena und dem Ausweichen nach Ulm sowie zeitweise ohne Zuschauer in der Messehalle B2. Nun ging es in die umgebaute Messehalle B4, weil sich der Umbau von Hangar R am Flughafen verzögert. Zur Heimpremiere kamen aber statt der erhofften 2000 Zuschauer nicht einmal die Hälfte – die Häfler-Fans, denen Ulm zu weit war, fremdeln noch.

Im Kellerduell zeigte Haching, dass es doch mehr kann als bisher gezeigt und feierte beim VCO Berlin seinen ersten Sieg.

Die Spiele im Stenogramm:

SVG Lüneburg – WWK Volleys Herrsching 3:2

(21:25, 24:26, 26:24, 25:20, 15:13)

129 Min., 1248 Zuschauer

MVP: Hurt (Herrsching)

Scorer: Ewert (22), Maase (14), Eshenko (12), van de Kamp (11), Cowell (7), Ketrzynski (6), Schnitzer (5), J. Worsley (1) – Hurt (23), van Tilburg (18), Thiago (12), Shaw, Borris (je 8), Ilic (5), Sagstetter (4), Kaminski (1)

Berlin Recycling Volleys – TSV Giesen Grizzlyes 3:0

(25:14, 25:12, 25:20)

79 Min., 3754 Zuschauer

MVP: Tille (Berlin)

Beste Scorer: Krauchuk (11), Ronkainen, Brehme (je 10), Kessel (9) – Karlitzek (7), Colito, Günthör (je 5)

VfB Friedrichshafen – Netzhoppers KW-Bestensee 3:0

(25:20, 25:22, 25:22)

77 Min., 862 Zuschauer

MVP: Peter (VfB)

Beste Scorer: Peter (14), Superlak (11), Vicentin (8) – Deweese (11), Chamberlain, Timmermann (je 8)

VC Olympia Berlin – TSV Haching München 0:3

(16:25, 21:25, 25:27)

78 Min., 126 Zuschauer

MVP: Schumann (Haching)

Beste Scorer: Welsch (12), A. Jung (11), Kunstmann (8) – Schumann (15), Heiskanen (9), Gumenjuk (8)

SVG-NEWS

Eure Stimme, bitte !

Die Sparkasse Lüneburg hat auch in diesem Jahr wieder die Aktion „Das tut gut“ initiiert. Dort können Inhaber/-innen eines Giro-Privileg-Kontos über die finanzielle Unterstützung regionaler Projekte abstimmen. Auch die SVG Lüneburg hat sich für eine Förderung beworben, um finanzielle Unterstützung für Busse für die Jugendabteilung zu erhalten.

Nun brauchen wir Eure Hilfe: Wenn Ihr ein entsprechendes Konto bei der Sparkasse Lüneburg habt, gebt uns doch bitte Eure Stimme in der Kategorie „Groß“ (Fördersumme 10.000 Euro). Und gebt die bitte auch an Familienmitglieder, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Nachbarn weiter. Abgestimmt werden kann noch bis zum 23. November – es eilt also – im Internet unter https://voting.pitmodule.de/o/7a0cd52c11bc3c5/detail/15797

Unsere Jugendabteilung ist enorm gewachsen. Jungen und Mädchen aus 18 Teams nehmen mittlerweile an Punktspielen auf Kreis-, Bezirks- und Landes-Ebene teil, spielen Turniere in ganz Norddeutschland und trainieren in verschiedenen Hallen in Stadt und Landkreis. Da kommen viele, viele Kilometer zusammen. Zur Sicherstellung all dieser Aktivitäten, bei denen der Nachwuchs von Ehrenamtlichen, von Eltern, von Trainern und Betreuern auch als Fahrer mit privaten PKW begleitet wird, möchten wir Kleinbusse anschaffen und bewerben uns deshalb für das Projekt „Das tut gut“ in der Kategorie „Groß“.

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In der Männer-Regionalliga Nordwest verlor die SVG Lüneburg II 0:3 (24:26, 17:25, 14:25) beim Tabellenzweiten SG Salzgitter. René Bahlburg wurde MVP, ferner spielten: Ole Jürges, Patrick Kruse, Peer Rübke, Noel Langschwager, Falk Bahlmann, Moritz Liedtke, Yanik Hose – Bosse Dettmar.

Europacup-NEWS

Während es im CEV Cup in dieser Woche in den Rückspielen der 2. Runde um den Einzug ins Achtelfinale geht, folgt in der Champions League nach dem Auftakt der Gruppenspiele in der vergangenen Woche gleich Runde zwei – das Bundesliga-Trio muss dabei reisen.

Berlin gastiert bei Halkbank Ankara (Mi., 17.30). Der Vizemeister der Türkei ist nach seinem 1:3 zum Start in Zawiercie/Polen, bei dem der neue Ankara-Star Nimir Abdel-Aziz im Diagonalangriff gut kontrolliert wurde (15 Punkte/Quote 34%) schon unter Druck. Friedrichshafen muss zu Serbiens Meister Novi Sad (Mi., 20.00) und kann mit dem 3:2-Auftaktsieg gegen Montpellier im Rücken hoffen, nachzulegen. Novi Sad verlor in Polen bei Jastrzebski Wegiel (0:3). Düren hofft nach dem überraschenden 3-Punkte-Sieg gegen den türkischen Meister Ziraat Bank Ankara, nun etwas vom slowenischen Meister und Pokalsieger Ljubljana mitbringen zu können (Mi., 18.00).

NEWS aus der Szene

Der Internationale Verband FIVB hat die Austragungsstädte und -daten für die Nations League 2023 bekannt gegeben. Die deutschen Männer bestreiten ihre Turnierspiele in Ottawa/Kanada (6. – 11. Juni) gegen Argentinien, Italien, Kuba, die Niederlande, Brasilien, die USA und den Gastgeber, dann in Rotterdam (20. – 25. Juni) gegen Polen, Italien, Serbien, USA, Iran, China und die Gastgeber sowie in Anaheim/USA (4. – 9.Juli) gegen Argentinien, Frankreich, Serbien, Iran, Bulgarien, Kuba und die Gastgeber. Die drei anderen Turniere werden in Nagoya/Japan (1. Woche), Orleans/Frankreich (2. Woche) und Pasay City/Philippinen (3. Woche) ausgetragen. Das Finale der besten Acht steigt dann vom 19. bis 23. Juli an noch unbekanntem Ort.

Beach-NEWS

Das Duo Karla Borger/Julia Sude hat sich nach vier erfolgreichen Jahren getrennt und geht die Olympia-Qualifikation 2024 mit anderen Partnerinnen an: Borger mit Sandra Ittlinger, Sude mit Isabell Schneider. Borger/Sude waren bei Olympia 2021 in Tokio und hatten u.a. das World-Tour-Finale 2021 gewonnen.

CEV-Cup, Volleyball-Bundesliga, Volleyball-News

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