Nachlegen heißt die Devise
Rottenburg eine tückische erste Auswärtsaufgabe
Nicht mehr zu vergleichen mit dem früheren Team
Der Saisonstart ist den LüneHünen gelungen, nun heißt es nachzulegen, wenn nur vier Tage später schon die nächste Aufgabe ansteht: Es geht in den Süden zum TV Rottenburg in die Tübinger Paul-Horn-Arena, wobei dieses erste Auswärtsmatch 2019/20 tückisch werden könnte. Denn die Schwaben, die in den letzten beiden Jahren zusammen nur ganze 15 Punkte zusammenkratzten, haben sich erheblich verstärkt und sind nicht mehr mit dem früheren TVR zu vergleichen.
Übertragen wird das Spiel im Internet auf sporttotal.tv am Mittwoch um 19.30 Uhr, SVG-Fans können es auch im Public Viewing auf einer Großleinwand im Restaurant „Alexander der Große“ in Kirchgellersen verfolgen (ab 19 Uhr).
Ex-Punktelieferant stark verbessert
Eigentlich war Rottenburg sportlich abgestiegen, stellte aber erfolgreich einen Antrag auf Verbleib in der Liga, sodass der Standort zum Glück erhalten blieb. Denn die Region lechzt nach Spitzen-Volleyball, die Heimspiele sind stets bestens besucht, mehr als 2000 Fans waren es durchschnittlich in der letzten Saison. Und nun wird der Rückhalt noch größer sein als üblich, hat sich doch im Sommer viel getan.
Trainer Christophe Achten ist neu, und der gut vernetzte Belgier hat erst einmal personell für neuen Schwung gesorgt: 4 der 6 Zugänge sind – ungewöhnlich für Rottenburg – Ausländer, darunter sogar ein aktueller Nationalspieler mit James Weir. Der australische Mittelblocker fehlt allerdings noch, weilt wie Blake Scheerhoorn von der SVG beim World Cup in Japan. Trainer Achten kam aus dem finnischen Loimu wie auf der Gegenseite SVG-Außenangreifer Viktor Lindberg, der gleich seine erste MVP-Medaille beim 3:1 gegen Bühl umgehängt bekam. So gibt es nun also auch ein schnelles Wiedersehen.
Dass die Gastgeber nicht unterschätzt werden dürfen, zeigte schon der 1. Spieltag. Da verkauften sie ihre Haut in vier Sätzen gegen das hoch gehandelte Haching überaus teuer (1:3). „Sie haben wirklich gut gespielt. Die Mannschaft hat ein gutes Potenzial, hat zum Beispiel drei, vier Aufschläger, die immer für einen Punkt gut sind“, weiß SVG-Coach Stefan Hübner aus dem Videostudium schon, wo eine Gefahr lauert. Aus der insgesamt jungen Mannschaft ragte aber Außenangreifer Lorenz Karlitzek heraus. „Ein sehr interessanter Spieler mit viel Power und Athletik“, lobt Hübner den 20-Jährigen.
LüneHünen haben noch mehr im Köcher Für den Anfang zufrieden war er mit seinen Schützlingen, lobte viele gute Abwehraktionen und die Geduld, mit der die Mannschaft im Angriff oft vorging und unaufgeregt auch größere Rückstände hinnahm, sah aber auch „Bereiche, in denen es mit der Leistung hoch und runter ging“. Dieses Verbesserungspotenzial präzisierte der Sportliche Leiter Bernd Schlesinger: „Wir müssen zum Beispiel den Aufschlag verbessern oder auch den gegnerischen Block besser auseinanderziehen – und wir haben noch ein paar Sachen mehr im Köcher.“