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Die LüneHünen siegen zum Saisonauftakt

Auftakterfolg der LüneHünen

Auch die neuen LüneHünen machen wieder richtig Spaß

3:1-Heimsieg gegen Bühl mit Klasse und Spannung

Wer bisher noch skeptisch der 6. Bundesligasaison der SVG Lüneburg entgegensah, dürfte nach dem Start die Gewissheit haben, dass es sich auch in Zukunft unverändert lohnt, in die Gellersenhölle zu pilgern. Mit einem 3:1 (25:19, 25:21, 28:30, 27:25) -Auftakterfolg gegen die Volleyball Bisons Bühl starteten die LüneHünen und zeigten dabei trotz des Kader-Umbaus eine starke Leistung mit allen Zutaten, die die Fans so lieben – inklusive Dramatik und gefeiertem Happyend.

Schon vor dem ersten Ballwechsel brodelte die Halle, denn Matthias „Matze“ Pompe, Leistungsträger der letzten drei Jahre, wurde noch einmal offiziell und emotional in den sportliche (Un)-Ruhestand verabschiedet. In seine neuen Aufgaben auf der Geschäftsstelle der SVG ist er längst hineingewachsen, dass er aber unvermindert mitfiebert, zeigte er dann als Experte an der Seite von Roman Gerth, der den Internet-Stream auf sporttotal.tv kommentierte – der gelungene Start eines von der Liga angestoßenen Pilotprojektes.

Und auch die neuen LüneHünen waren sofort wieder gut in Schwung – unter Beisein des Eishockey-Regionalligisten Adendorfer EC, der wegen Problemen mit der Eismaschine in seiner Halle derzeit zur Untätigkeit verurteilt ist und von der SVG zum Volleyball-Match eingeladen worden war. Bei der SVG lief zwar noch längst nicht alles perfekt, Cheftrainer Stefan Hübner zog aber am Ende dennoch ein positives Fazit: „Das ging schon in die richtige Richtung wie ich mir unser Spiel vorstelle. Trotzdem bleibt auch noch viel Arbeit. Aber erst einmal sind wir sehr zufrieden und erleichtert.“

Sein Team legte einen blitzsauberen ersten Satz hin, als wenn es weder die Sommerpause noch den Umbruch im Kader gegeben hätte. Drei Neuzugänge standen mit Anton Brehme, Viktor Lindberg und Antti Ronkainen in der Startaufstellung, alle zeigten, dass sie eine Bereicherung sind. Übertroffen wurden sie aber noch von Jannik Pörner, dem seine Rückenprobleme in der letzten Trainingswoche nicht mehr anzumerken war.

Jannik Pörner dreht groß auf

Der Diagonalangreifer, schon im 6. Jahr ein LüneHüne, unterstrich eindrucksvoll seinen Wert, glänzte mit einer Angriffsquote von 61% und sammelte stattliche 26 Punkte. So fiel nicht weiter ins Gewicht, dass sein Konkurrent Blake Scheerhoorn noch für Kanada beim World Cup in Japan spielt. „Ich bin froh, dass die drei Punkte hiergeblieben sind, wobei es uns Bühl nicht leicht gemacht hat. Und bin auch ganz zufrieden mit meiner Leistung. Schön ist aber auch, wie die Neuen die Atmosphäre hier förmlich aufgesogen haben, das war sogar in ihren Gesichtern zu lesen“, freute sich Pörner.

Das konnte ein strahlender Brehme nur bestätigen: „Die Stimmung hier ist absolut krass. Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Spiele“, schwärmte der Mittelblocker, der zusammen mit dem Finnen Ronkainen mit je 15 Punkten, darunter Brehme mit 5 Blockpunkten, überzeugte. Ronkainen war zudem eine Bank in der Annahme (64%) wie auch der Schwede Lindberg (61%), der zudem im Verlauf des Spiels immer sicherer im Service wurde und mit seinen Dampfhammer-Aufschlägen für Raunen in der Halle sorgte.

„In den ersten zwei Sätzen haben wir gut gespielt und den Gegner kontrolliert. Dann haben wir ein paar leichte Fehler zu viel gemacht, sind aber im vierten Satz gut zurückgekommen“, ließ Zuspieler Gijs van Solkema das Geschehen Revue passieren. Auch er lieferte eine starke Leistung ab, setzte seine Angreifer immer wieder gut in Szene. „Der Sommer bei der Nationalmannschaft war eine tolle Erfahrung, ich profitiere sehr von den vielen Spielen auf hohem Niveau“, freute sich der Holländer, seine Fortschritte nun im 3. Jahr bei der SVG beweisen zu können.

Im ersten Satz funktionierte das Zusammenspiel mit Brehme und Ronkainen besonders gut, die Hausherren zogen ab dem 11:10 bis auf acht Punkte (21:13) davon. Im zweiten Satz drehte dann Pörner groß auf, bekam die Bälle durch van Solkema immer wieder gut aufgelegt und verwandelte sie ein ums andere Mal mit Schmetterbällen die Linie entlang. Bühl hielt nun zwar besser gegen, führte kurz vor der Crunchtime auch mal, doch die SVG blieb cool und machte zum 2:0 den Deckel drauf.

Erst der 7. Matchball sichert den Dreier

Allerdings hatten die Süddeutschen nun Lunte gerochen, kamen mit neuem Mut aus der Zehn-Minuten-Pause und führten lange, weil Anton Quafarena (Diagonal/18 Punkte), der eingewechselte Lukas Demar (Außen/13) und auch Mittelblocker Sebastian Roatta (10) immer besser in Schwung kamen. So führten die Bisons lange (21:17). Doch das Hübner-Team drehte den Spieß wieder um, hatte beim 24:23 sogar den ersten Matchball, ließ aber drei weitere ungenutzt und musste nach dem 28:30 in den vierten Durchgang.

Da drohte dann sogar lange der Tiebreak. Erneut wendete sich in der Crunchtime das Blatt, aus einem 19:21 wurde ein 23:21 und beim 24:23 war wieder die Entscheidung nahe. Doch erst der insgesamt siebte Matchball, von Lindberg verwandelt, brachte das umjubelte Ende. Das Ende nach einem Schlagabtausch, den Hübner als symptomatisch für die folgenden Wochen und Monate ansah: „Wir werden sicher keinen an die Wand spielen, das Niveau der Liga ist noch einmal höher geworden, Bühl heute war auch schon stärker als letztes Jahr. Alle – bis vielleicht auf die ganz oben – liegen dicht beisammen, wir werden uns Siege hart erarbeiten müssen.“

Die SVG spielte mit: Lindberg, Brehme, Pörner, Ronkainen, Krage, van Solkema, Koslowsky; eingewechselt: Michelau, Durkin, Schlien.