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Von den LüneHünen nicht zu kontrollieren war Paolo Zonca (l.), Außenangreifer von Las Palmas. Der Topscorer und MVP punktet hier gegen Max Elgert und Blake Leeson (r.). Fotos (3): WW

Es geht jetzt an die Reserven…

Gegen Las Palmas mit leerem Tank – Nun kommt Berlin

Das war ein kräftiger Schuss vor den Bug, der so nicht zu erwarten war: 0:3 (20:25, 21:25, 16:25) verlor die SVG Lüneburg ihr Heimspiel in der Champions League gegen CV Guaguas Las Palmas und hatte dabei vor 2045 Zuschauenden in 73 Minuten nie eine reelle Siegchance, nicht einmal die Hoffnung, wenigstens einen Punkt er ergattern. Damit ist das Anfangs-Kapital von zwei 3-Punkte-Auftaktsiegen aufgebraucht, der spanische Meister ist auf den wertvollen 2. Platz vorbeigezogen. Verloren ist aber noch nichts. Schon am nächsten Spieltag Anfang Januar können die Rollen wieder getauscht werden, wenn der überlegene Spitzenreiter Jastrzebski Wegiel (am Mittwoch 3:1-Sieger gegen Budejovice) bei Las Palmas auf Gran Canaria antritt und die SVG nach Budejovice muss.

0:3 macht Lage in der Champions League schwierig

Beide Teams traten mit der gleichen Starting Six wie im Hinspiel an, das die SVG souverän 3:1 gewonnen hatte. Doch es wurde ein komplett anderes Match. Die Gäste zeigten von Beginn an, dass sie mit aller Macht ihre letzte Chance auf Gruppenplatz 2 nutzen wollten, führten sofort und bauten diese Führung beständig aus (3:5, 5:9, 8:14, 11:18). Nur Erik Röhrs hatte ihnen wirklich etwas entgegen zu setzen, auch mit zwei Assen und zwei Monsterblocks gegen den Diagonalen Wallyson Souza. Auf 9 seiner am Ende 14 Punkte kam Röhrs im Eingangssatz, konnte dieses überragende Niveau aber – natürlich – nicht halten.

Alle LüneHünen ließen erstmals bei der Terminhatz seit Saisonbeginn einen Durchhänger erkennen – kein Wunder, es war das 16. Match innerhalb von 55 Tagen (= alle 3,4375 Tage). Und Röhrs, zumal offensichtlich gesundheitlich angeschlagen, gestand später ein: „Die englischen Wochen machen sich bemerkbar, bei uns sind auch nicht alle topfit. Und dann reicht es eben nicht gegen eine Mannschaft mit so hoher Qualität. Die haben das mit ihrer Routine sehr reif gespielt. Wir hatte Schwierigkeiten, selbst aus guten Situationen den Ball auf den Boden zu kriegen.“ Und so lief es genau umgekehrt wie im ersten Duell.

In Satz 2 brachte SVG-Chefcoach Stefan Hübner im Diagonalangriff Xander Ketrzynski anstatt Yann Böhme, was zunächst auch wirkte. Doch schnell hatte der spanische Meister das Geschehen wieder im Griff, wurde immer besser und selbstbewusster, führte 7:4 und 10:7. Die Gastgeber glichen vor allem dank Ketrzynski (7 Punkte in diesem Satz) nochmal aus (14:14) aus. Doch Las Palmas, immer stärker im Aufschlag, flink auf den Beinen, präzise und wuchtig im Angriff, ging dann mit einer 20:18-Führung in die Crunchtime und machte den Satz zu. Die Sieger hatten in Außenangreifer Paolo Zonca den überragenden Mann auf dem Feld. Der Italiener war Topscorer des Matches (17 Punkte) und wurde als MVP geehrt.

Das Aufbäumen der SVG in Durchgang drei, nun im Mittelblock mit Joscha Kunstmann für Blake Leeson, war dann nur kurz. Nach einer 5:4-Führung drehte Las Palmas den Spieß um, war gedankenschnell und hellwach in der Feldabwehr und blockte immer wieder erfolgreich. 5 von 7 Kill-Blocks allein in diesem Satz entmutigten die müden LüneHünen zusätzlich. Über 8:12, 12:17 und 13:20 ging es in die Crunchtime und dem schnellen Ende entgegen – mit einem Ass von Zuspieler Miguel Angel de Amo beim ersten Matchball. In der Arena war es zunächst viel stiller als üblich. Doch die Fans, die bis zum Schluss alles gaben, hatten den Schock schnell verdaut und munterten die Mannschaft mit ihrer Anfeuerung wieder etwas auf.

„Las Palmas war gut auf uns eingestellt und sehr konzentriert. Bei uns war der Tank leer, gerade auch im mentalen Bereich – das wirkt sich dann in allen Elementen wie Aufschlag, Annahme, Block aus, da hatten wir überall Mängel“, nahm Trainer Hübner kein Blatt vor den Mund. „Klar, das war nicht gut, daraus muss man jetzt aber auch kein Drama machen. Abhaken, Mund abputzen, weiter geht’s.“

So spielte die SVG: Elser (3 Punkte), Knigge (5), Böhme (1), Röhrs (14), Leeson (4), Elgert – Worsley; eingewechselt: Mohwinkel, Ketrzynski (10), Kunstmann (1).

Nun noch gegen euphorisiertes Berlin

Und weiter geht es schon an diesem Sonnabend (19.30 Uhr) in der Bundesliga gegen Berlin – der Tabellenzweite empfängt den Spitzenreiter in der LKH Arena. Und der Gast aus der Hauptstadt kommt mit einem 3:0-Erfolg gegen Halkbank Ankara, einen der heißen Anwärter auf den Champions-League-Titel, voller Euphorie zu dieser vorweihnachtlichen Aufgabe an die Ilmenau.

Das Spiel ist längst ausverkauft, wer keine Karte mehr ergattert hat, kann aber im Stream auf Dyn dabei sein. Dort wird allerdings nicht unser sonstiger SVG-Kommentator Roman Gerth am Mikrofon sitzen, er ist verhindert. Da passt es gut, dass Berlins Kommentator Peter Große Zeit und Muße hat, mal die Arena kennen zu lernen und von Lüneburg aus die Kommentierung zu übernehmen.      (hre)

Europacup-NEWS

Darauf haben selbst die Berlin Recycling Volleys und ihre Fans nicht zu hoffen gewagt: Recht glatt mit 3:0 (25:22, 25:23, 25:22) in 89 Minuten und mit der Rückenstärkung von 6567 Fans setzten sich die Hauptstädter in der Champions League gegen Halkbank Ankara durch. Die Türken um die Superstars Earvin Ngapeth (15 Punkte) und Nimir Abdel-Aziz (13) waren im letzten Wettbewerb Halbfinalist. Die besten Berliner Scorer: Sotola (14), Carle (12), Tammemaa und Schott (je 9).

Champions League, Gruppen-Phase (4.Runde), Pool C:

Berlin Recycling Volleys – Halkbank Ankara 3:0

Bluenergy Piacenza – Benfica Lissabon 3:0

1. Bluenergy Piacenza        4   10:5      9

2. Halkbank Ankara             4     9:6      8

3. Berlin Recycling Volleys  4     9:6      7

4. Benfica Lissabon             4    1:12    0

Pool D:

Jastrzebski Wegiel – Ceske Budejovice 3:1

(21:25, 25:17, 25:17, 25:17)

SVG Lüneburg – CV Guaguas Las Palmas 0:3

1. Jastrzebski Wegiel            4   12:2    12

2. CV Guaguas Las Palmas  4     7:7      6

3. SVG Lüneburg                  4     7:7      6

4. Ceske Budejovice             4     2:12    0

Trotz Sieges im Rückspiel sind die powervolleys Düren im Achtelfinale des CEV Cups ausgeschieden. Das 3:2 (20:25, 25:23, 24:26, 25:16, 15:13) bei AONS Milon Athen reichte nach der 1:3-Hinspielniederlage nicht, Athen zog in die Playoffs zum Viertelfinale ein. Die besten Scorer Dürens: Mouchlias (13), Kotsakis (11), Gevert (10).

CEV Cup, Achtelfinal-Rückspiele:

Chenois Genf – Rio Duero Soria/Spanien 0:3

(Hinspiel 3:2, Soria weiter)

CEZ Karlovarsko/Tschechien – Arkas Izmir 2:3

(Hinspiel 1:3, Izmir weiter)

AONS Milon Athen – powervolleys Düren 2:3

(Hinspiel 3:1, Athen weiter)

Nantes RM – Kladno VB/Tschechien 3:0

(Hinspiel 2:3, Nantes weiter)

Challenge-Cup, Achtelfinal-Rückspiele:

Odolena Voda/Tschechien – Akaa Volley/Finnland 1:3

(Hinspiel 1:3, Akaa weiter)

St. Nazaire VB/Frankreich – Projekt Warschau 1:3

(Hinspiel 0:3, Warschau weiter)

Dinamo Bukarest/Rumänien – Levski Sofia/Bulgarien 3:2

(Hinspiel 0:3, Sofia weiter)

UJS Komarno/Slowakei – Fonte Bastardo/Portugal 1:3

(Hinspiel 2:3, Fonte Bastardo weiter)

Galatasaray Istanbul – SE Budapest/Ungarn 3:0

(Hinspiel 3:1, Istanbul weiter)

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NEWS aus der Szene

Bei der Wahl zum Volleyballer/-in des Jahres der Fachzeitschrift „Volleyball Magazin“ gingen Diagonalangreifer Georg Grozer (40) und Zuspielerin Pia Kästner als Gewinner hervor. Der unverwüstliche Grozer, zum 6. Mal gewählt, hatte die Nationalmannschaft im Herbst maßgeblich zur Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 geführt.

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