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Yann Böhme (weißes Trikot) war mit 19 Punkten Topscorer des Abends. Hier gibt er gleich vier Herrschingern mit Albert Hurt, James Shaw, Djordje Ilic und Jonas Kaminski (v.l.) das Nachsehen. Foto: Pohlus

Einen Rivalen abgeschüttelt

Wertvolles 3:0 gegen Herrsching im Kampf um die Top-Plätze

Die LüneHünen lassen nicht locker. Im Kampf um den begehrten Platz unter den ersten Vier, der in der Zwischenrunde ab 4./5. Februar die attraktiveren Gegner beschert, brachten sie jetzt „big points“ aus München mit: ein deutliches 3:0 (25:23, 25:23, 25:16) gegen den direkten Konkurrenten WWK Volleys Herrsching im Audi Dome, der nur für die SVG Lüneburg und ihre Fans vor Ort zum „Gaudi Dome“ wurde. Für die Bayern wird es nun in ihren verbleibenden zwei Spielen schwer, diese Zone noch zu erreichen, während die SVG auf Platz 3 zurückgekehrt ist.

Weder das schwere und emotionale Fünf-Satz-Spiel am Mittwoch gegen Modena noch ein personeller Rückschlag brachte die Mannen von Chefcoach Stefan Hübner aus der Spur. Am Morgen vor dem Nord-Süd-Duell meldete sich Lukas Maase krank, war dann am Abend auch gar nicht in der Halle, sondern blieb mit Fieber im Mannschaftsbus. Sein Vertreter Yann Böhme ersetzte ihn jedoch nahtlos, machte ein ganz großes Spiel, sein bisher bestes, seit er im Sommer vom Zweitligisten Gotha kam.

Yann Böhme trumpft ganz groß auf

Gleich seinen ersten Angriff verwandelte der 25-Jährige krachend, vier weitere Punkte bei vier Versuchen kamen im Eingangssatz dazu – 100%, besser kann man sich nicht in einem Match anmelden. Um es vorweg zu nehmen: Am Ende war der Linkshänder, der vor Selbstvertrauen strotzte, mit 19 Punkten inklusive 3 Blocks Topscorer, hatte eine Erfolgsquote von 71% und wurde MVP. Später im Interview bekräftigte er dann noch nach einer insgesamt starken SVG-Vorstellung: „Wir haben noch Luft nach oben.“

Schaut man allein auf die Anzahl der Aufschlagfehler (20 bei 74 Versuchen), stimmt das sicher. Diese Bilanz sprach am Ende auch ein bestens gelaunter Trainer an: „Die Mannschaft war super fokussiert und ist auch in engen Situationen ruhig geblieben. Der Annahmeriegel stand sicher und aufmerksam und wir haben aus der stabilen Annahme gut angegriffen – das war die Basis. Das war eigentlich rundum richtig gut, aber wegen der anfangs vielen Aufschlagfehler enger, als es hätte sein müssen.“

Hübner hatte in der Starting Six nur die eine, erzwungene Änderung vorgenommen, und dieses eingespielte Team war sofort auf Betriebstemperatur, hatte bei der ersten technischen Auszeit schon einem komfortablen Vorsprung (8:5). Denn außer gegen Böhme fand Herrsching auch gegen Jordan Ewert kein Mittel: 8 Punkte bei einer 78%-Quote. Wegen der schon erwähnten Aufschlagfehler aber blieb es eng. Kurz vor der Crunchtime gingen die Hausherren sogar noch einmal in Führung (19:18), doch die SVG blieb auch beim 22:21 für Herrsching cool. Ewert, Böhme und Colton Cowell nach Zuspiel von Ewert sorgten für das Happyend in diesem ersten Satz.

Die Worsleys weiter in Hochform

Cowell war es auch, der dann im zweiten Durchgang aufdrehte (6 Punkte), nachdem die SVG einen Fehlstart erwischt hatte (0:3, 2:5). Böhme blieb trotz seiner ersten Fehler gut im Spiel (5), auch Ewert (4) wurde nun ein paarmal gestoppt, doch der starke Zuspieler Joe Worsley setzte die Angreifer immer wieder gut in Szene und sein Bruder Gage war mal wieder eine Bank in der Annahme (am Ende 73%) und Feldabwehr, ebenso wie Cowell (62%). Auf Herrschinger Seite kam nun zeitweise der Brasilianer Thiago recht gut zur Geltung (5 Zähler), doch wieder am Ende riss das Hübner-Team das Geschehen an sich, machte aus der langen Phase eines knappen Rückstands aus einem 18:19 ein 21:19. Und beim 23:23 schlugen wieder Cowell und dann Ewert zu.

Die Bayern versuchten es in Abschnitt drei mit einem Wechsel des Diagonalangreifers, ließen den zuvor schon eingewechselten Stijn van Tilburg (für Jonas Kaminski) nach langer Verletzungspause dauerhaft auf dem Feld – die Akzente setzte aber das Pendant auf SVG-Seite: Böhme legte noch einmal 8 Punkte nach, eingeleitet mit der ersten Führung (7:6) nach einer langen Rally. Nun hatten zudem die Mittelblocker, Pearce Eshenko und Jordan Schnitzer, ihre beste Phase und ließen ab dem 11:13 die Gegenwehr der Süddeutschen immer mehr erlahmen (11:17, 13:20). Böhme leitete mit drei Punkten in Folge zum 15:23 aus Herrschings Sicht das Ende eines leichter als erwarteten 81-Minuten-Matches ein.

SVG: Cowell, Eshenko, Böhme, Ewert, Schnitzer, J. Worsley – G. Worsley; eingewechselt: Ketrzynski, van de Kamp.

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