DVV-Youngster im Lernprozess
Pflichtsieg gegen Australien, jeweils 1:3 gegen USA und Brasilien
Zwei gute Spiele gegen die Topteams USA und Brasilien ohne Lohn, dann ein schlechter Auftritt mit drei Punkten gegen Schlusslicht Australien – so lautete für die deutschen Männer das Zwischenergebnis vor der abschließenden Aufgabe in der Nations League am Sonnabend Mittag gegen Gastgeber Japan.
Mit einem 1:3 (21:25, 19:25, 25:22, 18:25) begann die dritte Woche erwartungsgemäß. Erstmals spielte Lukas Maase Diagonal statt in der Mitte, Linus Weber pausierte. Ansonsten ließ Bundestrainer Michal Winiarski das Team der zweiten Turnierwoche ran, also auch wieder Tobias Brand in der Starting Six. Die USA spielten nahezu in Bestbesetzung, erstmals zum Beispiel auch mit Top-Zuspieler Micah Christenson. Überragend Außen Aaron Russell, mit 23 Punkten Topscorer und nahezu fehlerlos – da blieb Cody Kessel nur die Zuschauerrolle. Der DVV hielt die ersten beiden Sätze lange offen und belohnte sich dann in Durchgang drei, am auffälligsten dabei, wie Jan Zimmermann vor allem immer wieder die Mitte erfolgreich einsetzte: Florian Krage (5) und Tobias Krick (4) punkteten in dieser Phase fleißig. Danach war aber die USA wieder in der Spur und entschied das Match noch klar für sich.
Für den DVV spielten und punkteten: Maase (14), Brand (11), Christian Fromm (9), Krick (8), Krage (7), Zimmermann (2), Julian Zenger; eingewechselt: Moritz Reichert, Tim Peter, Max Schulz, Leon Dervisaj.
SVG-Zugang Maase nun im Diagonalangriff
Exakt die gleiche Formation spielte auch gegen Brasilien und gewann überraschend den ersten, hervorragenden Satz. Zwar verlor das Team um Kapitän Fromm erneut 1:3 (27:25, 17:25, 20:25, 19:25), zeigte aber gegen Weltstars wie Zuspieler Bruno oder die ebenfalls in Italien angestellten Leal (21 Punkte) und Lucarelli (15), dass sie sich das Vertrauen verdienten. Einmal mehr wurden Krage und Krick von Zimmermann gut in Szene gesetzt, ebenso bezog er Maase sowie die Außen Brand und Fromm gut ein. Brand wurde sogar bester Scorer. Aber Brasilien war einfach zu stark.
Für den DVV spielten und punkteten: Brand (17), Maase (15), Fromm (12), Krage (9), Krick (6), Zimmermann, Zenger; eingewechselt: Reichert, Peter, Schulz (1), Dervisaj.
Beim 3:1 (20:25, 25:16, 25:21, 26:24) gegen Australien fehlte erstmals Lukas Maase, zudem weiterhin Linus Weber. In den Diagonalangriff wechselte daher Fromm, auf seiner Position kam Reichert zum Zuge. Und der meldete sich nach seiner Pause und zwei Kurzeinsätzen überaus eindrucksvoll zurück, punktete als Topscorer (22) in allen Sätzen so zuverlässig wie Krick (17) und schoss dabei in Satz 4 entschlossen mit 9 Punkten den Vogel ab – entscheidend zur späten Wende. Denn bis zur Crunchtime lag das DVV-Team stets zurück, teils klar mit sechs Punkten. Ab dem 19:22 aber begann der Run zum Happyend nach einem ziemlich verkorkstem Auftritt.
Für den DVV spielten und punkteten: Reichert (22), Krick (17), Fromm (13), Brand (6), Krage (5), Zimmermann (2), Zenger; eingewechselt: Peter, Graven.
Weiter spielten, in Osaka: Kanada – Argentinien 1:3, Japan – Australien 3:1, Frankreich – USA 2:3, Kanada – Brasilien 0:3
in Danzig: Bulgarien – Italien 0:3, Iran – Polen 3:2, Niederlande – China 3:0, Slowenien – Serbien 3:0, Italien – Iran 3:1
NEWS aus der Liga
Die eine noch freie Stelle im Mittelblock hat der VfB Friedrichshafen mit Aleksandar Nedeljkovic (2,07 m) geschlossen. Der serbische Nationalspieler (25), zuletzt beim tschechischen CEV-Cup-Starter VK Lvi Prag, hat für zwei Jahre unterschrieben.
Mit dem Polen Maciej Borris haben sich die WWK Volleys Herrsching einen neuen Mittelblocker geholt. Der 27-jährige war zuletzt einer der herausragenden Spieler auf dieser Position bei AONS Milon in der griechischen Liga. Dorthin geht nun nach einer Saison bei den Bayern Zuspieler Luke Herr. Neuer erster Zuspieler wird US-Nationalspieler James Shaw (28), zuletzt Piacenza/Italien, der nach einer Verletzung gerade in der Nations League wieder den Anschluss findet.
NEWS aus der Szene
Nationalmannschafts-Libero Julian Zenger, zuletzt mit Trentino Itas als Stammspieler im Finale der Champions League, wechselt nach einer Saison innerhalb Italiens zum Erstligisten Kioene Padova.
Der Weltverband FIVB hat jetzt bekannt gegeben, dass die Männer-WM 2022, deren Ausrichtung Russland entzogen worden war, endgültig in Polen und Slowenien gespielt wird, nachdem Verhandlungen mit Italien als eventuellem dritten Gastgeber gescheitert sind. Gleichzeitig wurde der Spielplan vom 26. August bis 11. September veröffentlicht. Die 24 Starter spielen zunächst in 6 Pools, Deutschland beginnt in der Gruppe D gegen Olympiasieger Frankreich (26. August, 16.30 Uhr). Weitere Kontrahenten sind Kamerun und Slowenien. Die jeweils beiden Gruppenbesten sowie vier beste Dritte kommen weiter.
Bei den Mittelmeer-Spielen (Mediterranean Games, 24 Sportarten) setzte sich im Männer-Volleyball Kroatien mit Berlins Coach Cedric Enard im Finale mit 3:0 gegen Spanien durch. Unter neun Teams aus Europa und drei aus Afrika holte Italien im algerischen Oran Bronze mit einem 3:1 gegen Frankreich.